LH Pröll: Kulturpolitik auf internationale Ebene heben
Krems (nlk) - Mit Jänner 2004 wird an der Donau-Universität Krems eine Ernst Krenek-Stiftung
etabliert. Das gaben Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Kunststaatssekretär Franz Morak am Mittwoch
(22. 10.) in Wien bekannt. Pröll erinnerte daran, dass der 1900 in Wien geborene
Ernst Krenek sehr viele Sommer im Mödlinger Schönberg-Haus verbracht und im „Reisebuch aus den österreichischen
Alpen“ ein Loblied auf Niederösterreich und insbesondere Krems gesungen habe. Mit der Ernst Krenek-Stiftung
sei ein „dicker Fisch“ an Land gezogen worden, der die Kulturpolitik Niederösterreichs auf eine internationale
Ebene hebe. Krems biete ein Ambiente, das volle Entfaltung gewährleiste: mit der Donau-Universität als
Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit, der Minoritenkirche als Aufführungsort und der Errichtung eines Zentrums
für zeitgenössische Musik an der Donau-Universität. Mit der Etablierung einer neuen alten Heimat
sei aber die Akte Krenek nicht abgeschlossen, das Land Niederösterreich werde die Stiftung auch weiterhin
umsichtig begleiten. Zu den Investitionskosten von 1 Million Euro übernimmt das Land auch die jährlichen
Betriebskosten in der Höhe von 50.000 Euro. Dem Staatssekretär sei für die enge Zusammenarbeit und
die Forcierung einer dezentralen Kulturpolitik zu danken, so der Landeshauptmann.
Morak betonte, es sei für Österreich sehr wichtig, den vollständigen Nachlass des 1938 exilierten
und 1991 in Kalifornien gestorbenen Künstlers endgültig für wissenschaftliche Aufarbeitung und Präsentation
nach Österreich bekommen zu haben. Tragischerweise habe die 2. Republik verabsäumt, die kulturellen Eliten
nach 1945 zur Rückkehr zu bewegen. Den Krenek-Nachlass dauerhaft zu sichern, sei ein Bekenntnis der Republik
zu einer der tragendsten Persönlichkeiten der internationalen Kunstszene im 20. Jahrhundert. Als jährliche
Basisfinanzierung stellt der Bund rund 145.000 Euro zur Verfügung. |