Produktion seit dem Vorjahr verdreifacht
Eisenstadt (blms) - „Das seit dem Vorjahr laufende Ziel 1-Projekt ,Burgenländische Weidegans’
ist ein Versuch burgenländischer Bauern, die Wertschöpfung ihrer Betriebe durch Schaffung eines zusätzlichen
Einkommensstandbeines im Qualitätsbereich zu erhöhen. Die steigende Marktnachfrage, die heuer bereits
zu einer Verdreifachung der Produktionszahlen geführt hat, bestätigt unsere Erwartungen. Mit der extensiven
Beweidung von bisher kaum genutzten Wiesenflächen wird außerdem ein Beitrag zur Erhaltung des typischen
Landschaftsbildes im Südburgenland und damit auch zur Absicherung des Tourismus geleistet“, erklärte
Landesrat Paul Rittsteuer anlässlich der „Weidegänse-Gala 2003“ in Deutsch Tschantschendorf.
Von den in Österreich jährlich über 300.000 verzehrten Gänsen werden nur 20.000 Stück
bzw. 6,6 Prozent im Inland produziert. Angesichts dieser Zahlen haben auf eine Initiative der Landwirtschaftskammer
hin im Vorjahr 12 südburgenländische Bauern mit der Weideganshaltung begonnen. Ziel war und ist es, mit
der Erzeugung einer „Premiumgans“ eine Qualitätsalternative zu der den Markt beherrschenden ungarischen Mastgans
anzubieten. Nach dem erfolgreichen Einstieg konnte die Produktion im heurigen Jahr in den mittlerweile 17 Betrieben
im ganzen Land bereits auf 2710 Tiere mehr als verdreifacht werden. Bis zum Jahr 2006 wird eine Jahresproduktion
von 20.000 Gänsen angestrebt.
Bei der Weideganshaltung handelt es sich um eine extensive (max. 100 Tiere pro ha), artgerechte und naturnahe Haltungsform.
Werden konventionell gemästete Gänse bereits nach rund 12 Wochen geschlachtet, erreichen Weidegänse
das Schlachtgewicht von etwa 4,2 kg erst nach 26 Wochen, von denen sie rund 21 auf der Weide verbracht haben. Durch
diese schonende Mast zeichnen sich Weidegänse durch einen geringen Fettanteil und feinfaseriges, dunkles Fleisch
mit verbessertem Safthaltevermögen aus.
Im Rahmen dieses Ziel 1-Projektes werden 23.000 € in den Ankauf von Weidezäunen, die Errichtung eines Schlachthauses
mit angeschlossenem Kühlraum und technische Schlachteinrichtungen investiert, wobei sich Land, Bund und EU
zu 30 % an den Kosten beteiligen.
Rittsteuer dazu abschließend: „Erfreulich ist auch das mittlerweile große Interesse der regionalen
Gastronomie, von der heuer bereits 960 Weidegänse geordert wurden. Die ebenfalls aus Ziel 1-Mitteln unterstützten
süd- und mittelburgenländischen Schmankerlwirte, die sich der verstärkten Verarbeitung regionalspezifischer
Produkte verschrieben haben, treten fast zur Gänze als Kooperationspartner auf. Durch das im Weidegansprojekt
verwendete Kennzeichnungssystem ist die Rückverfolgbarkeit bis zum Produzenten gegeben.“ |