Agendorf, ungarischer Nachbarort von Schattendorf, plant eine Therme.
Dies stellt das seit Jahren geforderte Thermalprojekt für den Bezirk Mattersburg in Frage.
Schattendorf (bvz.at) - Etliche Gemeindevertreter
aus dem Bezirk Mattersburg bemühen sich schon seit Jahren um ein Thermalbad in ihrer Region - bis jetzt jedoch
ohne Erfolg. Konkurrenz bekommen die Thermenpläne nun im benachbarten Ungarn.
„Wellnessdorf“ in Ungarn
Der nur 900 Meter von Schattendorf entfernte Ort Agendorf in Ungarn plant ein Thermen- und Wellnessdorf.
Bereits 2004 soll mit dem Bau eines Vier-Sterne-Hotels begonnen werden. Der Hauptinitiator der ungarischen Therme
ist der Großgrund- und Reithofbesitzer Laszlo Vadon. Gegenüber der Neuen BVZ bestätigte Vadon,
dass die Bauarbeiten im nächsten Jahr begonnen werden sollen. „Die Probebohrungen und geologischen Untersuchungen
sind bereits abgeschlossen“, so Vadon. Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Projekt auf rund 15 Millionen
Euro. „Wir sind noch auf der Suche nach Partnern im Burgenland“, hofft der Initiator auch auf eine Förderung
der Europäischen Union, die für grenzüberschreitende Projekte derzeit ein besonders offenes Ohr
hat. Die Therme soll Platz für 5.000 Gäste bieten und 300 neue Arbeitsplätze schaffen.
Zweifel in Schattendorf
Der Bürgermeister von Schattendorf, Alfred Grafl, steht dem Thermenbau generell positiv gegenüber:
„Der Tourismus in unserer Region könnte davon natürlich profitieren.“ Er hegt aber einige Zweifel, ob
Agendorf 2004 tatsächlich zum „Wellnessdorf“ wird. „Solche Bohrungen kosten bis zu 1,3 Millionen Euro und
dauern oft bis zu einem Jahr. Diese wären bei uns in Schattendorf klar sichtbar gewesen“, meint Grafl.
Was passiert nun, wenn das Projekt tatsächlich realisiert werden kann? „Dann müssen natürlich notwendige
infrastrukturelle Maßnahmen getroffen werden“, betont der Bürgermeister. Eine Straße nach Agendorf
wäre da unerlässlich: Will man nämlich derzeit von Schattendorf nach Agendorf mit dem Auto fahren,
muss man den Weg über die Grenze in Klingenbach wählen. Direkt nach Agendorf kommt man nur mit dem Fahrrad
über einen Feldweg. Die Bezirks-JVP allerdings ist über die Agendorfer Therme alles andere als glücklich:
„Die Chancen für eine öffentliche Therme im Bezirk Mattersburg haben sich verkleinert“, so Obmann Sagartz.
Man dürfe aber „den Kopf nicht in den Sand stecken.“
Unermüdlich in ihren Bemühungen um eine Sauerbrunner Therme fordert die JVP, dass man sich auf eine bestimmte
Gesundheits- und Wellness-Schiene spezialisieren könnte. Bad Sauerbrunns Bürgermeister Gerhard Hutter
sieht aber keine Chancen für eine Therme in seinem Ort: „Ein öffentliches Thermalbad erhält keinerlei
Unterstützung vom Land.“
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