Ausschreibung der Funktion des Direktors des Österreichischen Filminstituts
im Laufe dieser Woche
Wien (bpd) - "Mit dem neuen Fernsehfilmförderungsfonds ist es gelungen, ein zum ÖFI
zusätzliches Förderinstrumentarium für die österreichische Filmproduktion einzurichten. Im
Wege einer zwanzigprozentigen Spitzenfinanzierung soll die freie Produzentenlandschaft gestärkt und ausländisches
Kapital im Zuge von Co-Produktionen verstärkt nach Österreich gebracht werden", so Staatssekretär
Franz Morak im Rahmen einer Informationsveranstaltung der RTR-GmbH über den ab 1. Jänner 2004 tätigen
und bei der RTR eingerichteten Fernsehfilmförderungsfonds.
Ab dem Jahr 2004 werden aus Teilen der Rundfunkgebühr 7,5 Mio. Euro für die Produktion von Fernsehfilmen,
-serien, und
-dokumentationen zur Verfügung stehen. Durch diesen Fonds komme es beinahe zu einer Verdoppelung der Filmförderung
des Bundes ab dem Jahr 2004. "Erstmals werden damit Gelder, die bisher ins allgemeine Budget geflossen sind,
in den Medien- und Kulturstandort Österreich reinvestiert. Es handelt sich dabei also um eine kontinuierliche
nachhaltige Investition in die österreichische Filmwirtschaft", betonte der Staatssekretär.
Im Rahmen seines Referats erläuterte der Staatssekretär auch weitere filmpolitische Maßnahmen wie
beispielsweise die Anstrengungen für die Etablierung eines Medienfonds bzw. für die Einführung von
Steuererleichterungen für Investitionen in die Filmproduktion. Allerdings müsse man hier auch realistisch
sein. "Auf der einen Seite sind die Budgetsituation und die Wünsche an eine Steuerreform bekannt und
auf der anderen Seite sind auf Grund der international wirtschaftlich schwierigen Situation die alternativen Finanzierungsmodelle
ständig in Diskussion, wie die Debatten um die Medienfonds in Deutschland oder die geplante Rücknahme
der "tax incentives" in den Niederlanden zeigt".
Staatssekretär Morak ging auch auf die geplante Novellierung des Filmfördergesetzes sein, betonte aber,
dass er eine Novellierung des Filmförderungsgesetzes in einer derart angeheizten Stimmung wie sie durch die
in den Medien geführte Debatte um die Diagonale herrsche, für überaus problematisch halte "da
die Sachdiskussion - und einzig um die sollte es sich handeln - auf der Strecke zu bleiben droht. Ich denke, dass
es nicht zielführend ist, auf Grund von Partikularinteressen die notwendigen Maßnahmen für die
österreichische Filmwirtschaft zu gefährden", so der Staatssekretär.
Auch die Frage der Lizenzen und der Verwertungskette für den österreichischen Film werde in den kommenden
Monaten verstärkt zu thematisieren sein, so Morak. Das Filmfernsehabkommen zwischen dem ORF und dem ÖFI
sei dabei ein essentieller Aspekt, insgesamt werde es jedoch darum gehen, eine neue Bewertung vorzunehmen, was
z.B. den Rückfall der Rechte an den Produzenten oder die Verwertungsmöglichkeiten wie z.B. die Pay-TV
Rechte betreffe.
Abschließend kündigte Morak an, dass entsprechend dem Filmförderungsgesetz im Laufe dieser Woche
die Funktion des Direktors des Österreichischen Filminstituts öffentlich ausgeschrieben werde. Die Bewerbungsfrist
werde vier Wochen betragen, "die Entscheidung über die künftige Besetzung dieser Funktion sollte
aus meiner Sicht unter Einholung relevanter Meinungen noch dieses Jahr erfolgen. Gleichzeitig wird es jedoch auch
darum gehen, im Sinne einer gedeihlichen Zukunft das Österreichische Filminstitut als Know How- und Kompetenzträger
zu erhalten. Der langjährige Direktor des Filminstituts Mag. Schedl hat sich in diesem Zusammenhang große
Verdienste erworben", so Morak abschließend. |