Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 06. 11. bis 12. 11. 2001

   
Feierliche Verleihung der „Nestroy“-Preise im ORF
Wien (orf/ots) - Seit seiner Gründung im Jahr 2000 wurde der Erste Wiener Theaterpreis, der "Nestroy", sowohl vom Publikum als auch von den Theaterschaffenden als das angenommen, was er sein soll: Eine Auszeichnung für die großartigsten Leistungen eines Theaterjahres. Der ORF ist von Anfang an Partner beim Ersten Wiener Theaterpreis. Am Samstag, dem 10. November 2001, fand um 21.55 Uhr in ORF 2 die Übertragung der feierlichen Nestroy-Gala aus dem Volkstheater statt, 202.000 Zuseher (Marktanteil von 13 Prozent) waren mit dabei. Durch den Abend führte Peter Simonischek, Regie führte Heidi Haschek. Anwesend waren unter anderem Stars aus der Film- und Theaterwelt wie Luise Martini, Gerd Voss, Nicole Beutler, Hilde Sochor, Eric Schleyer, Barbara Wussow, Albert Fortell, Gundula Rapsch, Harald Pichowetz, Toni Böhm sowie ORF-Programmintendantin Kathrin Zechner und ORF-Informationsintendant Hannes Leopoldseder.
Die Preisträger der "Nestroy"-Trophäe blieben bis zuletzt geheim. Die Gewinner des "Nestroy" wurden von den Laudatoren Kirsten Dene, Birgit Doll, Angelica Domröse, Jürgen Flimm, Bruno Ganz, Hans Gratzer, Karlheinz Hackl, Michael Haneke, Christine Kaufmann, Sophie Rois und Emmy Werner bekannt gegeben. Das prominente Damen-Trio Maria Köstlinger, Birgit Minichmayr und Gabriele Schuchter servierte zwischen den Preisüberreichungen einen vergnüglichen Mix aus Nestroy-Couplets, Regie dazu führte Michael Gampe. Alexander Kukelka arrangierte und vertonte dafür zwei Wenzel-Müller-Couplets, die von Peter Hofbauer und Peter Ahorner aus original Nestroy-Zitaten zusammengestellt wurden.

Das sind die Gewinner des "Nestroy 2001":
Lebenswerk: George Tabori
Bestes Stück (Autorenpreis): Christoph Ransmayr für "Die Unsichtbare"
Beste Off-Produktion: "Hain" (Klaus Haberl), bernhard ensemble (Grischka Voss/Ernst Kurt Weigel)
Beste deutschsprachige Aufführung: "Rosmersholm" (Henrik Ibsen), Inszenierung Peter Zadek, Burgtheater/Akademietheater
Beste Regie: Peter Zadek "Rosmersholm" (Henrik Ibsen), Akademietheater
Beste Ausstattung: Martin Zehetgruber "Glaube und Heimat" (Karl Schönherr), Burgtheater
Beste Schauspielerin: Judith Engel als Sue und Die Frau in "Bash" (Neil La Bute), Koproduktion Wiener Festwochen/Hamburger Kammerspiele (Akademietheater)
Bester Schauspieler: Sven-Eric Bechtolf als Hubert Finidori in "Drei Mal Leben" (Yasmina Reza), Akademietheater
Beste Nebenrolle: Peter Fitz als Rektor Kroll in "Rosmersholm" (Henrik Ibsen), Akademietheater
Bester Nachwuchs weiblich: Mareike Sedl als Das Mädchen in "Roberto Zucco" (Bernard-Marie Koltès), Koproduktion Wiener Festwochen/Burgtheater (Akademietheater)
Bester Nachwuchs männlich: Georg Staudacher (Regisseur) "Café Tamagotchi" (Wolfgang Bauer), Rabenhof

 
„Zwischen Nacht und Tag“
Graz - Als dritten Programmpunkt des Projektes monologe präsentiert das forum stadtpark theater die Produktion "Zwischen Tag und Nacht" nach dem gleichnamigen Roman von Franz Weinzettl, für die Bühne eingerichtet und inszeniert von Ernst M. Binder. Wie schon in seinen früheren Werken zeigt sich Franz Weinzettl als sensibler Chronist des zwischen Menschen ungesagt Gebliebenen, der Wirrnis aus Wünschen und Ausflüchten, aus Zuständen und Geschichten, die nie richtig beginnen.
Robert Kahr, dem Grazer Publikum schon aus der forum stadtpark theater-Produktion „Im Club der Einsamen Herzen“ bekannt, begibt sich als Sohn auf die Spuren des kurzen, durch einen Arbeitsunfall gewaltsam zu Ende gegangenen Lebens seines Vaters und sucht in Aufzeichnungen, Briefen und Erinnerungen einen Weg zu einem eigenen Leben, losgelöst von der schuldbeladenen Beziehung zu seinem Vater.
Der Monolog, eine Dramatisierung des 1997 im Residenz-Verlag erschienenen gleichnamigen Romans von Franz Weinzettl, umkreist das vergleichsweise kurze, durch einen Arbeitsunfall gewaltsam zu Ende gegangene Leben eines Vaters. Aus Erinnerungen, Aufzeichnungen, Briefen setzt die Hauptfigur das Bild ihres Vaters neu zusammen, behutsam und scharfsichtig in der Analyse der Empfindungen. Ambivalenzen werden nicht getilgt, da der Sohn beginnt, Züge des Vaters an sich selbst zu entdecken; Ähnlichkeiten tauchen gerade dort auf, wo ihm der Vater fremd erschien, so als hätte er nach Jahren des Abwehrens doch dessen Platz eingenommen. 24 Jahre liegt der Verschüttungstod nun schon zurück, aber immer wieder werden Fragen nach dem Abgelaufenen und Vergangenen, das nie ganz den Status von etwas Ausgestandenem oder Abgeschlossenem erreichen kann, gestellt. Die Bewertung findet einen Ausgleich zwischen Idol-Bildung und Nüchternheit, zwischen Verständnisbereitschaft und Kritiklust.
Wie schon in seinen früheren Werken legitimiert sich Franz Weinzettl als sensibler Chronist des zwischen den Menschen ungesagt Gebliebenen, der Wirrnis aus Wünschen und Ausflüchten, aus Zuständen und Geschichten, die nie richtig beginnen, somit des Sich-Einrichtens auf halber Höhe.

