Wirtschaft der Woche vom 26. 11. bis 03. 12. 2001

   
Schenz: Temelin-Sicherheitsabkommen mit Prag positive Lösung
Wien (pwk) - Die Einigung zwischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Tschechiens Ministerpräsident Milos Zeman über verbindliche Sicherheitsstandards für das Atomkraftwerk Temelin wird von der Wirtschaft begrüßt. Richard Schenz, OMV-Generaldirektor und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich: „Die Einigung zwischen Tschechien und Österreich, wonach die Sicherheitsstandards von Temelin überprüft und allfällige Mängel rechtsverbindlich und einklagbar behoben werden, ist aus mehreren Gründen eine gute Lösung. Es wird damit dem legitimen Sicherheitsbedürfnis in Österreich Rechnung getragen. Klar ist es, dass Temelin bestmögliche Sicherheitsstandards, die dem Niveau der europäischen Technik entsprechen, im Interesse der Bevölkerung aufweisen muss. Andererseits kann mit dieser Lösung jetzt die emotionelle innenpolitische Debatte versachlicht werden.“
Schenz ist auch davon überzeugt, dass mit der Vereinbarung die EU-Osterweiterung jetzt wieder planmäßig verfolgt werden kann: „Ich sehe die Gefahr, dass die Debatte um Temelin die Haltung der Bürger in Bezug auf die EU-Erweiterung negativ beeinflusst bzw. schon beeinflusst hat. Das ist mehr als schade. Denn neben der Euro-Umstellung ist die EU-Erweiterung das wichtigste Zukunfts-, Wirtschafts- und Friedensprojekt Europas, welches für Österreich große Vorteile bringt.“
Wie andere Wirtschaftstreibende und Manager warnt Schenz jedenfalls vor den negativen wirtschaftlichen Folgen einer Vetopolitik Österreichs: „Ein Veto Österreichs ist absolut unakzeptabel. Dann erleidet das Image Österreichs in Brüssel und den wichtigen osteuropäischen Zukunftsmärkten einen nachhaltigen schweren Schaden."

