Wien (rk) - Anlässlich der Rückkehr zur Normalzeit - eine Winterzeit gibt
es nicht - mit Sonntag, dem 26. Oktober, ein kurzer "Blick hinter das Zifferblatt". Die "Sommerzeit"
war als Folge der Ölkrise 1980 eingeführt worden, wobei man sich auf eine Studie des US-Department of
Transportation stützte, die eine jährliche Einsparung von rund 300.000 Barrel Öl prognostiziert
hatte. Inzwischen gelangte man aber zur Erkenntnis, dass der Energiespareffekt so gut wie ausgeblieben ist. Wenn
auch das Licht aufgrund der längeren Helligkeit erst eine Stunde später eingeschaltet wird, tatsächlich
beträgt der Anteil der im Haushalt für Beleuchtung eingesetzten Energie nur etwa 1 Prozent der insgesamt
verbrauchten Energiemenge. Um die öffentliche Zeitanzeige laufend zu verbessern, wird - so DI Dr. Nikolaus
Thiemann seitens der Leitung der MA 33 - Öffentliche Beleuchtung (Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und
Verkehr) - in Zusammenarbeit mit den Bezirksvorstehungen die Anzahl der öffentlichen Uhren immer wieder erhöht.
So befindet sich seit Jänner 2003 die Uhr der Invalidenhauskirche (Militärpfarre Wien) in 13., Fasangartengasse
101 in der Verwaltung der MA 33. Weiters wurde im August dieses Jahres im 13. Bezirk eine der beiden Springzifferuhren
auf der Kennedybrücke auf die Anzeige von Zeit und Temperaturwerten umgerüstet, weil eine vielseitigere
Nutzung des Informationsträgers Öffentliche Uhr getestet werden soll.
Da bei exponierten Empfangsanlagen für die Funksteuerung der Uhren - derzeitiges System DCF 77 auf der Basis
des Langwellen- Zeitzeichensenders in Mainflingen bei Frankfurt (77,5 Kilohertz) - aufgrund wachsenden Elektrosmogs
vielfach die Empfangsqualität beeinträchtigt erscheint, geht man nunmehr zu einem neuen, auf der Satellitennavigation
(GPS) fußenden Uhrensteuerungssystem über. Dieses Steuerungssystem wertet die Zeitinformationen des
GPS-Signals (Global Positioning System) aus. Das Signal - in Wien sind derzeit 17 öffentliche Uhren so gesteuert
- wird von 21 aktiven (dazu noch 8 in Reserve gehaltenen) Satelliten weltweit ausgesendet und kann praktisch an
jedem Punkt der Erde empfangen werden. Wegen der anderen Sendefrequenzen und Sendestärken wirken sich bei
diesem Signal die Störungen durch Elektrosmog nicht aus, weshalb es sich auch speziell für die Uhrensteuerung
in schlechten Empfangslagen eignet. |