Linz (öj-red) - Durch das Aufrücken von SP und Grünen stand einige
Zeit nicht einmal fest, ob der "neue" Landeshauptmann in Oberösterreich überhaupt wieder Dr.
Josef Pühringer heißen würde. Nach langen und - dem Vernehmen nach ziemlich zähen - Verhandlungen
standen VP-Landeschef Pühringer und SP-Landeschef Erich Haider kurz davor, neuerlich eine Koalition zu bilden.
Bis: der Sprecher der Grünen Oberösterreichs, Rudi Anschober, verlauten ließ, daß die - streckenweise
parallel zur und zum deutlichen Mißfallen der SPÖ verlaufenen - Arbeitsgespäche mit Pühringer
"gut" laufen würden.
Der Montag, 20. Oktober, wird wohl vielen Grünen in Erinnerung bleiben, denn die Beratungen im Landesvorstand
dauerten bis weit über Mitternacht hinaus. Am darauffolgenden Dienstag schließlich hatte die Spannung
ein Ende, die Grünen hatten sich nächtens auf einen "historischen Schritt" geeinigt, stimmten
einer Koalition mit der ÖVP zu und übernehmen erstmals in Österreich Regierungsverantwortung. Anschober
bezeichnete diesen Schritt als "größten bisherigen Entwicklungsschritt" für die Grünen.
Ob dieser einen ersten in Richtung Koalition auf Bundesebene bedeutet oder "nur" Vorbildcharakter für
künftige auf Landesebene hat, wird sich im bevorstehenden "Super-Wahljahr 2004" noch zeigen.
Immerhin gibt es am 7. März in Kärnten und Salzburg Landtagswahlen, im April die Bundespräsidenten-Wahl
und und die Europa-Wahlen im Juni 2004. |