 
Libro AG:Sanierungsmassnahmen greifen
Wien - Nach den Umsatzrückgängen in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres entwickelte sich der Umsatz seit September über Plan. Im September-Schulgeschäft konnte ein Umsatzplus von 2% erzielt werden. Kombiniert mit den guten Spannen in dieser Sparte wurde in diesem Monat ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erzielt. Auch Oktober und November entwickelten sich sowohl umsatz- als auch ertragsmäßig besser als erwartet. Unter Ausnützung der gegebenen Bankrahmen erfolgte die Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft. Am ersten Einkaufswochenende lag der Umsatz um rund 10% über den Budgets.
Von den Restrukturierungsmaßnahmen waren 119 Filialen betroffen. 23 Filialen wurden bis Ende September geschlossen, weitere 3 werden wegen der vereinbarten Betriebspflicht mit 31. Dezember 2001 aufgelassen. Ende Dezember 2001 wird das Unternehmen über 247 Libro- und 23 Amadeus-Filialen verfügen. Insgesamt mussten 286 Mitarbeiter gekündigt werden, davon 100 in der Zentrale. Per Ende Dezember 2001 werden bei Libro-Retail-Österreich 1.696 Mitarbeiter und bei Amadeus 532 Personen beschäftigt sein.
In der Aufsichtsratssitzung am 10. August 2001 hat der Vorstand ein Verhandlungsmandat zum Verkauf der Schweizer Firmengruppe CeDe.ch und des Libro-Teilbetriebes Amadeus erhalten. Verhandlungen werden mit mehreren Interessenten geführt, wobei kein Verkaufsdruck gegeben ist. Sollten die Angebote nicht den Vorstellungen der Unternehmensleitung entsprechen, ist vorerst an eine Weiterführung der Betriebe in der bisherigen Form gedacht.
Im ersten Halbjahr 2001/02 (März bis August) erzielte die Libro AG einen Umsatz von ATS 1.851 Mio/Euro 134,5 Mio. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden ATS 2.123 Mio/Euro 154,3 Mio umgesetzt. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 15% resultiert aus den Liquiditätsschwierigkeiten von März bis Juli, da in diesem Zeitraum nur beschränkt Ware eingekauft werden konnte. Die niedrige Warenverfügbarkeit führte im ersten Quartal zu Umsatzrückgängen bis zu 20% und im Juni/Juli zu einem Umsatzeinbruch bis zu 40%. Durch die Bankenfinanzierung konnte im Juli der Einkauf wieder forciert und der Umsatz im August stabilisiert werden.
Der wesentlich niedrigere Umsatz wirkte sich negativ auf die Ertragslage aus. Das EBITDA beläuft sich per 31. August 2001 auf ATS minus 279 Mio/Euro minus 20,3 Mio. Im Vorjahr wurde ein knapp positives EBITDA von ATS 10 Mio/Euro 0,7 Mio ausgewiesen.
Die finanzierenden Banken haben den im Juli 2001 zur Verfügung gestellten Kredit in Höhe von ATS 300 Mio/Euro 21,8 Mio mit Aufhebung des Ausgleichsverfahrens in einen Einmalkredit mit Endfälligkeit per Ende 2003 umgewandelt. Gleichzeitig wurde zur Finanzierung von Liquiditätsspitzen im Weihnachtsgeschäft ein weiterer Kreditrahmen von ATS 360 Mio/Euro 26,2 Mio gewährt. Dieser ist in Raten bis Ende Dezember 2002 zu tilgen.
Das im Juli erstellte Sanierungskonzept sieht für die nächsten beiden Geschäftsjahre Betriebsverluste mit sinkender Tendenz vor. Der Turn around wird frühestens im Geschäftsjahr 2003/2004 möglich sein.
Am 29. Juni 2001 meldete das Unternehmen den gerichtlichen Ausgleich an. Dieser wurde in der Ausgleichstagsatzung am 21. September 2001 angenommen, wobei die Bankengläubiger eine Rückstehungserklärung für die Altkredite bis zum September 2003 abgegeben haben. Der erste Teil (4%) der ersten Barquote von insgesamt 7,5% wurde beim Ausgleichsverwalter hinterlegt und binnen vierzehn Tagen nach rechtskräftiger Bestätigung ausbezahlt. Der zweite Teil in Höhe von 3,5% ist am 31. Dezember 2001 fällig. Die restlichen Ausgleichsquoten sind mit 8,5% am 30. Juni 2002, mit 12% am 28. Februar 2003 und mit weiteren 12% am 21. September 2003 zu zahlen. Am 26. September 2001 wurde die Ausgleichsannahme durch das Gericht bestätigt, sodass der Ausgleich nach Ablauf der Rekursfrist am 15. Oktober 2001 aufgehoben wurde. Das Unternehmen befindet sich daher nicht mehr im Ausgleich.

 
Österreich kann zum Infrastrukturknoten Europas werden
Semmering (nöwpd) - Ein klares Bekenntnis zu einer berechenbaren Verkehrspolitik, die zugleich auch Wirtschafts- und Standortpolitik sei, legte Infrastrukturministerin Monika Forstinger auf der Gemeinwirtschaftstagung auf dem Semmering ab. Österreich habe die große Chance, sich zu einem Infrastrukturknoten Europas mit hohem Wertschöpfungspotential zu entwickeln, betonte sie.
Bisher sei die Infrastruktur nur wenig strukturiert ausgebaut worden. Es habe keine strategische Bündelung der Kräfte gegeben, einmal wurde die Schiene, dann die Straße bevorzugt. Die starke Aufsplitterung der Zuständigkeiten, regionale und parteipolitische Rivalitäten hätten zusätzlich bewirkt, daß Flächenwidmungen oft nicht abgestimmt mit der Raumplanung erfolgten. 26 Milliarden Schilling pro Jahr sollen in den nächsten zehn Jahren in die hochrangigen Netze investiert werden, in Summe 82 Milliarden in Autobahnen und Bundesstraßen, 160 Milliarden Schilling in das Schienennetz der Bahn und drei Milliarden in die Wasserstraße. Wir investieren in erster Linie in Korridore und Knoten," sagte Forstinger im Hinblick auf die Verkehrwegeplanung der EU, die vom österreichischen Generalverkehrsplan berücksichtige werde. Dieser sei weitgehend akkordiert und werde demnächst vorgestellt.
Der Landesverkehrsplaner von Niederösterreich, Univ.-Prof. Friedrich Zibuschka, teilte mit, daß 35 Prozent des Wirtschaftswachstums auf den Verkehr zurückzuführen seien. In diesen Sektor würden jedes Jahr 110 Milliarden Schilling investiert, 70 Milliarden in den öffentlichen und 40 Milliarden in den privaten Verkehr. Nach dem Überwinden der bisherigen "Ideologiesperre" verzeichne man nunmehr bei den Verkehrsinvestitionen einen Quantensprung. Beim Generalverkehrsplan habe man einen weitgehenden Konsens zwischen Bund und Ländern erzielen können, sagte Zibuschka. Das Überwinden der ideologischen Scheuklappen nannte er eine neue Qualität in der Verkehrspolitik. Künftig würden die Bezirkshauptmannschaften die Umweltverträglichkeitsprüfungen selbst machen können. Derzeit läuft ein Progegalopp in Klosterneuburg.

