»Das Tiermensch« auf den Spuren von D. Morris |
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Verhaltensforscher Morris und seine Thesen als Inspiration für eine Tanztheaterproduktion
der neuebuehnevillach Villach - Mit der Uraufführung der multimedialen Tanztheaterproduktion „Das Tiermensch“ stellt die neuebuehnevillach ihr programmatisches Leitmotiv „Sie sind nah dran“ einmal mehr unter Beweis: Das Publikum sitzt in der Mitte des Raumes auf Drehsesseln und kann sich 360 Grad mit den Darstellern drehen. Über den Köpfen der Zuschauer schweben drei Monitore, mittels deren eine Videokonferenz über die Thesen des Verhaltensforschers Desmond Morris abgehalten wird. Jeder der Zuschauer führt selbst Regie, indem er sich entscheidet, wann und wo er das ihn umkreisende Stück verfolgt. Sie sind Beobachtende aber zugleich Beobachtete. Die Uraufführung ist am 25. Oktober um 20 Uhr in der neuebuehnevillach. Perfektion ist alles „Nah dran“ ist diese multimediale Tanztheaterproduktion auch am Puls der Zeit, der viel zitierten Medien- und Informationsgesellschaft. „Eine Entwicklung unserer Zeit ist unter anderem, dass wir in unserem beruflichen (und teilweise auch privaten) Alltag von Medienprofis, Personal Coaches und Imageberatern umgeben sind. Plakative Statements und Schlagworte werden vorgegeben und wie Waffen zum rechten Zeitpunkt eingesetzt. Rhetorik, Gestik und Mimik werden trainiert und optimiert, mit dem Ziel möglicht gut „anzukommen“. Deshalb ist es uns ein Anliegen, das menschliche Verhalten und die große Angst, dass es uns doch eines Tages verraten könnte, genauer auszuleuchten und transparent zu machen“, so Regisseurin Katrin Ackerl Konstantin. Desmond Morris als Inspiration Die Schauspielerin und Regisseurin Katrin Ackerl Konstantin wurde vom Buch „Das Tier Mensch“ des Verhaltensforschers Desmond Morris inspiriert: „Ich will unserer sogenannten zivilisierten und von Perfektion geprägten Welt auf den Pelz rücken.“ Deshalb sei dieser Abend eine Evolutionsgeschichte, aber auch ein „Stück Alltag“, vor allem aber eine „Ode an das Unperfekte“, ergänzt Ackerl Konstantin, die zuletzt an der Wiener Volksoper mit der Choreographin Liz King arbeitete. „Und um mit den Worten von Desmond Morris zu sprechen: ,Wenn mein Vorhaben gelingt, werde ich Sie als unsichtbaren Zuschauer mitten in die menschliche Arena führen, und das Geschehen wird sich Ihnen präsentieren, als sähen Sie es zum ersten Mal: Das Gewöhnlichste und Unsichtbarste wird sich, so hoffe ich, als graziös und fesselnd, das Bizarre und Obskure als plötzlich verständlich offenbaren‘ – Das Tiermensch – ist ihre erste multimediale Tanztheater-Inszenierung in der neuebuehnevillach. In Wahrheit sind wir Affen "Gern sähen wir uns als gefallene Engel, aber in Wahrheit sind wir Affen“, so lautet eines der bekanntesten Zitate des britischen Zoologen und Verhaltensforschers, der durch seinen Bestseller "Der nackte Affe" weltberühmt wurde. Ob beim Liebeswerben oder im "Menschenzoo" unserer Städte - jenseits der schütteren Maske kultureller Unterschiede ist die gesamte Menschheit, so Morris, durch identische Verhaltensmuster geprägt: „Denn die genetische Grundstruktur aller Menschen ist nahezu gleich, und sie unterscheidet sich auch nur minimal von der biologischen Ausstattung "anderer Affenarten". „Es ist uns auch zukünftig ein Anliegen, uns immer wieder mit neuen Theaterformen und zeitgeistigen Themen auseinander zu setzen und das Publikum, wie immer in der Bühne “nah dran“ am Geschehen, in diese spannenden Theaterabende möglichst intensiv einzubinden“, so Intendant Michael Weger über die künstlerische Leitlinie der neuebuehnevillach. Die Produktion läuft bis 15. November jeweils um 20 Uhr in der neuebuehnevillach. Karten und Infos zum Spielplan: http://www.neuebuehnevillach.at. Regie: Katrin Ackerl Konstantin Choreographie: Andrea Müller mit Karin Koniarek-Lang, Julia Hechenblaikner und Anselm Lipgens Termin: 25. Oktober - 15. November, Beginn: 20 Uhr |
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am Dienstag (21. 10.) | ||
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