Britische Studie beschreibt Auswirkungen von drei Gen-Pflanzensorten auf Umwelt  

erstellt am
21. 10. 03

GV-Raps- und Rübensorten wirkten sich negativ aus - Mais dagegen positiv
London (aiz.info) - Keine einheitlichen Ergebnisse brachte eine von der britischen Regierung in Auftrag gegebene Studie über die Auswirkungen von gentechnisch veränderten (GV) landwirtschaftlich genutzten Pflanzen. In zwei Fällen - bei Rüben und Raps - kamen die Experten des Department for Environment Food and Rural Affairs (Defra) zu dem Ergebnis, dass sich die GV-Varianten negativ auf die Umwelt auswirkte, bei Mais war es allerdings umgekehrt. Die Ergebnisse werden in den Entscheidungsprozess der Briten, ob GV-Pflanzen zugelassen werden, einfließen. Auch im österreichischen Landwirtschafts- und Umweltministerium wurde die Untersuchung mit Interesse aufgenommen und wird nun eingehend geprüft.

Die Studie war auf drei Jahre angelegt. Es sollte ergründet werden, wie sich gentechnisch veränderte Raps-, Zuckerrüben- und Maissorten gegenüber herkömmlich gezogenen Kulturen auf die Umwelt auswirken. Dazu wurden auf Versuchsfeldern etwa Insekten - vor allem Schmetterlinge und Bienen - und Unkräuter, als Nahrungsgrundlage von Insekten, untersucht. Herbizide wurden dabei in jedem Fall eingesetzt. Bei Raps und Zuckerrüben zeigte sich, dass in den GV-Feldern die Dichte an wild lebenden Insekten und Unkräutern geringer war als in den herkömmlichen Feldern. Beim Mais waren die Ergebnisse allerdings umgekehrt, hier brachten die GV-Kulturen mehr Tiere und Unkräuter. Bei den gentechnischen Veränderungen der Versuchspflanzen handelte es sich durchwegs um Herbizid-Resistenzen. Die Pflanzen wurden also durch das Einschleusen von Genen gegen bestimmte Unkrautvernichtungsmittel unempfindlich gemacht.

Im österreichischen Landwirtschaftsministerium sieht man durch diese Studie die Bedenken gegenüber GV-Pflanzen bestätigt. Es habe sich gezeigt, dass sich der Pollenflug bei Raps - also auch von GV-Raps - bis zu 26 Kilometer bemerkbar mache, hieß es dazu laut APA in einer ersten Reaktion aus dem Agrarressort. Das würde sich besonders in einer klein strukturierten Landwirtschaft wie in Österreich bemerkbar machen. Das Kapitel GV-Pflanzen in der Landwirtschaft müsse aber auf jeden Fall auf EU-Ebene gelöst werden. Zuvor seien Probleme zu klären, wie das Nebeneinander von Gentechnik, konventioneller und Bio-Landwirtschaft, sowie diesbezügliche Haftungsfragen.
     
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