Innovation ist ein maßgeblicher Faktor für den Wirtschaftsstandort Österreich
Wien (bmwa) - Das Wirtschaftsministerium trage mit seinen Programmen vielfach bereits jetzt den Schlussfolgerungen
der Studie "Innovation und Hochschulbildung" Rechnung, die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
zu verbessern, erklärte Dr. Wolfgang Krebs vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit am Dienstag
(28. 10.) anlässlich der Präsentation der Studie. Diese setzt sich mit der
Problematik des fehlenden Personals für Forschung und Entwicklung auseinander und wurde gemeinsam von der
IV, der WKÖ, dem ÖGB, der AK sowie den Bundesministerien für Bildung, Wissenschaft und Kultur und
für Wirtschaft und Arbeit in Auftrag gegeben.
Programme wie die Kompetenzzentren (K-ind, K-net), die CD-Labors, die Unterstützung der kooperativen Forschungseinrichtungen
als Partner vor allem für die KMU, die Transferförderung protec 2002+, die insbesondere beim Innovationsmanagement
der KMU und bei den KMU-Netzwerken ansetzt, führen zu einer Forcierung der F&E-Leistungen der Unternehmen
sowie des Wissens- und Technologietransfers und machen damit den Innovationsstandort Österreich attraktiv
für in- und ausländische Investoren. Derzeit werde, so Krebs, gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium
und den Universitäten ein Programm ausgearbeitet, das die Verwertung von Forschungsergebnissen der Unis ausweiten
soll.
Krebs nannte ein hohes Ausmaß an Innovation - neue und verbesserte Produkte, Marktneuheiten - als Maßstab
für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und damit auch für die Qualität
des Wirtschaftsstandortes Österreich. Der Erfolg hängt von mehreren Faktoren ab: Von der Fähigkeit
der Unternehmen, mittel- und langfristig neues Know-how und neue Technologien - durch eigene und/oder externe Forschungsanstrengungen
oder durch Technologietransfer - hervorzubringen, vom Zugang der Unternehmen zu technologischem Wissen, vom Zusammenwirken
der Akteure in einem Innovationssystem und von den innovationsfördernden Rahmenbedingungen. Aus diesem Grund
sind die Unterstützung der Forschungsaktivitäten des privaten Sektors, die Stärkung der innovativen
Leistungsfähigkeit der Unternehmen, insbesondere der KMU, und der Transfer von Wissen und neuen Technologien
zu den Unternehmen die Kernelemente der Innovations- und Standortpolitik des Wirtschaftsministeriums.
Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass österreichische Unternehmen nicht weniger forschen als vergleichbare
Unternehmen in anderen europäischen Ländern. Im europäischen Innovationsanzeiger 2001 liegt Österreich
bei der Anzahl der innovativen KMU an zweiter Stelle. So können mehr als 59 % aller österreichischen
KMU im verarbeitenden Gewerbe innerbetriebliche Innovationen vorweisen. Allerdings weist die österreichische
Industriestruktur noch immer zu wenig forschungsintensive Sektoren und einen Überhang traditioneller Branchen
auf. Nimmt man aber die Innovativität der österreichischen Unternehmen als Maß, so sind gemäß
der letzten Innovationserhebung rund zwei Drittel der mittleren Unternehmen innovativ und fast die Hälfte
der kleinen Firmen (unter 50 Beschäftigte). Ein Drittel der kleinen und fast jeder zweite mittlere Betrieb
weist Produktinnovationen auf. Jedes zwölfte kleine Unternehmen und insgesamt fast 25% aller innovativen Firmen
reüssieren mit Marktneuheiten.
Um den notwendigen Strukturwandel der österreichischen Industrie voran zutreiben und in den Unternehmen mehr
und größere Innovationssprünge auszulösen, sind zunehmend die Aufwendungen des privaten Sektors
für Forschung und Technologie zu steigern. Das Ziel ist es, 2006 eine F&E-Quote von 2,5% zu erreichen
– auch um im EU-Fahrplan des sogenannten Barcelona-Zieles von 3 % bis 2010 zu bleiben. Die Bundesregierung hat
nicht zuletzt durch die Technologieoffensivmittel, aber auch durch nicht unerhebliche steuerliche Maßnahmen
die F&E-Quote auf den EU-Durchschnitt angehoben (1,96%). Und weitere Mittel sind geplant. So sind die Vorbereitungen
für eine Nationalstiftung sehr weit fortgeschritten, die zusätzliche Finanzmittel der öffentlichen
Hand und damit eine mittelfristige Finanzierungssicherheit für die Technologiepolitik bringen soll.
Obwohl das Potenzial vielfach noch nicht ausgeschöpft ist, sind die Hochschulen bedeutende Kooperationspartner
für die Unternehmen, um Innovationen voranzutreiben. Eine bereits 2001 durchgeführte EU-Benchmarkingstudie
über die Beziehungen zwischen Universitäten und Unternehmen und die Studie „Innovation und Hochschulbildung“
verdeutlichen, dass es unterschiedliche „Kanäle“ des Wissens- und Technologietransfers zwischen diesen Akteuren
gibt: Die Absolventen, die das Humankapital der Wirtschaft ausmachen, die gemeinsamen Forschungsaktivitäten
zwischen der Industrie und den Unis und die Verwertung von Forschungsergebnissen aus dem Universitätsbereich. |