 
WKÖneu: Die Ergebnisse der Wirtschaftskammer-Reform
Wien (pwk) - „Moderner, schlagkräftiger und effizienter“ bezeichnete Christian Domany, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich beim heute Donnerstag stattgefundenen Kammertag die neue Wirtschaftskammer-Organisation. Vor genau 364 Tagen gab der Kammertag den Auftrag für eine umfassende Reform der Wirtschaftskammern. Die Ergebnisse konzentrieren sich dabei auf eine neue Ausrichtung des Dienstleistungsangebots, effizientere Organisations-Strukturen und eine Reduktion des Beitragsvolumens um 2,1 Milliarden Schilling bis 2004. „Wir haben schon Vieles erreicht, zahlreiche Aufgaben liegen noch vor uns“, kündigte Domany die Behandlung weiterer Mitglieder-Anliegen an, wie die größere Transparenz bei Kammerbeiträgen und die Beseitigung der Mehrfachumlagen bei Vorliegen mehrerer Berechtigungen. Ausdrücklich unterstrich Domany die große Zustimmung von „Mitgliedern, Politikern und Kritikern“ zu den gefassten Reformschritten.
„Auf Basis unserer Mitglieder-Befragung im April 2000 wurde ein neuer Leistungskatalog erstellt“, unterstrich Domany die Modernisierung der WK-Organisation. Konkret wird die Kammer in Zukunft beispielsweise One-Start-Shop Lösungen für Unternehmensgründungen, Inkubatoren zur professionellen technologischen und betriebswirtschaftlichen Unterstützung der Mitgliedsbetriebe sowie die Ausbildung von Innovations-Assistenten anbieten.
„Wir sparen durch Innovationen in der eigenen Verwaltung“, beschrieb Generalsekretär Domany die Einführung einer Inhouse GmbH und die Errichtung von Kompetenz-Centers. An der Inhouse GmbH beteiligen sich alle zehn Kammern (WKÖ und 9 Landeskammern) zu gleichen Teilen. Die Gesellschaft bietet ihre Leistungen ausschließlich den Körperschaften der Wirtschaftskammer-Organisation an. Durch die österreichweite Bündelung dieser Leistungen ergeben sich „Kostensenkungspotenziale und vor allem die Verbesserung in der Servicequalität nach außen.“ Auch die Kompetenz Center für die Bereiche „Betrieb und Umwelt“ sowie „Arbeits- und Sozialrecht“ schaffen durch Bündelung Qualitätsverbesserungen und verhindern Mehrgleisigkeiten. Domany: „Durch die Kompetenz Center wird das hohe Niveau des geballten Know-Hows der Wirtschaftskammer-Organisation für alle unsere Mitglieder zugänglich gemacht.“
Effizienz bei den Mitglieder-Beiträgen wurde durch den Beschluss einer vorgezogenen Senkung der WKÖ-Kammerumlagen 2002 um 820 Millionen unterstrichen. „Damit wird schon mit 1.1.2002 die gesamte Wirtschaftskammer-Organisation die Umlagen um nachweislich 1,4 Milliarden Schilling im Vergleich zu 1999 senken. Somit haben wir bereits zwei Drittel des vorgegebenen Einsparungsvolumens realisiert.“
Beim Thema der Branchenverbünde, also der organisatorischen Zusammenarbeit von Fachorganisationen, werden erarbeitete Alternativmodelle auf Funktionärsebene weiterdiskutiert. Der Kammertag nahm die Ergebnisse des Reformprojektes einstimmig zur Kenntnis. Domany abschließend: „Damit haben wir den Grundstein für eine modernere, schlagkräftigere und effizientere Kammerorganisation gelegt. Ich bin mir sicher, dass unsere Modelle noch für viele andere öffentliche Körperschaften Vorbildwirkung haben werden.“

