Katholische Aktion wählt neuen Präsidenten für die nächsten
fünf Jahre
St. Pölten (diözese) - Roman Fröhlich wurde am 30. Oktober zum neuen Präsidenten
der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Dr. Rudolf
Schwertner an, der diese Funktion seit 1997 innehatte. Die offizielle Amtseinführung des neuen KA-Präsidenten
findet am 18. November statt.
Aus der katholischen Arbeiterjugend
Roman Fröhlich ist in der Katholischen Aktion kein Unbekannter. Von Jugend an engagierte sich Fröhlich
im kirchlichen und sozialpolitischen Bereich. Schon mit 15 Jahren war er in der damaligen Katholischen Arbeiterjugend
tätig, zunächst als Aktivist und später als Runden- und Gebietsleiter. Mit 24 Jahren wechselte er
zur Katholischen Arbeitnehmerbewegung, wo er als Rundenleiter in Horn, als Leiter des Gebietes Unteres Waldviertel,
als Vorstandsmitglied, als Leitungsmitglied und als Diözesanvorsitzender tätig war. Derzeit ist er stellvertretender
Vorsitzender und Vorsitzender in diözesanen KAB-Ausschüssen sowie Administrator der Papst-Leo-Stiftung
in Horn.
In der Katholischen Aktion gehörte er bereits eine Periode dem Präsidium und zwei Perioden dem Diözesanausschuss
an, außerdem war er eine Periode im diözesanen Pastoralrat.
In der Pfarre Horn war Fröhlich bis Frühjahr 2003 durch fünf Perioden geschäftsführendes
Vorstandsmitglied, zuletzt stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. Er ist nach wie vor stellvertretender
Vorsitzender des Pfarrkirchenrates und Leiter einiger pfarrlicher Ausschüsse und des Finanzierungskomitees.
Großes soziales Engagement
Roman Fröhlich absolvierte in seiner Jugend die Katholische Sozialakademie und war bereits mit 21
Jahren Betriebsrat und mit 24 Jahren Betriebsratsvorsitzender der Druckerei Berger. Jahrzehntelang übte er
das Amt des Obmannes aus, und die letzten Jahre als Kassier der Ortsgruppe Waldviertel der Gewerkschaft Druck und
Papier.
Sein beruflicher Werdegang begann in der Schriftsetzerlehre in der Druckerei Berger, die er 1960 als Landesbester
beendete. Weitere Stationen waren Metteur, Monotyp-Taster, Chefmetteur, Korrektor und schließlich Revisor.
2001 ging er in Pension. Roman Fröhlich ist seit 1966 verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Söhnen
und einer Tochter sowie Großvater von 3 Enkeln.
Schwertner: Dialog als Wesenselement
„Ich sehe mich als Stafettenläufer, der seine Position dem nächsten übergibt und sich fragt,
wie er selbst seine Strecke zurückgelegt hat“, sagt der scheidende Präsident Dr. Rudolf Schwertner. Eines
der bedeutendsten Ziele die in seiner Amtszeit erreicht wurden, war die Überzeugung der Landespolitiker, den
arbeitsfreien Sonntag in der Landesverfassung zu verankern. „Das war eine Aktion, entsprechend dem Auftrag des
Laien, in der Welt die Anliegen des Glaubens zu positionieren“.
Schwertner ist überzeugt, dass die Katholische Aktion in den vergangenen Jahren auch viel zur Beruhigung innerkirchlicher
Konflikte, Turbulenzen und Spannungen beigetragen habe. Sie habe stets den Dialog in ihren Reihen und darüber
hinaus gesucht. „Gerade der Dialog ist ein Wesenselement der Kirche“, untermauert er. Heute sei das Bewusstsein
für die Katholische Aktion gestiegen, sagte er. Als einen besonderen Höhepunkt in seiner Amtsperiode
sieht Dr. Schwertner den Besuch von Papst Johannes Paul II. in St. Pölten. Bei diesem Ereignis habe gerade
die Katholische Aktion wesentlich mitgewirkt, vor allem im organisatorischen Bereich.
Sehen – urteilen - handeln
„Die Welt mit den Augen des Glaubens sehen und den Willen Gottes in der Welt erfüllen“. Mit diesen
Worten des Papstes charakterisiert Schwertner die Aufgaben der Katholischen Aktion für heute und in Zukunft.
Dieses Prinzip sei bereits in dem von Kardinal Cardijn proklamierten „Dreischritt des Handelns“: sehen – urteilen
– handeln gegeben, der schon seit vielen Jahren angewandt werde. Dieses „Grundprinzip christlichen Handelns“ liege
gerade bei seinem Nachfolger „in den besten Händen“, sagte Schwertner.
Es gehe heute und künftig in der Katholischen Aktion vor allem um eine „Wachsamkeit gegen alle Tendenzen,
die dem christlichen Geist entgegenstehen“, etwa bei der Sonntagsfrage, bei der Fremden- und Asylpolitik, in der
Frage der Menschenwürde im Alter, bei der neuen Armut, bei Fragen der Familie und der Arbeitslosigkeit. „Unsere
Spiritualität darf nicht darin liegen, den Glauben nur zu betrachten und zu beten. Wir müssen aus dem
Glauben heraus betend handeln“, unterstrich Schwertner. |