Ohne Trubel durch die gläserne Decke  

erstellt am
22. 10. 03

Witten/Herdecke (alphagalileo) - Warum gibt es so wenige Frauen in Führungspositionen und wie lässt sich dieses Ungleichgewicht auch zum Nutzen der Unternehmen ändern? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines Forschungsberichts, den jetzt Prof. Dr. Birger Priddat, Lehrstuhlinhaber für Volkswirtschaft und Philosophie an der Universität Witten/Herdecke, in Kooperation mit Dr. Ursula Pasero von der Universität Kiel fertig gestellt hat. Der Titel: "Neue Führungsstile und das Glass Cieling Problem".

Das kommende Erfolgsmodell, das Chancengleichheit und effektives Management verbindet, könnte in der gleichberechtigten Kooperation der Geschlechter liegen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Unternehmen, die die Karrieren von Frauen blockieren, wirtschaftlich weniger erfolgreich sind. Zwar sind immer mehr Frauen hoch qualifiziert, doch ihr Anteil in den Führungsetagen bleibt gering. Schlüsselwörter der Studie sind "Gender Trouble" und Glass Ceiling".

Zum Gender Trouble, einem Konflikt der Geschlechter um Karriere, kommt es, wenn sich einer Frau trotz ihrer nachweisbaren Kompetenz keine Aufstiegschancen bieten. Der Begriff Glass Ceiling beschreibt das Phänomen scheinbar unsichtbarer Barrieren in Organisationen, die Frauen bislang noch daran hindern, im Karriereverlauf in die höchsten Positionen zu gelangen. Weil diese Barrieren nicht unmittelbar erkennbar sind, erscheinen sie als Glass Ceiling, als "gläserne Decke".

Je mehr Frauen beschäftigt werden, desto häufiger haben wir es mit gender-mixes zu tun, in denen nicht nur Frauen mit Männern, sondern zunehmend Männer mit Frauen konkurrieren. In solchen neuen Mischungen sind dann nicht mehr die Geschlechter, sondern die individuellen Kompetenzen führend. Der Forschungsbericht wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
     
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