 

Gewerbeverein: Und da dachten alle, der Euro würde nicht geliebt!
Wien - China greift zum Auffüllen seiner ausländischen Währungsreserve immer öfter zum Euro statt zum Dollar. Vor allem in den kommenden Monaten sollen große Euro-Reserven angelegt werden. Es sei "lebenswichtig" für China, neben der 200-Mrd.-$-Reserve (227 Mrd. Euro) auch ausreichend Euros zu haben, meinte nun der Vize-Chef der Chinesischen Volksbank, Guo Shuqing. "Unsere Euro-Vorräte steigen ständig." Vor allem in den vergangenen zwei Monaten habe die Volksbank deutlich in die europäische Gemeinschaftswährung investiert. "Und in den nächsten Monaten werden wir noch mehr kaufen." Genaue Zahlen nannte Guo nicht.
Der Vorgang ist ziemlich einfach zu erklären - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV):

  • Bisher war der Euro etwas Abstraktes. In Ländern mit schwacher Währung be-nötigt man aber etwas Wertvolles, leicht Transportables, schnell Verwertbares: Der Dollar bot dies alles. Die russische Bäuerin konnte ihn ebenso unter der Matratze verwahren, wie der indonesisch-muslimische Straßenhändler.
  • Nun hat ja USA nicht unbedingt als Nation einen hohen Beliebtheitsgrad - wie wir leider - als weltweites Faktum - alle zu spüren bekamen. Die Unbeliebtheit der USA ist aber wohl kaum die Schuld Europas, allenfalls sind die Europäer als die Friedliebenderen das kleinere Übel; selbst verglichen mit Japan, das ja auch nicht gerade im pazifischen Raum „everybodys darling“ ist.

Der Euro als Geld zum Angreifen hat alle Chancen den Dollar in der Parität zu überflügeln. USA hat stets die Gunst seiner Stunde genützt. Es wird zweckmäßig sein, dass Euroland nun seine Chancen ausspielt.
Der Sympathiewert des anfassbaren Euros wird jedenfalls heute schon hoch bewertet. Die dahinterstehenden Volkswirtschaften sind seriös.
Man fragt sich im nachhinein nur, ob es wirklich solange dauern musste, bis der Euro vom Buchgeld zur Münze wurde. Vielleicht wäre uns an Wertverlusten viel erspart geblieben - vielleicht hätten aber unsere Exporte in den Boomjahren mächtig stagniert.
Möge künftig ein weiser - bewußt nicht der jetzige weißhaarige - EZB-Chef über die Geschicke des Euro wachen. Gebt gut auf ihn acht, das zarte Kindlein hat Potenzial.

