LHStv. Ambrozy: Kärntner Jugendschutzoffensive rückt Verkaufsverbot
von Tabak und Alkohol an Unter-16jährige in Mittelpunkt
Klagenfurt (lpd) - Zum Thema „Brennpunkt Tabak“ tagen ab Montag (27. 10.)
rund 120 Experten der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention in Keutschach am Hafnersee.
Dabei sollen wirksame Maßnahmen zur Tabakprävention ausgearbeitet werden, die danach österreichweit
zur Umsetzung kommen sollen.
Kärntens Gesundheitsreferent LHStv. Peter Ambrozy geht es vor allem darum, den Tabakkonsum von Jugendlichen
einzuschränken. Laut einer repräsentativen Erhebung des Instituts für Sozial- und Gesundheitspsychologie
nehme bei Kärntner Jugendlichen die Erfahrung mit Zigaretten mit dem Alter dramatisch zu, erklärte Ambrozy
heute bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt. Österreichweit hätten zwischen 65 und 75 Prozent der Über-15jährigen
bereits Nikotinerfahrung, sagte Ambrozy weiters, für den diese Zahlen alarmierend sind, da viele Probierer
ihren Nikotinkonsum auch fortsetzten. „Die gesundheitlichen Folgen sind hinlänglich bekannt, für gesundheitspolitische
Maßnahmen ist dringender Handlungsbedarf gegeben“, betonte der Gesundheitsreferent.
In Kärnten habe man daher kürzlich eine große Jugendschutzoffensive gestartet, bei der das Verkaufsverbot
von Alkohol und Tabakwaren an Jugendliche unter 16 Jahren im Mittelpunkt stehe. Wichtige Module hierbei seien Info-Karten
und Workshops der Landesstelle Suchtprävention für Eltern, Jugendliche, Lehrer und Jugendbetreuer sowie
Schulungen für das Verkaufspersonal. Zahlreiche engagierte Trafikanten sowie Tankstellenpächter und Gastwirte
würden sich bereits an dieser Aktion zur Bewusstseinsbildung beteiligen, strich Ambrozy hervor, der für
November Testkäufe mit Jugendlichen ankündigte.
Insgesamt gebe es in Kärnten ca. 130.000 Nikotinabhängige und in Österreich rund zwei Millionen,
betonte der Gesundheitsreferent. Die Forderungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention
würden daher folgende Punkte umfassen: Die Schaffung eines Präventionsfonds aus den Geldern der Tabaksteuer,
um damit Präventionsprojekte, Informationskampagnen und Ausstiegshilfen zu finanzieren. Weiters die Erarbeitung
eines nationalen Aktionsplanes, in dem Ziele, Strategien und konkrete Maßnahmen zur Senkung des Tabakkonsums
definiert sind sowie die Abschaffung der Zigaretten-Automaten, um Jugendschutzgesetze leichter kontrollieren zu
können. |