SA 171101 05:30 (Frühpremiere)
SA 171101 20:00 (Abendpremiere)
SO 181101 20:00
FR 231101 05:30
SA 241101 05:30
SO 251101 05:30
SO 251101 20:00
FR 301101 05:40
SA 011201 05:50
SA 011201 20:00
SO 021201 20:00
FR 071201 20:00
SA 081201 06:00
SA 081201 20:00
SO 091201 20:00
DI 181201 20:00
MI 191201 20:00
DO 201201 20:00
FR 211201 20:00
SA 221201 06:00
SA 221201 20:00 + Jänner-Termine nach Absprache

forum stadtpark theater

 
„Lange Nacht der Musik“ - Jeunesse im Konzerthaus
Wien - Als der Musikveranstalter für junge Menschen präsentiert die Jeunesse im Rahmen der ersten »Langen Nacht der Musik« ein Musikprogramm mit jungen Musikerinnen und Musikern, die ihren ganz eigenen Zugang zur Musik entdeckt haben und umsetzen:
Die 25-jährige Klarinettistin Petra Stump gastiert bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, Wien Modern und den Wiener Festwochen und ist an Ensembles wie dem Klangforum Wien oder dem Hyperion Ensemble Salzburg beteiligt. Für die »Lange Nacht der Musik« präsentiert sie ein zeitgenössisches Soloprogramm mit Werken von Michael Jarrell, Claudio Ambrosini und Wayne Siegel.
Ilia Korol, in Kiev geborener Geiger, kombiniert J. S. Bachs Sonate in g-moll für Violine solo mit der Uraufführung einer Eigenkomposition. Anika Vavic, aus Belgrad stammende Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe und Auszeichnungen präsentiert Klavierwerke von Maurice Ravel und Aleksandr Skrjabin. Abschließend entführt Oskar Aichinger nach Transilvanien in die Welt von »Nosferatu«. Der Kultfilm von Friedrich Wilhelm Murnau aus den Jahren 1921/22 bietet die ideale Grundlage für Aichingers Anspruch »Kunstwerke zu schaffen, um die ein Geheimnis sein muß«.

22.00 Uhr | Petra Stump Bassklarinette
Michael Jarrell Assonance II (1989)
Claudio Ambrosini Cappriccio, detto: »L'Ermafrodita« (1983)
Wayne Siegel »Jackdaw« für Bassklarinette und Tonband (1995)
»In jüngerer Zeit hat die Bassklarinette als Soloinstrument immer mehr an Bedeutung gewonnen und ist aus der zeitgenössischen Musik nicht mehr wegzudenken. Wie kaum ein anderes Blasinstrument verfügt die Bassklarinette über erstaunlich viele Möglichkeiten, sei es ihr beachtlicher Tonumfang, ihr immenses dynamisches Spektrum oder sämtliche moderne Spieltechniken, die sich ausgezeichnet auf ihr verwirklichen lassen. In meinen Programmen fasse ich bedeutende Werke der zeitgenössischen Literatur für Bassklarinette zusammen und stelle exemplarisch geographische und stilistische Besonderheiten der Komponisten vor.« (Petra Stump)

Petra Stump
Die 25-jährige Klarinettistin Petra Stump, Studentin bei Johann Hindler in Wien sowie Ernesto Molinari in Biel, erhielt nach einem zweijährigen Auslandsstipendium bei Harry Sparnaay am Conservatorium van Amsterdam 1999 ihr Diplom für Bassklarinette mit Auszeichnung. Auch sonst konnte die junge Schweizerin schon eine Vielzahl an Erfolgen verbuchen: Sie wurde u.a. wiederholt beim Wettbewerb »Jugend musiziert« ausgezeichnet, war an Festivals wie den Salzburger Festspielen, Wien Modern und den Wiener Festwochen und ist bei Ensembles wie dem Klangforum Wien oder dem Hyperion Ensemble Salzburg beteiligt. Seit 1997 beschäftigt sich Stump schwerpunktmäßig mit zeitgenössischer Musik, wobei ihre Vorliebe der Bassklarinette und dem Bassetthorn gilt und ihr die Vermittlung der Literatur und Möglichkeiten ihrer Instrumente ein großes Anliegen ist.

22.45 Uhr | Ilia Korol Violine
Johann Sebastian Bach Sonate für Violine solo Nr.1 g-Moll, BWV 1001
Ilia Korol Drei lyrische Stücke (2001, Uraufführung)

Ilia Korol
1969 in Kiev geboren, begann er sein Violinstudium an der Musikschule Kiev bei Prof.Abram Stern, danach am Musikcollege Konservatorium) in Moskau und studierte weiter am Tschaikowski-Konservatorium. Bereits in Moskau war er gefragter Partner von berühmten Musikern, wie z. B. Yuri Bashmet, Natalia Gutmann und Alexej Ljubimov.
Seit 1997 lebt Ilia Korol in Wien, wo er sich als Mitglied der Wiener Akademie, Ars Antiqua Austria, Armonico Tributo und Clemencic Consort mit historischer Aufführungspraxis beschäftigt hat. Ilia Korol ist somit in beiden Stilrichtungen - historisch und modern - ein gefragter Solist und Kammermusiker. Der Konzertmeister beim Bach Ensemble Joshua Rifkin, spielt neben Bachs berühmter Sonate in g-moll für Violine solo auch die Uraufführung einer Eigenkomposition.

23.30 Uhr | Anika Vavic Klavier
Aleksandr Skrjabin Vier Stücke, op.51
Maurice Ravel Valses nobles et sentimentales
Aleksandr Skrjabin Valse, op.38

Anika Vavic
Mit 16 Jahren kam sie aus Belgrad nach Wien, um an der Wiener Musikuniversität zu studieren. Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe und Auszeichnungen und erhielt bedeutende künstlerische Impulse durch Elisabeth Leonskaja, Lazar Berman, Oleg Maisenberg und Alexander Satz. Vavic, die ihren ersten öffentlichen Auftritt bereits mit acht Jahren bestritt, brilliert seither in zahlreichen Solo-Recitals, mit Klavierkonzerten sowie bei Fernseh- und Radiosendungen.

00.30 Uhr | »Nosferatu« Stummfilm (D 1921/22)
Originalfassung mit Live-Musik von Oskar Aichinger, piano
Friedrich Wilhelm Murnau, Regie
Thomas Hutter ist Sekretär eines Maklers in Wisborg und lebt dort glücklich mit seiner Frau. Eines Tages schickt ihn sein Chef auf eine Dienstreise nach Transsylvanien, um mit dem Grafen Orlok über den Kauf eines Hauses zu verhandeln. Ellen, seine Frau, ahnt nichts Gutes, sie spürt die Gefahr, in die ihr Mann sich begibt, kann ihn aber nicht zurückhalten. Erst in der Nacht begegnet Hutter dem seltsamen Schloßherrn und dieser unterzeichnet den Vertrag. Als er am nächsten Morgen im Schloß erwacht, entdeckt er kleine rote Male an seinem Hals und ahnt, welchem Grauen er gegenübersteht. Orlok ist ein Vampir. Da verläßt Hutter fluchtartig das Schloß, denn er hat Angst, daß das Gespenst auf dem Weg zu seiner Frau ist. Eines Tages legt ein führerloses Schiff in Wisborg an, dessen Fracht Pest, Tod und Verderben über die Bewohner bringt. Die Toten tragen alle die gleichen roten Male am Hals. Ellen erkennt diese Herausforderung, und um das unheilvolle Schicksal aufzuhalten, opfert sie sich und gibt sich dem Vampir hin. In den ersten Sonnenstrahlen des neuen Morgens löst sich die mysteriöse Gestalt in Nichts auf.

