Verhaltenskodex für Suchmaschinen präsentiert  

erstellt am
23. 10. 03

Informationszugang soll transparenter werden
München (pte) - Auf den Münchner Medientagen hat die Bertelsmann Stiftung am Mittwoch (22. 10.) einen Verhaltenskodex für Betreiber von Suchmaschinen vorgestellt. Der freiwillige Kodex soll den Zugang zu Informationen im Internet transparenter machen und die Qualität und Bedienbarkeit von Suchmaschinen verbessern. Der Initiative haben sich nach Bertelsmann-Angaben bereits AOL Deutschland, MSN Deutschland und die Allesklar.com AG angeschlossen.

Der von der Bertelsmann Stiftung entwickelte "Code of Conduct" sieht unter anderem vor, dass die User über die grundlegenden Funktionen einer Suchmaschine aufgeklärt werden müssen, besonders über die Kriterien zum Ranking der Trefferlisten. Werbung soll eindeutig gekennzeichnet werden. Kinder und Jugendliche sollen darüber hinaus möglichst nicht in Kontakt mit Jugend gefährdenden Inhalten kommen. Darüber hinaus ist ein Gütesiegel für Suchmaschinen in Planung.

"Suchmaschinen entscheiden heute - ähnlich wie Journalisten - mit darüber, welche Themen überhaupt wahrgenommen werden", erklärte Marcel Machill, Journalistik-Professor an der Uni Leipzig. Während sich Journalisten jedoch an den Pressekodex halten müssten, gebe es für Suchmaschinenbetreiber keine verbindlichen Qualitätsstandards. Mit einer neuen Studie will die Bertelsmann Stiftung zeigen, dass Suchmaschinen keine objektiven Werkzeuge sind. Zum einen würden die Suchergebnisse von außen durch kommerzielle Website-Anbieter manipuliert. Zum anderen gebe es auch interne Manipulationen durch bezahlte Sucheinträge.
     
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