 
Österreichs Weinwirtschaft rückt zusammen
Wien (aiz) - Die Österreichische Weinwirtschaft hat ihre Hausaufgaben gemacht: Der Marktanteil beträgt im Inland 80 %, die Exporte wachsen, die Qualität stimmt und die Ernteerträge sind zufriedenstellend. Dieses Resümee zog Bertold Salomon, Geschäftsführer der Österreichischen Weinmarketingserviceges.m.b.H. (ÖWM), am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien. Dennoch müsse die Weinwirtschaft bestehende Defizite vor allem in den Strukturen noch ausgleichen, sagte Salomon und zeigte sich zuversichtlich. Denn seit Herbst sind die regionalen Weinkomitees, die sich mit Maßnahmen zur Qualitäts- und Strukturverbesserung befassen, eingerichtet. „Die Weinkomitees sind eine enorme Chance für die Weinwirtschaft. Sie bestimmen die positive Marktentwicklung mit und arbeiten an der Qualität des österreichischen Weins“, so Salomon, der mit als Initiator der Weinkomitees gilt.
Bis jetzt haben sechs Weinbaugebiete, Carnuntum, Thermenregion, Traisental, Wachau, Burgenland und Weinviertel, ihre regionalen Komitees gegründet und können nun die Arbeit aufnehmen, meldete Josef Pleil, Vorsitzender des Nationalen Weinkomitees (NWK), mit Stolz. „An einem Tisch sitzen nun Vertreter des Handels, der Produzenten, der Genossenschaften und der Sektkellereien zusammen. Es ist eine neue Wirtschaftsplattform entstanden“, freut sich Pleil über die erfolgreiche Einrichtung dieser Branchenverbände.
Die regionalen Weinkomitees setzen sich aus den wesentlichen Vertretern der Weinwirtschaft eines Gebietes zusammen, wobei die Zusammensetzung der Mitglieder die spezifischen Gegebenheiten des Weinbaugebietes zu repräsentieren hat. Die Interessen der Trauben- und Fassweinproduzenten sollen genauso vertreten werden wie auch die der selbstvermarktenden Betriebe. Zu den Aufgaben der regionalen Weinkomitees zählt die Durchleuchtung des Marktes in diesem Gebiet und eine Verbesserung der Koordination des Absatzes. „Das kann auch beispielsweise durch Ausarbeitung von Standardverträgen wie Lieferverträge oder Bewirtschaftungsverträge geschehen“, informierte Pleil.
Gemeinsam mit der ÖWM werden Marketing-, Image- und Absatzförderungen besprochen und den regionalen Bedürfnissen entsprechend umgesetzt. Ein Schwerpunkt liegt ebenso auf der Weiterbildung der Winzer. Gebündeltes Sachwissen und hervorragende Kenntnisse über die Traubenverarbeitung sollen die Winzer bei der Herstellung ihrer Weine unterstützen. Wenn es der Profilgewinnung des Gebietes dient, kann ein regionales Komitee Vorschriften für typische Qualitätsweine mit Herkunftsprofil (D.A.C.-Wein) vorschlagen.

Nationales Weinkomitee als Filter
Als Filter zwischen den Beschlüssen des regionalen Weinkomitees und den Verordnungen des Landwirtschaftsministeriums fungiert das Nationale Weinkomitee, führte Pleil aus. Dieses ist für fünf Jahre bestellt und setzt sich aus sieben Weinbauern, sieben Vertreter des Weinhandels, zwei Vertreter der Genossenschaften sowie zwei Vertreter der österreichischen Schaumweinproduktion zusammen. Daneben gibt es einige Mitglieder in beratender Funktion, die die stimmberechtigten Mitglieder beraten und die Beschlüsse des Nationalen Weinkomitees in ihre Behörden tragen. Beratende Vertreter bestehen daher aus Experten aus dem Landwirtschaftsministerium, aus je einem Vertreter der weinbautreibenden Bundesländer, aus je einem Experten der Landwirtschafts- und der Wirtschaftskammer sowie aus dem Geschäftsführer der ÖWM.
Primär hilft das Nationale Weinkomitee bei der Umsetzung „der geborenen Ideen und Wünsche auf regionaler Ebene“, sagte Pleil. Auch bewirkt das nationale Komitee, dass die regionalen Beschlüsse auf nationaler beziehungsweise wenn es um D.A.C.-Weine geht auf europäischer Ebene umgesetzt werden.
Für Hermann Katzler, stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Komitees und Vertreter des Handels, ist das Zusammenrücken der Weinwirtschaft „ein Schritt in die richtige Richtung“. Natürlich erwarte sich der Handel von den Komitees „keine Wunder“, doch führe dieser Branchenverband zu einem besseren Verständnis für die spezifischen Probleme eines Gebietes, sagte Katzler. Verbesserungen können somit schneller umgesetzt werden.