Oskar Aichinger
Oskar Aichinger hat sich »ohne je viel Aufhebens zu machen« gerade in den vergangenen Jahren als »eine zentrale Figur der musikalischen OFF-Szene des Landes« (Falter) etabliert. Der Pianist und Komponist hat sich dabei auch immer wieder dem Thema Filmmusik gestellt. Diese heimliche Liebe Aichingers nimmt die Jeunesse auf und lädt ihn ein, dem Stummfilmklassiker »Nosferatu« neues klangliches Leben einzuhauchen. Eine Mischung aus kompositorischen Parametern und Improvisation, die Filmebene sowohl verstärkend als auch kontrastierend. Jede Aufführung eine spannende Premiere!

www.jeunesse.at
events.orf.at/langenachtdermusik
Samstag, 17.11.2001
* 22.00 Uhr | Petra Stump Bassklarinette
* 22.45 Uhr | Ilia Korol Violine
* 23.30 Uhr | Anika Vavic Klavier
* 00.30 Uhr | »Nosferatu« Stummfilm (D 1921/22)
Originalfassung mit Live-Musik von Oskar
Aichinger, piano

 
Mutmacher-Lektüre für kleine Patienten
Wien/Kufstein - Ist ein Spatz auch dann noch ein Spatz, wenn er nicht mehr fliegen kann? Das Zoom-Kindermuseum im neuen Wiener Museumsquartier bildete dieser Tage den zielgruppengerechten Rahmen für die Präsentation des vielbeachteten Themen-Kinderbuches „Lauf, kleiner Spatz“ aus der Feder der österreichischen Erfolgsautorin Brigitte Weninger. Gesundheitsstaatssekretär Dr. Reinhart Waneck ließ es sich nicht nehmen, das berührende Mutmacher-Buch persönlich vorzustellen und seine volle Unterstützung öffentlich zuzusichern.
Brigitte Weninger und die Illustratorin Julia Ginsbach zielen mit ihrem sensibel aufbereiteten Buch darauf ab, das Verständnis für Kinder zu wecken, deren Alltag zeitweise oder dauernd durch eine schwere Krankheit oder eine Behinderung beeinträchtigt ist. Staatssekretär Waneck betonte: „Ich weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, wie ein krankes Kind reagiert, welche Nöte es hat. Gerade deshalb ist für mich „Lauf, kleiner Spatz“ kein gewöhnliches Kinderbuch, sondern erheblich mehr: weil es den Kindern hilft, mit schweren Lebenssituationen umzugehen und nicht aufzugeben...!“
Brigitte Weninger unterstrich, dass sie beim Entwickeln der Geschichte nicht nur an betroffene Kinder und ihre Eltern gedacht hat: „Das Buch ist auch für alle Kindergruppen geeignet, denn diese „Spatzen“ leben mitten unter uns und brauchen kein Mitleid, sondern unsere Freundschaft und Unterstützung. Aber dazu müssen wir verstehen, was sie fühlen...“
Der Arzt und Psychotherapeut Dr. Gunther Dick demonstrierte am Bio-Feedback-Diagramm, wie stark Geschichten auf den Körper einwirken können, und stellte fest: „Es ist ungeheuer wichtig, die inneren Selbstheilungskräfte eines Kindes zu wecken!“, und Urs Gysling, der Leiter des Atlantis/pro juventute-Verlages, betonte die Bedeutung der neuen „themen-reihe“, die in einem Begleitheft zum Bilderbuch eine Fülle zusätzlicher Informationen und Spielimpulse für Eltern und Erzieher anbietet.
Danach genossen die Schüler- und Schülerinnen einer Wiener Volksschulklasse die „Premierenlesung“ der Autorin und zeigten in ihren klugen Wortmeldungen, wie umfassend sie die neue Mutmachergeschichte verstanden hatten. Brigitte Weninger verabschiedete sie mit dem Satz. „Was immer euch auch passieren mag: steht wieder auf und lauft weiter. Immer ist Anfang.“

 
Sponsorvertrag mit Mäzen Donald Kahn unterzeichnet
Salzburg (lk) - Einer einzigartigen Mozart-Stätte wird ab 2005 wieder der ihr gebührende Stellenwert zurückgegeben. Die Große Universitätsaula ist eine authentische Spielstätte, die glücklicherweise erhalten blieb. Viele Zeitgenossen konnten darin das siebenjährige Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart bei Tanz und Spiel erleben. In dieser Spielstätte wurde auch 1767 die erste Oper des Elfjährigen, "Apollo und Hyacinthus", uraufgeführt.
Der alsbald nach der Universitätsgründung im 17. Jahrhundert als Theater genutzte Raum, seit der Einstellung des Theaterbetriebs durch Mozarts sparsamen Widersacher, den Fürsterzbischof Graf Colloredo, erst wieder durch eine Restaurierung in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts als Spielstätte gewonnen, bedarf inzwischen einer erneuten umfassenden Renovierung. Diese soll in Vorbereitung auf das Mozart-Jahr 2006 zugleich einen den heutigen Ansprüchen genügenden Konzert- und Theaterbetrieb und damit die Einbeziehung in die Festspielstätten als kongenialer Aufführungsort vor allem der mozartschen Jugendwerke erlauben.
Das Land Salzburg hat in Vorbereitung auf das Mozart-Jahr 2006 gemeinsam mit der Universität Salzburg und der Bundesimmobiliengesellschaft als Gebäudeeigentümerin der Großen Aula bereits im Jahr 1999 den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie erteilt. Diese Studie beinhaltet neben den anstehenden dringenden Sanierungen, die räumliche Trennung von Universitäts- und Veranstaltungsbereich und die Schaffung eines neuen Foyers in Richtung Furtwängler-Park und Max-Reinhardt-Platz. Damit wird auch die für die universitären Belange notwendige Sanierung erreicht.
Auf Grund der schwierigen finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte sah das Finanzierungskonzept für die Aufbringung der Mittel in Höhe von 38 Millionen Schilling von Beginn an einen wesentlichen Beitrag durch Sponsorleistungen vor. Dank der großzügigen Unterstützung durch Mrs. Jeanne und Mr. Donald Kahn in der Höhe von 16 Millionen Schilling sind nahezu 50 Prozent der projektierten Errichtungskosten gedeckt. Der Restbetrag wird im Wesentlichen von der Bundesimmobiliengesellschaft aufgebracht. Das Land Salzburg und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur haben weitere zwei bis drei Millionen Schilling in Aussicht gestellt.
Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger und Rektor Univ.-Prof. Dr. Heinrich Schmidinger bedankten sich anlässlich der Vertragsunterzeichnung bei den Exklusivsponsoren Mrs. Jeanne und Mr. Donald Kahn für ihr finanzielles Engagement und betonten, dass sie damit den Grundstein legen, die Renovierung und Verbesserung der Großen Aula der Universität Salzburg vor dem Mozart-Jahr 2006 zu verwirklichen.
Die in Florida lebenden Donald und Jeanne Kahn, langjährige Kunstmäzene Salzburgs, haben seit Jahren einen Zweitwohnsitz in Salzburg. Aus einer prominenten US-Verlegerfamilie stammend, gelten ihre Interessen seit jeher der Musik und bildenden Kunst.
Schausberger bedankte sich für das beispielgebende Mäzenatentum, das dem Land Salzburg in vielfacher Weise bereits zuteil wurde, insbesondere die vielseitigen Zuwendungen zugunsten der bildenden Kunst oder die Spende zur Renovierung des Salzburger Doms. Insbesondere bedankte sich Landeshauptmann Schausberger auch im Namen von Rektor Schmidinger bei Hofrat Dr. Peter Mittermayr von der Präsidialabteilung des Landes Salzburg und Mag. Inge Brodil vom Generalsekretariat "Mozart 2006" sowie bei Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler und beim Salzburger Notar Dr. Herbert Frühwirth, die sich mit großem Engagement um das Zustandekommen dieser Aktion bemüht haben.
Gemeinsam mit allen Projektbeteiligten wird in den kommenden Monaten das Projekt samt Planunterlagen in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Projektleitung obliegt der Bundesimmobiliengesellschaft als Gebäudeeigentümerin.
Schausberger betont, damit werde dem im Arbeitsübereinkommen der Regierungsparteien festgelegten landespolitischen Ziel der "längerfristig zu verwirklichenden Idee der Schaffung eines attraktiven Festspielbezirks" wieder mit einem weiteren wichtigen Schritt näher gekommen. "Es ist entscheidend", so Landeshauptmann Schausberger, "dass die Adaptierung und Verbesserung der Großen Universitätsaula bis zum Mozart-Jahr 2006 abgeschlossen werden kann. Mit dem Umbau des Kleinen Festspielhauses zu einem "Haus für Mozart" sowie im Zusammenwirken mit der Universität Salzburg für die Große Universitätsaula werden wesentliche Voraussetzung geschaffen, die zu einer städtebaulichen Gesamtlösung für den Max-Reinhardt-Platz und Furtwängler-Park mit den angrenzenden Gebäuden, Garten- und Gassenflächen führen. Die "Foyermöglichkeit", die sich in Richtung Furtwängler-Park entfaltet, ist mit der adaptierten Großen Universitätsaula für die künftige Stadtentwicklung ein außerordentlich wichtiger Impuls."

