Gute Zusammenarbeit zwischen WKÖ und Außenministerium soll ausgebaut werden - Wirtschaftsdelegation
begleitet Ferrero-Waldner auf China-Reise
Wien (pwk) - Österreich ist in einer beneidenswerten Lage. Neben einem starken diplomatischen
Netz haben wir auch ein ebensolches wirtschaftliches quer über den Globus", sagte WKÖ-Präsident
Christoph Leitl zusammenfassend bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Außenministerin Benita Ferrero-Waldner
am Dienstag (21. 10.). "Wenn es normalerweise heißt, dass zwischen Wirtschaft
und Diplomatie Welten liegen", so Leitl weiter, "dann ist unsere Außenministerin eine Brücke
zwischen den Welten." Konkret spielt WKÖ-Präsident Leitl damit auf die bevorstehende China-Reise
der Außenministerin an. Ministerin Ferrero-Waldner wird dabei von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation
begleitet.
Ferrero-Waldner, die selbst 13 Jahre in der Privatwirtschaft im Export tätig war, wies auf die ausgezeichneten
bilateralen Beziehungen mit China hin und dass die bereits hervorragend laufenden Handelskontakte noch ausgebaut
werden müssten. Dafür werde sie sich auf ihrer Visite in Peking, Shanghai und Hongkong stark machen.
Unter anderem wird die Außenministerin eine neue Niederlassung der österreichischen Firma AVL-List in
Shanghai als auch einen von AVL-List gesponserten Lehrstuhl an der Uni Shanghai eröffnen. Generell meinte
Ferrero-Waldner zur Kooperation zwischen Außenamt und WKÖ, dass "es mir ein persönliches Anliegen
ist, die Zusammenarbeit der beiden Häuser zu stärken." Die erfolgreiche Zusammenarbeit von WKÖ
und Bundesregierung zeigt sich unter anderem in der Abstimmung der Reisen von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner
mit Wirtschaftsmissionen und Firmendelegationen der WKÖ. Ebenso durch die Synergien, die von den österreichischen
Botschaften und den Außenhandelsstellen der AWO genutzt werden. Botschaften und Außenhandelsstellen
nützen, wo sinnvoll, die selben Gebäude, wie etwa in Moskau, Berlin, Algier oder Abu Dhabi. Das Außenamt
und die WKÖ prüfen bei Anmietung oder Ankauf neuer Büroräumlichkeiten grundsätzlich immer
die Möglichkeit eines gemeinsamen Auftritts nach außen. Bei der Kooperation mit dem Außenministerium
stehen neben der Abstimmung von Reisen der Außenministerin mit Wirtschaftsdelegationen unter anderem folgende
Punkte an: gemeinsame Willkommensveranstaltungen, so genannte "Austrian Galas", in den zehn Beitrittsländern.
Das gemeinsame Auftreten von Politik, Wirtschaft und Kultur soll dabei ein starkes positives Österreich-Image
transportieren. Kooperationen gibt es auch bei Interventionen für Geschäftsvisa österreichischer
Firmen, Schirmherrschaften bei Veranstaltungen im Ausland und der schon erwähnten gemeinsamen räumlichen
Nutzung von Botschaften und WKÖ-Außenhandelsstellen.
Leitl: "Wir haben jetzt schon zwei nicht isolierte, sondern zusammenhängende Netze über den Globus
gesponnen." Leitl merkte an, dass aber auch die Reisen des Bundespräsidenten, des Bundeskanzlers und
wie zuletzt jene des zweiten Nationalratspräsidenten nach Indien für die österreichische Wirtschaft
von enormer Bedeutung seien. Der Export brauche die Unterstützung von Diplomatie und Politik. Leitl: "Österreich
war vergangenes Jahr Exporteuropameister und heuer liegen wir im ersten Halbjahr mit unserem Exportwachstum auch
über dem europäischen Durchschnitt und insgesamt auf Rang drei." Gründe für die etwas
verhaltenere Exportentwicklung seien die Konjunkturschwäche unseres wichtigsten Handelspartners Deutschland,
die Dollarschwäche und Eurostärke, sowie die Irak-Krise und SARS. Trotzdem erwartet Leitl für das
Gesamtjahr ein Exportwachstum "von 2 plus x Prozent." Zur Förderung der heimischen Exportwirtschaft
veranstaltet die Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ jährlich über 300 Exportveranstaltung
weltweit. Leitl: "An jedem Arbeitstag findet eine Veranstaltung für die österreichische Exportwirtschaft
im Ausland statt."
Präsident Leitl wies auch noch darauf hin, dass es beim Export nicht nur um die Ausfuhr von Waren gehe, sondern
auch um den Export von Dienstleistungen. Leitl: "Denn jeder Euro für Österreich aus dem Dienstleistungsexport
zieht sieben Euro im Warenexport nach sich." In diesem Zusammenhang stehen auch etliche Punkte der kürzlich
von WKÖ und Wirtschaftsministerium gestarteten Internationalisierungsoffensive. Die Fokusierung liege bei
den Erweiterungsländern und der Region Südosteuropa. Die WKÖ setzt dabei ein Hauptaugenmerk auf
individuelles Coaching für KMU, um ihnen die großen Chancen "vor der eignen Haustüre zu zeigen
und sie dorthin zu führen - als Exporteure oder Investoren", so Leitl. "Wir legen den roten Teppich
ins Ausland und sind Projektbegleiter für alle österreichischen KMU, die den Schritt über die Grenze
wagen wollen." |