Salomon leistete Großartiges für den österreichischen Wein
Für Bertold Salomon war dieses Pressegespräch sein letzter formeller Auftritt als Geschäftsführer der ÖWM. Er übergibt in diesen Wochen die Geschäftsführung der ÖWM an seinen Kollegen Michael Thurner. Pleil zollte Salomon Anerkennung und Dank für sein Engagement für den österreichischen Wein. Salomon brachte frischen Wind in die Weinmarketing, sagte Pleil. „Seine Ideen und seine Internationalität, gepaart mit emsiger Arbeit, verhalfen dem österreichischen Wein zu einem enormen Entwicklungssprung.“ Der österreichische Wein habe dank der Arbeit von Salomon sowohl seine Marktposition entscheidend verbessert, als auch national und international hohes Ansehen erreicht.

 
Neuer 7er-BMW baut auf Tiroler Elektronik-Knowhow
Kufstein - Dingolfing/München - Das junge Tiroler High-Tech-Unternehmen DETO technology trading profiliert sich zusehends am internationalen Parkett: Wenn in diesen Tagen etwa der brandneue 7er-BMW seine Markteinführung feiert, können Alfred della Torre und seine 35 Mitarbeiter in Kufstein behaupten, einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Herstellung der edlen Oberklassen-Limousine geleistet zu haben. Rund 800 neue 7er-BMW verlassen derzeit pro Tag das weltweit größte Werk der weiß-blauen Prestigemarke in Dingolfing bei München. Dass diese Quote aufrecht zu erhalten ist, verdankt BMW unter anderem einem etwa 20 mal 30 Zentimeter großen, elektronischen Steuerelement, das die Fahrzeuge in der 20.000 Mitarbeiter beschäftigenden Fertigung von A nach B reisen und von der nackten Karosse zur exklusiven Limousine reifen lässt.
„In knapp sieben Stunden ist der BMW 745i fertig montiert und versandbereit!“, erklärt BMW-Strukturplaner DI Stephan Huber im Rahmen eines Werksrundganges mit DETO-Chef Alfred della Torre. Rund 1500 intelligente Module der Kufsteiner Elektronikspezialisten liefern dabei allein in Dingolfing den hochmodernen Förderanlagen die Informationen, wann diese die Fahrzeuge in welcher Geschwindigkeit wohin transportieren sollen. BMW-Chef-Techniker Ludwig Weber streicht hervor: „DETO wurde uns seitens BMW Regensburg empfohlen. Insbesondere die direkte und unbürokratische Projektabwicklung - hin bis zum stabilen Betriebszustand -, die Fachkompetenz und Motivation der DETO-Mitarbeiter sowie die örtliche Nähe des Kufsteiner Unternehmens zu BMW Dingolfing schätzen wir hoch ein.“
BMW zählt für DETO technology trading trotz vieler Aufträge seitens der anderen großen Automobilhersteller wie Audi, Ford, Mercedes, Opel, Porsche, Rover oder VW zu den Topkunden. Seit drei Jahren bilden Kufstein und Dingolfing eine starke, vertrauensvolle Achse. „BMW ist ein überdurchschnittlich innovativer Automobilhersteller, der neuartigen Fördertechniken stets aufgeschlossen gegenüber steht. Ab dem kommenden Jahr wollen wir unsere Zusammenarbeit noch intensivieren!“, verrät Alfred della Torre.
Trotzdem will sich das rasch wachsende Tiroler Unternehmen nicht gänzlich auf die Automobilindustrie konzentrieren. Während man in den USA mit einer jüngst gegründeten Zweigniederlassung noch den amerikanischen Markt erobert und dabei bereits renommierte Kunden wie den bekannten Truck-Hersteller Freightliner in Portland, eine Tochter der DaimerChrylser Company, oder aber den Ford-Konzern gewinnen konnte, sondiert DETO technology trading parallel dazu weitere Einsatzmöglichkeiten für die Steuerelemente „made in Austria“. Für den Marktführer der koreanischen Papierindustrie etwa fertigt und installiert DETO zur Zeit Steuerungen zum Transport riesiger Papierrollen.
„Wir entwickeln uns zusehends vom Komponenten- zum Systemlieferanten“, erklärt della Torre, der mit DETO jetzt auch die Fördertechnik großer Lagersysteme optimiert: „Mit Hilfe kostengünstiger Elektronik-Komponenten und dem vorhandenen Knowhow im Bereich Fördertechniken können wir in großen Lagerhäusern den Durchfluss optimieren und auf diese Weise Kapazitäten um bis zu 30 Prozent steigern.“
Im Geschäftsjahr 2002 peilt DETO ein Auftragsvolumen von 100 Mio. S oder 7,27 Mio. Euro an. Im Kufsteiner Gewerbepark Süd wird parallel dazu an einer neuen Einsatzzentrale gebaut, in die im Frühjahr 2002 vorläufig 40 Mitarbeiter einziehen werde.

