Klagenfurt (pgk/mak) - Auf die gemeinsamen Anliegen von Kirche und Lokaler Agenda 21 bei der nachhaltigen
Gestaltung ländlicher Lebensräume hat kürzlich Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz bei einer
Veranstaltung im Rahmen des Gemeindetages Kärnten im Kultursaal Gnesau hingewiesen. „Die Katholische Kirche
in Kärnten schaltet sich aktiv in den Prozess „Lokale Agenda 21“ als Gesprächspartner ein, getragen von
dem großen Interesse, das Leben in den Dörfern mitzugestalten“, sagte Bischof Schwarz. Mit ca. 16. 000
Einzelflächen auf Pfarrebene trage die Kirche in Kärnten auch Verantwortung für die Gestaltung des
Landes.
Es sei ihm, so Bischof Schwarz, wichtig, in den Dörfern jene Menschen anzusprechen und zu motivieren, „die
eine innere Lebenserfahrung und Glaubensdichte haben und den Glauben leben“. Gerade im ländlichen Bereich
sei ein Zusammenrücken von Interessengruppen sowie das Suchen und Nutzen der Ressourcen in den Herzen der
Menschen für ein gedeihliches Miteinander von besonderer Bedeutung. Von diesen so genannten „religiösen
und geistlichen Virtuosen“ gebe es in Kärnten „unzählig viele“.
Von der Bibel her habe die Kirche mit Blick auf den Umgang mit der Schöpfung ein Gespür für das
Prinzip „Nachhaltigkeit“, das auch in der Landwirtschaft bedeutend sei. Konkrete Beispiele für die Realisierung
dieses Prinzips in der Diözese Gurk sei die Produktion von Ökostrom, das Bio-Fernwärmeheizwerk in
Friesach sowie die Auszeichnung des Bildungshauses St. Georgen/Längsee als Klimabündnisbetrieb.
Kritisch äußerte sich Bischof Schwarz betreffend einer neuen Ästhetisierung nicht nur in den Dörfern,
sondern in vielen Lebensbereichen. Entscheidend sei nicht mehr die Frage „Was ist gut und was ist böse?“ sondern
„Was ist schön und was ist hässlich?“. Kirchen hätten, so Bischof Schwarz, in diesem Zusammenhang
Widerstandarbeit zu leisten und zu ermöglichen, dass jene Kräfte, die in den Menschen stecken, nicht
durch Ästhetisierung verloren gehen. |