 
Weltkulturerbe Wachau im Foto
St. Pölten (nlk) - Die Erhebung der Wachau zum Weltkulturerbe durch die UNESCO wurde von einem Kunstverlag zum Anlass genommen, einen neuen Kunstkalender mit aktuellen und stimmungsvollen Fotos aufzulegen. Entstanden ist dieser Kalender durch eine Auswahl der schönsten Fotos aus einer Ausstellung, die unter dem Titel „Das Tor zum Weltkulturerbe Wachau“ im Weinstadtmuseum in Krems gezeigt wurde und die aus Arbeiten des Fotografen Gregor Semrad bestand. Der Kalender im Format 23 x 24,5 Zentimeter enthält 13 Farbfotos, von Dürnstein im Winter über die Ruine Aggstein bis zu Weißenkirchen, Melk und Stift Göttweig. Auch Stimmungsfotos aus dem Weinherbst und von der Marillenblüte sowie traumhaft schöne Blicke ins Donautal finden sich im Kalender. Man erhält diesen neuen Kalender ab sofort im Buch- und Papierhandel oder direkt beim Viktoria-Verlag, Telefon ++43 / (0)2719 / 300-12 zum Preis von 180 Schilling (13,08 Euro).

 
Salzburger Landestheater: Terminverschiebung
Die wegen plötzlicher Erkrankung abgesagte Vorstellung von Erwin Steinhauer/Rupert Henning (vom 11. 11. im Salzburger Landestheater) wird am Sonntag, 2. Dezember 2001, 19.30 Uhr, nachgegeben. Die Karten behalten natürlich ihre Gültigkeit.
Stichwort: "Ausrichten" In enger Zusammenarbeit mit einem hochklassigen und zum Teil bereits seit Jahren bestens eingespielten Autoren-Team (Brée, Maurer, Scheuba und Schindlecker) erarbeiteten Erwin Steinhauer und Rupert Henning ihr Programm "Ausrichten", das im März 2001 im Wiener Konzerthaus seine Uraufführung erlebte.

 
Benefizmatinee in der Grazer Oper
Graz (mag) - Ein wirklich unterhaltsamer Sonntagvormittag im roten Sesselplüsch der Grazer Oper ist am 11. November 2001, 11 Uhr, garantiert: Die Ensemblemitglieder von Oper, Schauspielhaus und Next Liberty spielen für "Frauen in Not" und geben Kostproben aus dem aktuellen Spielplan wie auch aus vergangenen und künftigen Produktionen: Arien, Duette und Sextette von Georges Bizet, Gaetano Donizetti, Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini, sowie Lieder der Comedian Harmonists. Mit Ann Helen Moen, Ingrid Kaiserfeld, Natela Nicoli, Johannes Chum, Gerhard Hochschwendner, Juraj Hurny, Konstantin Sfiris und dem Comedian Harmonists Ensemble Graz. Regina Schweighofer und Frauke Steiner lesen Texte von Bessie Head, Irina Karamarkovic, Marie-Thérèse Kerschbaumer und Gcina Mhlope.
Die Musikartisten, die derzeit im Schauspielhaus in Molieres "Der Bürger als Edelmann" das Publikum begeistern, werden das Publikum der Benefiz-Gala mit ihren komödiantischen Gauklerstücken bezaubern. Tänzerinnen und Tänzer aus dem Ballettensemble der Grazer Oper bringen einen kleinen Vorgeschmack auf die Premiere von Sergej Prokofiews "Cinderella" (Premiere am 25. 11.) Das Next Liberty wird mit Stücken aus "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" und "Algot Storm" seinen Beitrag zur Benefiz-Gala der Caritas Steiermark leisten. Musiker des Grazer Philharmonischen Orchesters spielen Kammermusik von Franz Schubert und J. S. Bach.
Durch das Programm führt Gerhard Balluch. Details zum Programm gibt´s im Internet unter www.buehnen-graz.com. Die Karten kosten S 200.- / ermäßigt S 100.- im Vorverkauf an der Theaterkasse, Tel: ++43 / (0)316 / 80 00 und an der Tageskassa.
Der Reinerlös des Kartenverkaufs kommt vier steirischen Caritas-Frauenprojekten zugute. Armut sieht man oft erst auf den zweiten Blick. Meist ist sie weiblich.