 
OMV, MOL und TVK planen gemeinsames Anbot für Unipetrol
Wien - Die OMV Aktiengesellschaft, der mitteleuropäische Erdöl- und Erdgaskonzern, gab bekannt, mit den ungarischen Unternehmen MOL Rt und TVK Rt ein gemeinsames Anbot für die zur Privatisierung anstehenden 62,99% Anteile an der tschechischen Unipetrol legen zu wollen. Durch dieses gemeinsame Agieren, können die drei Gesellschaften die beste regionale Expertise in den Bereichen Raffinerien und Marketing sowie Petrochemie einbringen und repräsentieren einen verlässlichen und attraktiven Partner für Unipetrol.
Der Nationale Eigentumsfonds der Tschechischen Republik hatte im August dieses Jahres den Privatisierungsprozess ihrer rund 63% Anteile an Unipetrol offiziell gestartet. Unipetrol ist eine tschechische Holdinggesellschaft mit einer Reihe von Beteiligungen im Downstream-Sektor, inklusive Raffinerien, Tankstellengeschäft, Petrochemie, Kunststoffe und Pflanzennährstoffproduktion in der Tschechischen Republik.
Dieses Anbot ist ein nächster Schritt der aktiven Beteiligung des OMV Konzerns im Konsolidierungsprozess in Mittel- und Osteuropa.

 
Bald kilometerlange Güterzüge in Europa
Köln (pte) - Scheinbar endlos lange Güterzüge wie in den USA und Australien wird es bald auch in Europa geben. Schon ab Jahresende sollen zwischen Deutschland und Frankreich bis zu 2,2 Kilometer lange Güterzüge pendeln können. Möglich macht dies ein neues computergestütztes Brems- und Informationssystem, das der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, auf dem internationalen Bahntechnik-Kongress am Montag in Köln vorstellte.
Das neue Brems- und Informationssystem soll laut Mehdorn bei den extra langen und damit wirtschaftlicheren Güterzügen, die aus mehreren kleinen Zugeinheiten zusammengesetzt werden, zugleich die Transportzeiten erheblich verkürzen. Es reagiere schneller als die bisherigen druckluftgesteuerten Bremsen, weshalb die Güterzüge trotz ihrer Länge ohne Gefahr zügiger verkehren könnten. Mit solchen Lösungen will die Bahn nach Konzernangaben dem wachsenden Gütertransport auf der Straße Paroli bieten und den bestehenden "erheblichen technologischen Nachholbedarf des Systems Bahn" meistern.
Im europäischen Güterverkehr punkten will die Bahn auch mit dem geplanten Betriebsleitsystem "European Rail Traffic System", wie Mehdorn weiter ausführte. Es soll in einigen Jahren Hochgeschwindigkeits- und Güterzüge europaweit ohne zeitaufwändige Grenzaufenthalte quer durch alle nationalen Signal- und Überwachungssysteme fahren lassen. Solche technischen Neuerungen könnten der Schiene auch weltweit eine ökonomische und ökologische Renaissance bringen, hieß es.

