Stimmung der österreichischen Industrie wieder auf Vorrezessionsniveau – Konsumentenstimmung
verbessert
Wien (ba-ca) - Der monatliche Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) zeigt im
September eine erkennbare Beschleunigung an. Nach dem Anstieg im August auf 2,1 stieg der Wert im September auf
2,5. "Der September-Wert unseres Indikators bestätigt sehr eindrucksvoll unsere Konjunkturerwartungen",
sagt BA-CA Chefvolkswirtin Marianne Kager. War es im August die Stimmungsverbesserung in der europäischen
Industrie, die den Index nach einem halben Jahr Rückgang wieder steigen ließ, so trug im September die
österreichische Industrie wesentlich zum Anstieg des BA-CA Konjunkturindikators bei.
Mit der Stimmungsverbesserung bei der österreichischen Industrie im September hat diese wieder einen Vorrezessionswert
erreicht und die Stimmung liegt deutlich besser als vor einem Jahr. Aber auch die Stimmung der österreichischen
Verbraucher hat sich nach dem Tiefpunkt im Sommer im September wieder erholt. Allerdings liegt die Stimmung noch
immer deutlich tiefer als im September 2002. "Die Industrie ist nun wieder so optimistisch wie vor der Rezession
2001, die Verbraucher sind noch etwas skeptisch", fasst Stefan Bruckbauer von der BA-CA die aktuelle Stimmung
zusammen.
Damit bestätigt der BA-CA Konjunkturindikator die Erwartung einer leichten konjunkturellen Beschleunigung
schon im zweiten Halbjahr 2003 und legt damit auch den Grundstein für eine weitere Verbesserung 2004. "Wir
erwarten daher unverändert für heuer 1 Prozent und für 2004 2,1 Prozent Wirtschaftswachstum in Österreich",
sagt Stefan Bruckbauer. Er betont, dass der starke Anstieg im September die Dynamik wahrscheinlich etwas überzeichnet.
Die Ökonomen der BA-CA sehen jedoch weiterhin wenig Risken für den derzeitigen Aufschwung, wohl aber
für dessen Fortsetzung ab Mitte des nächsten Jahres. "Dies wird davon abhängen, ob die USA
einen selbsttragenden Aufschwung schafft und der Euro nicht noch weiter spürbar aufwertet", betont Marianne
Kager.
Unterstützung findet die Erholung der Wirtschaft derzeit durch die niedrigen Zinsen und in Österreich
auch durch budgetäre Maßnahmen, wie etwa die Investitionsprämie oder Investitionen im Infrastrukturbereich.
Österreichs Wirtschaft profitiert damit verglichen mit Deutschland von fiskalischen Impulsen, der damit induzierten
Investitionsnachfrage und von der besseren Konsumentenstimmung. Auch der Außenbeitrag entwickelt sich etwas
günstiger als in Deutschland, fassen die Ökonomen der BA-CA die aktuelle Situation im Vergleich zu Deutschland
zusammen.
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