Innsbruck (rms) - Das Geburtstagsessen wird Ferdinand Stadlmayr schon traditionell im Wohnheim Pradl serviert.
So auch zu seinem 103. Geburtstag, am Samstag (25. 10.). Der Jubilar kam zum Menü
in die Dürerstraße und feierte mitten in einer Damenrunde - charmant, adrett, mit Humor und unterhaltsam.
Den "offiziellen" Gratulanten der Stadt hat er schon erwartet: "Es freut mich, dass Sie wieder gekommen
sind, Herr Vizebürgermeister Sprenger. Sie sind herzlich eingeladen." Für Innsbrucks Vizebürgermeister
ist der "Stadlmayr-Geburtstag" mehr als nur eine "offizielle" Gratulation: "Für mich
ist es eine besondere Freude, sie noch frischer als im Vorjahr zu sehen. Ich komme immer gerne, Sie sind ein Mensch
mit einer besonders positiven Ausstrahlung!" Als kleines Präsent gab es diesmal einen "Zwetschgeler"
bester Tiroler Qualität.
Ein herzliches Prost für das Geburtstagskind Ferdinand Stadlmayr von Bgm DI Eugen Sprenger
und Freundin Anni Benkovic
Bilder: Rathaus/Medienservice/ Gerd Andreaus |
Als 1900er - Jahrgang absolviert der Oberösterreicher seine Schullaufbahn nach dem Lehrplan der k.u.k. Zeit.
Mit 12 Jahren sah er das erste Auto: "Wir mussten in den Schulhof und beim Anschieben helfen!". Fahrzeuge
wurden sein Job: Zuerst acht Jahre als Kutscher beim Gemeindearzt für die Visiten ("Ein sehre feiner
Mann: Für ihn war ich nie der Kutscher sondern der Ferdinand"). 1929 übersiedelte Ferdinand nach
Innsbruck und wurde Fahrer und Mechaniker im renommierten Autohaus Röthy&Wiedner.
Zu erzählen weiß der inzwischen überzeugte Innsbrucker viel - nicht nur aus dem Langzeitgedächtnis
heraus, sonder auch Aktuelles aus der TV-Branche. "Wann fängt übrigens die neue Soko-Kitzbühel-Serie
mit ihre Tochter an?" Vor zwei Jahren traf Ferdinand bei einem Aufenthalt in Westendorf Schauspielerin und
Sprenger Tochter Kristine: "Da hab ich mich über ihre Zukunftspläne informieren können!".
Das spontane Statement der bewundernde Damenrunde: "Ein interessantes Mandl!"
Auch körperlich ist das Geburtstagskind "sehr gut drauf". Erst im Sommer hat er mit Pickel und Schaufel
für seine Freundin Anni Benkovic im Goisern einen Gemüsegarten angelegt "Und das bei 30 Grad Hitze!".
Dass er von zuhause zum Mittagstisch ins Wohnheim Pradl zu Fuß geht - und das bei jedem Wetter, ist eine
Selbstverständlichkeit. Die Entfernung hat er genau erfasst: Je 2225 Schritte sind es für Hin- und Heimweg!
"Wer sich freut, lebt länger!", ist die Lebensphilosophie des Geburtstagskindes. Damit erschließen
sich für Ferdinand altersmäßig noch einige Perspektiven: "Ich werde noch einige Jahre älter,
weil ich mich so freuen kann." |