 
Uni Linz und Brucknerhaus: Jazz und Soul für Campus live
Linz (pts) - Mit zwei Konzerten im November und Dezember startet erstmalig eine Kooperation in Sachen Musik von Johannes Kepler Universität Linz und dem Brucknerhaus. Den Anfang der neu aus der Taufe gehobenen Reihe "Campus live" macht Erich Kleinschuster und das Internationale Sextett mit einem Konzert am 9. November 2001, 19.30 Uhr im Mensakeller der Uni Linz.
Für die Leitung der Universität Linz ist die Kooperation mit dem Brucknerhaus ein weiterer Schritt auf dem Weg, den Campus als Kulturzentrum nicht nur für die Universität und ihre Menschen, sondern auch für die nächsten Nachbarn zu öffnen. Ziel ist, die "gläserne Wand" zu den BewohnerInnen des Stadtteils Auhof zu beseitigen. Gleichzeitig soll sich die allgemeine Wahrnehmung der Universität als reiner Ort der Lehre und Wissensvermittlung durch solche Veranstaltungen verändern. Denn der Campus setzt mit Kooperation wie Campus live" ein deutliches Signal, dass er nicht nur Arbeits- und Studienraum, sondern auch gesellschaftlich-kulturellen Lebensraum zu bieten hat.
"Marketing in eigener Sache" nennt LIVA-Vorstandsdirektor Wolfgang Winkler die neue Kooperation zwischen Uni Linz und Brucknerhaus. "Denn" so Winkler weiter, "wer einmal ein Konzert der Reihe ‚Campus live‘ besucht hat und weiß, dass wir nicht ‚nur‘ Bruckner im Gepäck haben, wird, so hoffen wir, immer öfter auch bei der ein oder anderen Veranstaltung im Brucknerhaus reinhören." Mit Erich Kleinschuster (9.11. Mensakeller Uni Linz, 10.11. Restaurant Anklang Brucknerhaus) und Dorretta Carter (19.12. Mensakeller Uni Linz, 20.12. Restaurant Anklang Brucknerhaus) wurden zwei populäre Künstler für die neue Kooperation verpflichtet. Auf Dauer ist so geplant, dass sich die Veranstaltungen der Reihe "Campus live" selbst tragen sollen.
Der Stellenwert "mobiler Kulturkooperationen", wie zwischen Brucknerhaus und Uni Linz, wird zukünftig sicherlich noch an Bedeutung zunehmen. Denn in Zeiten neu entstehender Stadtteile, haben deren BewohnerInnen durch ausreichende Infrastruktur außerhalb der Städte und geographischer Distanz zum Stadtzentrum zum Teil nur noch eine lose Anbindung an den eigentlichen Stadtkern. So muss die Kultur-Arbeit neue Wege gehen, um auch diese Menschen erreichen zu können.
Kulturelle Stadtteilarbeit wird in Linz durch Förderung von Kulturvereinen oder auch Stadtteilfesten schon seit geraumer Zeit großgeschrieben. Auf Initiative von Vizebürgermeister Dr. Reinhard Dyk in seiner Eigenschaft als Kulturstadtrat wurde im vergangenen Jahr ein österreichweit einzigartiger Modellversuch unternommen, durch kulturelle Stadtteilbelebung Kultur-AktivistInnen in verschiedenen Stadtteilen zu unter-stützen, Informationen und Austausch zu fördern und verschiedene Aktivitäten vor Ort zu bündeln. Im Mittelpunkt stehen Stadtteile mit großer Bevölkerungsdichte, unterschiedlichen sozio-kulturellen Rahmenbedingungen und einer gewissen räumlichen Distanz zum Stadtzentrum.

 
Wien-Tourismus mit Volksoper auf „Deutschland-Tournee“
Wien (rk) - Soeben starteten der Wien-Tourismus und die Volksoper eine Serie gemeinsamer Auftritte in Deutschland, um Wiens Wintersaison und die Highlights des kommenden Jahres zu promoten: Tourismusdirektor Mag. Karl Seitlinger und Volksoperndirektor Dominique Mentha laden zu Pressekonferenzen, für Reiseveranstalter und -büros werden Workshops abgehalten, und bei Abendveranstaltungen bieten drei Künstler/innen der Volksoper musikalische Gustostücke aus Wien. "Premiere" war am 7. November in München.
37 Kultur- und Reisejournalisten aus der Münchner Medienszene - von Radio- und TV-Redakteuren des Bayrischen Rundfunks bis zur "Abendzeitung" - waren der Einladung ins Veranstaltungszentrum "Praterinsel" gefolgt. Sie ließen sich von Dominique Mentha über Programm-Schwerpunkte der Volksoper informieren - wie etwa das Festival Europäische Operette oder den Operetten-Herbst 2002 bzw. den Operetten-Frühling 2003. Mag. Karl Seitlinger und Mag. Doris Trinker, Deutschland-Medienmanagerin des Wien-Tourismus (WTV), stimmten die Gäste auf Wiens Winter-Highlights und das "kunstjahrwien2002" unter dem Slogan "Kunst & Genuss" ein. Besonders hervorgehoben wurden auch jene Angebote, die der WTV derzeit in einer kurzfristig kreierten Inseratenkampagne in Nahmärkten bewirbt, um nach den Terroranschlägen in den USA Nächtigungsrückgänge aus Fernmärkten abzufangen. Dies reicht von Packages des Reiseveranstalters Mondial über eine Sonderaktion von 35 Wiener Qualitätshotels bis zu Attraktionen wie Adventzauber und MuseumsQuartier.

Von Operettenmelodien bis zu Zwölftonmusik
Am Reisebüro-Workshop, organisiert von Mag. Gudrun Engl, Deutschland-Marktmanagerin des WTV, und ihrer Assistentin Anneliese Bycek, nahmen 60 Repräsentanten der süddeutschen Reisebranche teil. Ihnen präsentierten 9 Wiener Anbieter, - sowohl Repräsentanten der Wiener Hotellerie und Incoming-Reisebüros als auch Kulturveranstalter - ihre aktuellen Angebote. Beim für Journalisten und Workshop-Teilnehmer gemeinsam abgehaltenen "Dinner mit Kunstgenuss" stellten Künstler der Volksoper die Vielseitigkeit ihres Hauses unter Beweis: Mezzosopranistin Annely Peebo, Bariton Markus Werba und Margarita Vaiciulenas-Piss am Klavier brillierten vor einem begeisterten Publikum mit Opernarien, schwungvollen Operettenmelodien und den kabarettistischen "Brettl-Liedern" von Arnold Schönberg.
Das gemeinsame "Deutschland-Gastspiel" von Wien-Tourismus und Volksoper umfasst noch Auftritte nach demselben Muster in Berlin (Pressekonferenz), Düsseldorf (Workshop), und Frankfurt (Pressekonferenz und Workshop). Die "Generalprobe" war übrigens in Zürich über die Bühne gegangen, wo Seitlinger und Mentha vor 28 Journalisten aufgetreten waren, und 80 Vertreter der Schweizer Reisebranche am Workshop teilgenommen hatten.

