Offizielles Dankschreiben der EVP-ED-Fraktion an den EZB-Chef
Brüssel (evp-ed) - "Wim Duisenberg hat es verstanden, die wichtigsten und schwierigsten Phasen
des Projektes Währungsunion mit Erfolg abzuschließen. Er hat der neuen Währung sprichwörtlich
ein Gesicht gegeben", sagte der Wirtschafts- und Währungssprecher der EVP-ED-Fraktion Mag. Othmar Karas
am Donnerstag (30. 10.). Gemeinsam mit EVP-ED-Fraktionsvorsitzenden Hans-Gert Poettering
sandte der österreichische Europaparlamentarier ein Schreiben an Duisenberg, um zum Ende von dessen Amtszeit
als EZB-Präsident seine Standfestigkeit gegenüber den Angriffen der Euro-Gegner, seine Entschlossenheit
bei der Durchsetzung schwieriger Beschlüsse trotz massiver Kritik seitens der Skeptiker und seine Ruhe in
turbulenten Zeiten zu würdigen. "Es ist uns ein großes Anliegen, Duisenberg zum Abschluss seines
Mandates an der Spitze der EZB zu gratulieren und ihm für seine erfolgreiche Arbeit zu danken", so Karas.
Der besondere Dank der beiden Spitzenvertreter der EVP-ED-Fraktion galt der unbeugsamen Verfolgung des wichtigsten
Ziels der EZB: der Stabilität des Geldwertes. "Nur so wird Vertrauen geschaffen und können die Wirtschaftsakteure
langfristig kalkulieren. Dies schafft eine Grundvoraussetzung für Wirtschaftswachstum und langfristig sichere
Renten. Die Unabhängigkeit der EZB von politischen Einflüssen war unter Ihrer Führung exemplarisch",
betonten Karas und Poettering. In dem Schreiben wird jedoch auch auf die von Duisenberg und der EVP-ED-Fraktion
geteilte Sorge bezüglich der Diskussion um den Stabilitätspakt hingewiesen. "Die Einhaltung des
Pakts ist nicht nur für die Wirtschafts- und Währungsunion eine zentrale Säule, sondern auch für
die Glaubwürdigkeit der gesamten EU. Alle Mitgliedstaaten müssen den Pakt buchstabengetreu beachten und
sich mit ihrer Finanzpolitik ihm unterordnen. Dies gilt auch und besonders für große Mitgliedstaaten",
betonten Karas und Poettering.
Die EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament hatte von Beginn an Duisenbergs Kandidatur für den Posten
des Präsidenten der damals noch Europäisches Währungsinstitut genannten Institution unterstützt.
"Wir waren überzeugt, dass Ihre Fähigkeiten und Ihr Engagement für die europäische Währung
Sie zum geeignetesten Kandidaten für die Nachfolge von Baron Lamfalussy machten. Der Euro ist in unseren Augen
nicht nur ein Vorgang mit rein wirtschaftlichen Folgen, sondern Teil eines politischen Programms zur Schaffung
von Frieden und Freiheit in diesem Teil der Welt", heisst es in dem Schreiben an Duisenberg.
"Mit Duisenberg hat die EZB es geschafft, eine neue, allgemein anerkannte und stets an Bedeutung gewinnende
Währung zu etablieren. Wim Duisenberg kann mit Stolz auf ein erfülltes, erfolgreiches Berufsleben zurückblicken.
Er war eine treibende Kraft in der Einrichtung der heute modernsten Zentralbank der Welt und hat einen wichtigen
Schritt in der Vereinigung Europas und auf dessen Weg zu einer Gemeinschaft in Frieden und Freiheit geleistet";
so Karas abschließend. |