Witten/Herdecke (alphagalileo) - Warum gibt es so wenige Frauen in Führungspositionen und wie lässt
sich dieses Ungleichgewicht auch zum Nutzen der Unternehmen ändern? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines
Forschungsberichts, den jetzt Prof. Dr. Birger Priddat, Lehrstuhlinhaber für Volkswirtschaft und Philosophie
an der Universität Witten/Herdecke, in Kooperation mit Dr. Ursula Pasero von der Universität Kiel fertig
gestellt hat. Der Titel: "Neue Führungsstile und das Glass Cieling Problem".
Das kommende Erfolgsmodell, das Chancengleichheit und effektives Management verbindet, könnte in der gleichberechtigten
Kooperation der Geschlechter liegen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Unternehmen, die die Karrieren von Frauen
blockieren, wirtschaftlich weniger erfolgreich sind. Zwar sind immer mehr Frauen hoch qualifiziert, doch ihr Anteil
in den Führungsetagen bleibt gering. Schlüsselwörter der Studie sind "Gender Trouble"
und Glass Ceiling".
Zum Gender Trouble, einem Konflikt der Geschlechter um Karriere, kommt es, wenn sich einer Frau trotz ihrer nachweisbaren
Kompetenz keine Aufstiegschancen bieten. Der Begriff Glass Ceiling beschreibt das Phänomen scheinbar unsichtbarer
Barrieren in Organisationen, die Frauen bislang noch daran hindern, im Karriereverlauf in die höchsten Positionen
zu gelangen. Weil diese Barrieren nicht unmittelbar erkennbar sind, erscheinen sie als Glass Ceiling, als "gläserne
Decke".
Je mehr Frauen beschäftigt werden, desto häufiger haben wir es mit gender-mixes zu tun, in denen nicht
nur Frauen mit Männern, sondern zunehmend Männer mit Frauen konkurrieren. In solchen neuen Mischungen
sind dann nicht mehr die Geschlechter, sondern die individuellen Kompetenzen führend. Der Forschungsbericht
wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. |