 
Wiener Sängerknaben singen für Hainburger Kulturschatz
Wien/Hainburg - Mit dem am 23. November 2001 im Hainburger Künstlerhaus um 18.30 Uhr stattfindenden Benefizkonzert unterstützen die Wiener Sängerknaben den Rückkauf eines der schönsten und best erhaltenen Hochreliefs aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das Kapitell zeigt einen Löwen - die älteste Darstellung des Hainburger Wappentieres.
Einen musikalischen Ohrenschmaus bieten die Wiener Sängerknaben bei diesem Konzert. „Mit Auszügen aus Pergolesis „Stabat Mater“ und geistlichen Liedern wie „Ave Maria“ von Franz Schubert oder „Panis angelicus“ von César Franck wollen wir Hainburg helfen, dieses einzigartige Kunstwerk von enormem kulturellen, künstlerischen und historischen Wert zurückzugewinnen“, erklärt Gerald Wirth, künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben. Anstelle eines Kartenpreises dienen verkleinerte Kopien des Reliefs à ATS 1.000,00/ EURO 72,67 zur finanziellen Unterstützung.
Durch Zufall wurde im Jahr 2000 in einem Hainburger Bürgerhaus ein alter Sandstein von beträchtlicher Größe gefunden. Dieser Stein war das Abschlusskapitell einer Säule in der Hainburger Martinskirche, welche unter König Przemysl Otakar II (1252-1278) erbaut wurde. „Der Wert dieses Meisterwerks früher mittelalterlicher Kunst wurde leider erst jetzt erkannt. Es muss also schnell gehandelt werden, um es nicht an ausländische Interessenten zu verlieren“, ist Martin Mohr, Organisator des Konzertes, stolz auf diese Entdeckung, die auf das Jahr 1262 zu datieren ist.
Das große Interesse an der Erhaltung und Förderung von Kunstwerken, der Kultur und der Geschichte allgemein, hat auch die Wiener Sängerknaben dazu veranlasst, diese einzigartige Entdeckung zu unterstützen. Das Relief zeigt ein gefiedertes Fabeltier mit Drachenkopf und Schlangenschwanz. Das Tier ist in einem Löwen verbissen und der Schwanz umschlingt einen geharnischten Ritter. Die Darstellung symbolisiert einen Kampf zwischen Gut und Böse – der Ritter als Inbegriff der Tapferkeit, der Löwe als Ausdruck von Kraft und der Drache als das Böse schlechthin.
Dem Motiv des Löwen, der vom Greif bedroht wird und dem der Ritter zu Hilfe eilt, liegt vermutlich die berühmte Iwain Sage zugrunde, welche von irischen Missionaren – auch „Scotts“ genannt - zu uns gebracht wurde. So heißt auch die vergleichbare Darstellung, die in Regensburg zu finden ist, „Schottenportal“. Diese stellt das Gegenstück zum Hainburger Kulturschatz dar.

 
„Dem Glücklichen schlägt keine Stunde...“ im Uhrenmuseum
Wien (rk) - Der Frage, wie die Vorstellung von der "Wiener Gemütlichkeit" entstand, geht die Ausstellung "Dem Glücklichen schlägt keine Stunde..." im Wiener Uhrenmuseum, 1., Schulhof 2, nach. Die Schau, die vom 8. November 2001 bis 13. Jänner 2002 zu sehen ist, illustriert die Entwicklung des Wiener Zeitverhaltens durch die Jahrhunderte seit dem Mittelalter. Der Historiker Dr. Erhard Chvojka, von dem Idee und Gestaltung der Ausstellung stammen, geht dabei verschiedenen gesellschaftlichen Entwicklungen nach, die den "Wiener Sonderweg" des Zeitverhaltens begründen und die letztlich zum Klischee der Wiener Gemütlichkeit geführt haben. Das Uhrenmuseum ist Dienstag bis Sonntag von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet.
Ausschlaggebend für den Ruf Wiens als "gemütliche" Stadt sei, so der Historiker, teilweise die Dominanz von Kirche und Kaiserhof in Wien gewesen, eine Vorherrschaft, die auch Zeitverhalten und Zeitempfinden durch Jahrhunderte geprägt hat. Dadurch habe sich in Wien auch eine Form des Bürgertums entwickelt, die nicht kaufmännisch orientiert gewesen sei, sondern eher im Zusammenhang mit dem umfangreichen Hofstaat gestanden sei. Die Ausstellung illustriert diese Thesen durch acht Stationen mit Bildern, Objekten, Uhren, die den Besucher über das immer etwas andere Verhältnis des Wieners zur Zeit informieren. So lag Wien unter den bedeutenden Städten Europas weit im Rückstand mit der Einrichtung einer städtischen Uhr im Mittelalter, die Wiener Uhrmacherei hatte bis ins späte 18. Jahrhundert den Ruf geringer Qualität, im Unterschied zu anderen europäischen Metropolen gaben in Wien Kirche und Kaiserhof, und nicht das Bürgertum, die Zeitordnung vor. Die Wiener selbst brachten das Phänomen der Zeit oft im Zusammenhang mit Magie und Zauberei, ebenfalls mehr als anderswo dienten Uhren und Uhrzeit erotischen Zwecken, wovon zahlreiche Bildmotive auf Taschenuhren zeugen. Dementsprechend sahen Reisende aus anderen Ländern in Wien eine Metropole des schlampigen Umgangs mit der Zeit, ja der Zeitverschwendung. Erst in den letzten beiden Jahrhunderten kristallisierte sich aus diesem ursprünglich negativ besetzten Befund das Klischee der Wiener Gemütlichkeit heraus, die heute von Einheimischen und auch Gästen der Stadt durchaus positiv gesehen wird.

