Bildung nicht isoliert betrachten – Österreich mit Qualitätsinitiative klasse:zukunft
am richtigen Weg
Wien (bm:bwk) - Das zweitägige Treffen der Bildungs- und Arbeitsminister zum Thema „Entwicklung
des Humankapitals für sozialen Zusammenhalt und Wettbewerbsfähigkeit“ geht am Dienstag (28. 10.)
zu Ende. In ihrer Rede unterstrich Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, dass Investitionen in Bildung und
in das Humankapital zentrale Bereiche der Lissabonner Strategie sind, die Europa zum wettbewerbsfähigsten
und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt machen soll. „Bildung darf nicht isoliert betrachtet
werden. Wenn man über die Entwicklung des Humankapitals redet, dann muss man auch die Beschäftigungssituation,
die Wirtschaftsentwicklung und soziale Komponenten mit einbeziehen“, erklärte Gehrer. Sie begrüßt
den Vorschlag, dass Bildungsvorhaben aus den Struktur- und Sozialfonds der EU verstärkt gefördert werden
sollen.
Gehrer wies darauf hin, dass die Steigerung der Qualität der Bildung ein wichtiges europäisches Vorhaben
ist. Ziel ist, allen EU-Bürgerinnen und Bürgern eine solide Grundbildung zu vermitteln. Diese umfasst
Grundkompetenzen und Schlüsselqualifikationen, Kreativität, Flexibilität und Mobilität, Förderung
und Entwicklung des Unternehmergeistes und Bereitschaft und Motivation zum lebensbegleitenden Lernen. „Österreich
ist mit der Initiative klasse:zukunft auf dem richtigen Weg. Die Zukunftskommission hat einen Bericht präsentiert,
der nun gesamthaft diskutiert wird. Vorgeschlagene Maßnahmen, welche bereits heute projektartig geführt
werden, können rascher umgesetzt werden, andere Vorschläge werden durchdacht, Einwände beachtet
und die Möglichkeit der Umsetzung überprüft“, führte Gehrer aus.
Die Bildungsministerin bezeichnete die internationalen Vergleiche als „sehr wichtig“, wies aber darauf hin, dass
die Vergleichbarkeit gewährleistet sein muss. „Es macht keinen Sinn, wenn in Statistiken Äpfel mit Birnen
verglichen werden. Es ist ein wichtiges Anliegen, dass künftig in den internationalen Statistiken mehr auf
diese Vergleichbarkeit geachtet wird“, so Gehrer. So hat Österreich beispielsweise ein berufsbildendes Schulwesen,
um das uns viele Länder in der Welt beneiden. Bei der Zahl der Schulabschlüsse oder der Niedrigkeit der
Jugendarbeitslosigkeit liegt Österreich im internationalen Vergleich ebenfalls sehr gut. Im OECD-Bericht „Bildung
auf einen Blick“ wurden aber bildungspolitisch wichtige Bereiche wie diese im deutschsprachigen Raum weit verbreitete
Berufsausbildung zu wenig berücksichtigt.
Gehrer betonte, dass auch die Motivation der Lehrerschaft europaweit ein wichtiges Anliegen sein müsse. Es
sei wichtig, darauf zu achten, dass es nicht zu einer europaweiten Frustration der Lehrkräfte komme. „Motivierte
Lehrerinnen und Lehrer bieten einen besseren Unterricht. Wir müssen deshalb die Motivation der Lehrerpersonen
in den Mittelpunkt stellen, die hohe Qualität ihrer Arbeit aufzeigen und ihre Vorschläge zur Weiterentwicklung
im Schulwesen ernst nehmen“, schloss Gehrer. |