Wichtl: Forderungen der Gewerkschaft in einer Größenordnung, die viele Unternehmen
im Handel angesichts der Konjunkturlage nicht verkraften würden
Wien (pwk) - "Die Vorwürfe der Gewerkschaft zu den Verhandlungen zum Handels-KV sind überzogen
und unverständlich", so Alois Wichtl, Verhandlungsleiter der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ).
Die GPA hat am Donnerstag (23. 10.) unter anderem neue Zuschläge und Lohnsteigerungen
in einer Größenordnung gefordert, die viele Unternehmen im Handel angesichts der Konjunkturlage nicht
verkraften würden. Für den Zeitraum Jänner bis September 2003 weist das Institut KMU Forschung Austria
ein nominelles Wachstum des Einzelhandelsumsatzes von nur 0,6 Prozent aus, real schrumpften die Umsätze im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 0,1 Prozent. Angesichts steigender Kosten etwa auch im Personalbereich
bedeutet das, dass die Einkommen der Selbständigen im Handel in diesem Jahr sinken.
"In einer Verhandlung hat keine Seite ein Monopol auf Forderungen. Angesichts der schwierigen Situation der
Handelsunternehmen ist es daher legitim, dass wir nicht nur die Gewerkschaftsforderungen entgegennehmen, sondern
auch Forderungen der Unternehmen einbringen", zeigt sich Wichtl entschlossen.
Trotz der vergangenen mageren Jahre ist die Beschäftigung im Handel mit fast 500.000 Arbeitnehmern im August
2003 stabil. "Die Gewerkschaft sollte diese Stabilität nicht gefährden", wünscht sich
Wichtl mehr Augenmaß und Besonnenheit |