 
Neue Bühne für Architekturleistungen
Land will mit Wettbewerb Leistungen zeitgenössischen Bauens honorieren
Eisenstadt (blms) - Das Kulturreferat der Burgenländischen Landesregierung schreibt für das kommende Jahr erstmals einen „Architekturpreis des Landes Burgenland“ aus. „Wir wollen damit die hervorragenden Leistungen zeitgenössischen Bauens im Burgenland vermehrt in den Vordergrund rücken und der Architektur der Gegenwart zu höherer öffentlicher Anerkennung verhelfen. Der Architekturpreis soll aber auch das Bewusstsein für zeitgemäßes, qualitätsvolles Bauen auf allen Ebenen stärken“, sagte dazu Landesrat Helmut Bieler, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kulturbeirates für „Baukultur und Ortsbildpflege“, Architekt DI Rudolf Szedenik, die konkreten Teilnahmebedingungen für diesen Wettbewerb der Öffentlichkeit präsentierte.
Gefragt sind im Burgenland ausgeführte Bauwerke und gestaltete Freiräume, deren Fertigstellungstermin nicht länger als vier Jahre (1998-2001) zurückliegt. Weiters soll die im Bauwerk angelegte Auseinandersetzung mit den Problemen unserer Zeit und des Landes in ästhetischer wie innovativer Hinsicht als besonders vorbildlich zu bezeichnen sein. Die Auszeichnungen beziehen sich auch auf Leistungen des Bauingenieurwesens. Arbeiten können von Architekten, Bauingenieuren, Baumeistern, Bauträgern, Bauherren usw. eingereicht werden.
Für die Teilnahme ist eine ausreichende Dokumentation des jeweiligen Bauwerkes mit Plänen, Fotos, einem Erläuterungsbericht und einem eigenen Datenblatt notwendig. Nach Möglichkeit ist die Bautendokumentation auch auf Disketten beizulegen.
Die Bekanntgabe der Juryentscheidung und die Auszeichnung erfolgt durch den Kulturreferenten des Landes Burgenland in Form einer Urkunde, die im Rahmen einer Festveranstaltung überreicht wird. Zusätzlich wird am prämierten Bauwerk eine Tafel mit dem Vermerk „Dieses Bauwerk wurde mit dem Architekturpreis 2002 des Landes Burgenland ausgezeichnet“ angebracht. Weiters werden die ausgezeichneten bzw. von der Jury zur Dokumentation vorgeschlagenen Projekte in einer Broschüre mit Abbildung und Kurzbeschreibung publiziert.
Die Auswahl der Projekte übernimmt eine kompetente und unabhängige Jury, deren Mitglieder der „Kulturbeirat für Baukultur und Ortsbildpflege“ nominiert. Der Jury, die aus fünf Mitgliedern besteht, gehören für den Architekturpreis 2002 Friedrich Achleitner, Hans Gangoly, Roland Gnaiger, Anna Popelka und Rudolf Szedenik an, der mit dieser Preisvergabe auch eine Bestandsaufnahme und einen wichtigen Impuls für den Diskurs über zeitgenössische Architektur verbindet.
Der Wettbewerb soll alle zwei Jahre ausgeschrieben werden. Die Statuten und Ausschreibungsunterlagen sind kostenlos über das Amt der Burgenländischen Landesregierung, Kulturreferat, Hr. Lang (Tel: ++43 / (0)2682 / 600-2248), zu beziehen, sowie via Internet unter www.burgenland.at/architekturpreis erhältlich.
Die Beiträge sind mit dem Vermerk „Architekturpreis des Landes Burgenland 2002“ an das Kulturreferat der Burgenländischen Landesregierung, Abt. 7, Europaplatz 1, A-7000 Eisenstadt, zu richten. Einsendeschluss ist der 31. Jänner 2002.

 
Peter Sengl - zu und über Kubin hinaus
Linz (mag) - Sich auf Kubin einzulassen, lohnt sich, wie die 30 Werke von Peter Sengl in der bevorstehenden Ausstellung der Neuen Galerie der Stadt Linz beweisen. Der Künstler tut dies nahezu 100 Jahre nach dem Entstehen des aufrüttelnden, grandiosen Frühwerks von Alfred Kubin. Indem er Analogien zu bekannten, berühmten Blättern Kubins aufgreift, schließt er einerseits deutlich erkennbar an den Meister an, geht aber zugleich über dessen zeichnerische Befunde hinaus und relativiert sie im Rahmen einer von Folterwerkzeugen aller Art durchspickten Emblematik.
Zwischen Lust und Selbstgefährdung spannt sich - oft in Gleichnissen fixiert - ein aufregendes erotisches Panorama zwischen Walpurgisnacht, der 14 Toren im Roten Meer, einem grauenerregenden Opfermund mit Helm, den drallen fliegenden Altfrauen und einem dahinjagenden, zugleich berstenden Pferdehund.
Der aus Unterbergla in der Steiermark stammende Peter Sengl ist seit rund 30 Jahren in Wien als umsichtiger und unermüdlicher Maler und Zeichner unterwegs. Innerhalb der österreichischen Kunst der Gegenwart erweist er sich als Chronist und engagierter Kabarettist zugleich. Letzteres freilich aus einer Sicht des Lebens, die Glitzer und Glamour, unsere Verhaltensweisen und deren Hintergründe, Partys und Vernissagen, kurzum all das zum Anlass und Gegenstand seiner Darstellungen nimmt, was Lifestyle und zeitbetontes Dabeisein an Attraktionen in und um Wien zu bieten haben.
Zur Ausstellung (8. November bis 2. Dezember 2001) erscheint ein Katalog mit 30 Farbabbildungen, der sich auf Sengls Kubin-Paraphrasen der Jahre 2000/2001 konzentriert. Er enthält Texte von Wolfgang Müller-Thalheim und Peter Baum und ist zum Preis von 140 Schilling / 10,17 Euro erhältlich. Die Öffnungszeiten sind: täglich 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 22 Uhr.

 
forum stadtpark theater: Zwischen Nacht und Tag
Graz - Der Monolog, eine Dramatisierung des 1997 im Residenz-Verlag erschienenen gleichnamigen Romans von Franz Weinzettl, umkreist das vergleichsweise kurze, durch einen Arbeitsunfall gewaltsam zu Ende gegangene Leben eines Vaters. Aus Erinnerungen, Aufzeichnungen, Briefen setzt die Hauptfigur das Bild ihres Vaters neu zusammen, behutsam und scharfsichtig in der Analyse der Empfindungen. Ambivalenzen werden nicht getilgt, da der Sohn beginnt, Züge des Vaters an sich selbst zu entdecken; Ähnlichkeiten tauchen gerade dort auf, wo ihm der Vater fremd erschien, so als hätte er nach Jahren des Abwehrens doch dessen Platz eingenommen. 24 Jahre liegt der Verschüttungstod nun schon zurück, aber immer wieder werden Fragen nach dem Abgelaufenen und Vergangenen, das nie ganz den Status von etwas Ausgestandenem oder Abgeschlossenem erreichen kann, gestellt. Die Bewertung findet einen Ausgleich zwischen Idol-Bildung und Nüchternheit, zwischen Verständnisbereitschaft und Kritiklust.
Wie schon in seinen früheren Werken legitimiert sich Franz Weinzettl als sensibler Chronist des zwischen den Menschen ungesagt Gebliebenen, der Wirrnis aus Wünschen und Ausflüchten, aus Zuständen und Geschichten, die nie richtig beginnen, somit des Sich-Einrichtens auf halber Höhe.

