»eLearning" und "Erasmus Mundus"
machen EU wettbewerbsfähiger«
Wien (sk) - Das Europäische Parlament in Strassburg hat heute die Weichen für eine deutliche
Steigerung der Bildungsqualität in der EU gestellt: Sowohl das Programm "Erasmus Mundus" als auch
das "eLearning"-Programm wurden von den Abgeordneten angenommen. "Nun ist der Weg für eine
Offensive in diesen beiden wichtigen Bereichen frei", betont Christa Prets, SPÖ-Europaabgeordnete und
Mitglied des Bildungsausschusses am Dienstag (21. 10.) gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Mit "Erasmus Mundus" werden in den nächsten fünf Jahren 230 Mio. Euro unter anderem für
die Unterstützung von graduierten Studenten aus Drittländern und für Gastwissenschafter zur Verfügung
gestellt. Bis 2008 soll das Angebot von rund 4.000 Studierenden und etwa 800 Lehrenden in Anspruch genommen werden.
Prets: "Ziel des Programms ist es unter anderem, europäische Universitäten weltweit attraktiver
zu machen und so eine weitere Wissens-Abwanderung in die USA zu verhindern. Jetzt liegt es an den Universitäten,
sich an Erasmus Mundus aktiv zu beteiligen!" Darüber hinaus sei es ein besonderes Anliegen, dass auch
die berufliche Bildung, wie beispielsweise die Ingenieurausbildung oder andere technische Studiengänge, unter
dem Begriff Hochschuleinrichtung subsumiert wird und es auch hier zur Ausarbeitung entsprechender Angebote kommt.
Grundsätzlich wendet sich "Erasmus Mundus" an Studierende aus aller Welt, die einen ersten Hochschulabschluss
erworben haben, an forschende bzw. lehrende Akademiker aus einem Drittland sowie an Studierende der EU, die einen
Aufenthalt in Drittstaaten planen. Die Studierenden absolvieren sogenannte "Erasmus-Mundus-Master-Studiengänge",
an denen mindestens drei Hochschulen aus drei Mitgliedstaaten beteiligt sein müssen. Prets: "Wir schaffen
damit ein Vorzeigeprodukt der europäischen Hochschulbildung."
Das Programm "eLearning" wiederum hat sich zwischen 2004 und 2006 das Ziel gesetzt, Informations- und
Kommunikationstechnologien (IKT) besser in die allgemeine und berufliche Bildung in Europa zu integrieren. So soll
die digitale Kluft zwischen einzelnen Ländern, Regionen und Generationen wirksam abgebaut werden. "Wenn
wir es ernst meinen mit dem Lissabon-Ziel, die EU zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten
Wirtschaftsraum der Welt zu machen, dann ist die Förderung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien
in den europäischen Bildungs- und Ausbildungssystemen unerlässlich", betont Prets.
Da aber die angesetzten 44 Mio. Euro relativ wenig seien, komme es nun darauf an, die Mittel vernünftig einzusetzen.
Die Europaabgeordnete fordert daher, dass vor allem in die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften und den damit
verbundenen Erfahrungsaustausch investiert werden sollte. "Die europäischen Bildungs- und Ausbildungssysteme
müssen den Umgang mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien forcieren, die Qualität ausbauen
und Differenzen abbauen." Dies sei gerade für ein Land wie Österreich, das derzeit weniger als vier
Prozent seines BIP für Informations- und Kommunikationstechnologien ausgibt, eine Zukunftsinvestition. "Wir
liegen auf Platz zehn im EU-Ranking und haben jede Menge Aufholbedarf. Und leider ist im Moment die Situation in
Österreich so, dass aufgrund von Sparmaßnahmen nicht, wie beschlossen, verstärkt in Bildung investiert,
sondern gekürzt wird. Wir entfernen uns damit bedauerlicherweise vom selbst gesteckten Lissabon-Ziel. Die
EU versucht immer wieder, als Impulsgeber in Sachen Bildung aufzutreten. Diese Impulse sollte auch Österreich
endlich aufgreifen!" |