Von 17. 11. bis 22. 12. – Kartenreservierungen unter 0043 316 262242 oder
forumtheater@mur.at
http://forumstadtparktheater.mur.at
Mit Robert Kahr, für die Bühne eingerichtet von Ernst M. Binder; Regie: Ernst M. Binder; Bühne: Carlos Schiffmann; Kostüme: Andrea Plabutsch; Dramaturgie: Alexandra Rollett

 
Kunstwerke von Kinderhand im Landhaus
Bregenz (vlk) - Kulturlandesrat Hans-Peter Bischof eröffnete heute, Dienstag, im Landtagsfoyer des Landhauses die Ausstellung "Kids kopieren Kunst". In einer Workshop-Reihe des Vorarlberger Landesmuseums haben Kinder in den Sommermonaten Vorlagen aus dem Besitz des Museums kopiert. Ihre Werke werden in der Ausstellung den Originalen gegenüber gestellt. Bischof: "Den Kindern sind mit diesen Kunstwerken wirklich spannende und beeindruckende Gemeinschaftsprojekte gelungen."
"Kids kopieren Kunst" wurde begleitend zur Sonderausstellung "Kopierkunst" initiiert und ist ein Bestandteil der museumspädagogischen Vermittlungsarbeit des Vorarlberger Landesmuseums. Dabei wurde den Kindern verschiedlene Aspekte des Kopierens von Gemälden vermittelt und zu einem Streifzug durch 500 Jahre Kunstgeschehen eingeladen. Landesrat Bischof zeigte sich erfreut, dass in Vorarlberg diese Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die Museumsarbeit so gut funktioniert: "Damit finden sie einen besonderen Zugang zur Kunst, lernen wie vielseitig Kunst sein kann und können ohne Leistungsdruck ihrer Kreativität freien Lauf lassen." Ein weiterer Pluspunkt sei, dass die Kinder mit ihrer Anwesenheit auch "Leben in das Museum" bringen.

 
Ferrero-Waldner eröffnet Ausstellung „The Spirit of Tolerance“ in Brüssel
Die Arbeiten von Makis Warlamis stehen ganz im Geist der Verständigung und des Friedens
Brüssel (bmaa) - "Dem aus Griechenland stammenden Universalkünstler, der Österreich zu seiner Wahlheimat gemacht hat, ist es ein besonderes Anliegen, seine künstlerischen Arbeiten ganz in den Geist der Verständigung und des Friedens zu stellen. Verständigung zwischen den Kulturen, zwischen Europa und Asien, Europa und Afrika, aber auch zwischen den Menschen und der Kunst". Mit diesen Worten eröffnete Außenministerin Benita Ferrero-Waldner heute die Ausstellung "The Spirit of Tolerance" im Europäischen Parlament in Brüssel.
Makis Warlamis studierte in Wien Architektur, unterrichtete an der Universität für angewandte Kunst, leitete unter anderem eine Meisterklasse für experimentelle Architektur an der internationalen Sommerakademie in Salzburg, 1995 leitete er das EU Projekt ,World Ecological Academy, seit 1992 ist er Leiter des Internationalen Zentrums für Design in Schrems/Niederösterreich. Werke von Makis Warlamis befinden sich in den Sammlungen der Albertina und des Museums Moderner Kunst in Wien, dem Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt und der Sammlung IOLAS in Griechenland.
Zu seinen wichtigsten Ausstellungen zählen Werkretrospektiven in großen Europäischen Museen aber auch in Tokio und New York. Seine Ausstellung ,,Alexander 2000" wurde in Athen, in Kairo, in Alexandria und in Basel gezeigt. Den Schwerpunkt seiner Arbeit widmete Makis Warlamis dieser Ausstellung, einem monumentalen Zyklus aus Gemälden, Skulpturen, Installationen und Architekturmodellen über die historische Persönlichkeit "Alexander der Große". In diesem ,,Work in Progress" wendet sich Makis Warlamis jedoch nicht sosehr dem Krieger, Eroberer und Tatenmenschen zu ,sondern vielmehr dem Visionär und Menschen, der durch weise Toleranz, rationales Überlegen und mystisches Empfinden zu einem tiefen schöpferischen Humanismus gelangte.
"Für Makis Warlamis bleibt das hellenische Vermächtnis der Antike, übertragen in die Gefühlswelt von heute, stets aktuell. Er sieht darin einen humanistischen Auftrag, der nie verjährt, nur die für unsere Gegenwart passende Daseinsform annimmt. Es ist eine Kunst für alle, die den Menschen als Mittelpunkt begreift, angesiedelt zwischen elitärer Hochkultur und zukunftsorientierter Massenkultur", so Ferrero-Waldner.
Gestützt auf die Tradition der Wiener Werkstätten verschreibt sich der Künstler Makis Warlamis einer gestalterischen Ganzheitsphilosophie und zeigt sich kontinuierlich bestrebt, eine ,,Kunst der Ideen" zu schaffen. Daher wendet sich Makis Walamis neben den traditionellen Formen der bildenden Kunst auch der angewandten Kunst und somit dem Design zu, da er Design als Kommunikationsmedium und Dialog, als Gebrauchs- und Kunstgegenstand, als Geschichten erzählende Metapher, als spielerisches Element begreift.
Ferrero-Waldner wies auch darauf hin, dass sich Makis Warlamis sehr intensiv der Welt der Kinder gewidmet hat. Kernstück dieser Arbeiten sind Makis' weltweit bekannten, kindergerechten und pädagogischen Kindermöbel und phantasievoll gestaltete Spielplätze. "Denn in den Kindern liegt unsere Zukunft", befindet Makis Warlamis.

 
Johann Strauß Ensemble: „Du Donau, Du“
... genau 135 Jahre später, im Jahr 2001, antworten renommierte Gegenwartskomponisten Österreichs auf Donau, Walzerseligkeit und Tradition. Sie kontern mit Neuschöpfungen und schaffen Paraphrasen auf bekannte Klänge. Gerhard Rühm liefert dazu „schwarz“ eingefärbte literarische Erkenntnisse. Mit der Donau, dem vereinenden und trennenden Fluss im Herzen Europas, ist es auf „du und du“: Das Johann-Strauß-Ensemble folgt seinem Namensgeber und leistet seinen aktuellen und sehr persönlichen Beitrag zur Auseinandersetzung mit einem Stück (fließender) europäischer Kultur.

Donnerstag, 15.November 2001 Brucknerhaus / Mittlerer Saal19:30 Uhr
Kartenvorverkauf: LIVA - Kasse Brucknerhaus ++43 / (0)732 / 77 52 30
e-mail: 
kassa@liva.co.at, www.brucknerhaus.at

 
Deutschland, Österreich und die Schweiz vergolden die Kastelruther Spatzen!
Innsbruck - Die erfolgreichste Volksmusik-Band aller Zeiten, die Kastelruther Spatzen aus Südtirol, konnte gleich mit drei goldenen Schallplatten ausgezeichnet werden: Über 150.000 verkaufte Tonträger des Albums "Jedes Abendrot ist ein Gebet" bescherten eine "Goldene" aus Deutschland. Mehr als 20.000 verkaufte Alben der selben Produktion in Österreich und über 25.000 verkaufte Exemplare von der Produktion "Und ewig wird der Himmel brennen" in der Schweiz wurden ebenfalls mit Gold prämiert.
Anlässlich des "Herbstfestes der Volksmusik" wurde jeweils ein Exemplar von den "Drei Stimmen d´Amour" überreicht: Monika Martin, Francine Jordi und Mara Kayser hatten die Ehre, die Auszeichnungen an Norbert Rier - stellvertretend für die Band- zu übergeben.
Neben den sieben Musikern wurden natürlich auch die Produzenten, Komponisten und Texter von Franz Koch, Direktor der KOCH International, im Rahmen eines Empfanges im Anschluss an die Sendung geehrt.