 
Mehr als 30 Prozent Exportsteigerungen Österreichs mit den baltischen Staaten
Wien (pwk) - "Die baltischen Staaten, Österreich und die EU-Erweiterung" ist das Thema der Tagung in der Wirtschaftskammer Österreich vom 25. bis 27. November, die vom österreichischen College/Europäisches Forum Alpbach gemeinsam mit der Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer Österreich, den Botschaften der Republiken Estland, Lettland und Litauen, dem Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten und dem Pro Baltika Forum veranstaltet wird. Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sind durch ihre geografische Lage wirtschaftlich und politisch interessante Partner, wobei ihre Attraktivität für Investoren durch die EU-Ambitionen noch gesteigert wird.
Zwei Schwerpunkte dominieren die Tagung, einerseits die Förderung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU bzw. Österreichs mit den drei baltischen Staaten. Zum anderen bietet diese Tagung eine sachliche und konstruktive Plattform für die Thematik des angestrebten EU-Beitrittes. Alle drei Staaten sind mit den EU- Vorbereitungen sehr weit fortgeschritten, haben mehr als die Hälfte der Verhandlungskapitel bereits abgeschlossen und wollen bis Ende 2002 alle Kapitel ausverhandelt haben. Seit Aufnahme der Wirtschaftsbeziehungen nach der Unabhängigkeit hat sich das Außenhandelsvolumen verzehnfacht, für 2001 wird ein weiterer Anstieg der österreichischen Exporte in die drei Länder um mehr als 30 Prozent erwartet. Ebenso werden die Ausfuhren der baltischen Länder 2001 um 20 Prozent steigen, sodass das gesamte Außenhandelsvolumen 2001 erstmals die 3 Mrd Schillinggrenze übersteigen wird.
In Estland, dem "baltischen Tiger" verzeichneten die österreichischen Exporte nach einem Plus im Vorjahr von 35 Prozent im ersten Halbjahr den Rekordzuwachs von fast 43 Prozent. Immer mehr österreichische Firmen sind auf dem estnischen Markt aktiv. Voest Alpine Schienen liefert Weichen und Schienen für die estnische Eisenbahn, Liebherr ist mit Krananlagen für die Häfen erfolgreich, Brüder Baumann stattet estnische Hotels aus, Gallus Schuhe aus Österreich kommen immer mehr in Mode und der Energy Drink Red Bull ist Marktführer ebenso wie die Firma Stroh. Die österreichischen Direktinvestitionen entwickeln sich ebenfalls positiv. Austria Tabak wurde durch die Übernahme von Swedish Match zum größten estnischen Tabakwarengroßhändler, HTM erzeugt in Tallin Ski-Schuhe und Greiner Verpackungen produziert mit ihrer Tochterfirma Greiner Packaging Estonia A.S. Verpackungen für die Lebensmittelindustrie - Schwerpunkt Molkerei und Feinkost. Der Ziegelkonzern Wienerberger übernahm Anfang 2001 die finnische Ziegelproduktion des Baustoffkonzerns Optiroc und damit auch deren Werk in Estland. Desgleichen wurde die estnische Pipelife Fabrik gekauft. Die Firma Novomatic ist am Glückspielsektor mit einer Tocherfirma aktiv. Obwohl Estland ein relativ kleiner Markt ist, gilt es, sich vor dem EU-Beitritt eine gute Position als Handelspartner zu sichern. Gerade im Infrastruktur- und Umweltschutzbereich sind für österreichische Unternehmen mit ihrem Know-how interessante Möglichkeiten gegeben. Erhebliche Investitionen sind vor allem im Bereich Luft- und Abwasserreinigung notwendig, um den EU-Standards zu entsprechen.
Lettland hatte vor seiner Unabhängigkeit keine Wirtschaftsbeziehungen zu Ländern außerhalb des ehemaligen Ostens, die rasche Reorientierung der Wirtschaft ist beeindruckend. Heute sind die wichtigsten Exportmärkte Lettlands Deutschland (16 %), Russland ( 9 %), Schweden, Großbritannien und Litauen mit je 8 % Anteil. Das Handelsvolumen mit Österreich erreichte im Vorjahr fast 70 Mio Schilling einen neuen Höhepunkt. Im ersten Halbjahr stieg das Exportvolumen vor allem durch den rasanten Anstieg der Papier- und Pappe-Exporte um bemerkenswerte 33Prozent. Heuer neu hinzugekommene Exporte von Nahrungsmittel wie Eier und Fleisch tragen ebenfalls zum starken Anstieg bei.
Auch mit Litauen gibt es wieder eine Trendumkehr nach einem leichten Rückgang im Vorjahr mit einer Exportsteigerung heuer um 35,6 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren Exporte von Lastkraftwagen, Spezial-KFZ und Fahrzeuganhängern sowie Arzneimitteln. Exporte der Textilindustrie sind wieder im Steigen, ebenso wie der im Vorjahr rückläufige Export von Paper und Pappe. Starke Defizite sind im Konsumgüterbereich festzustellen, der sehr stark von der Dominanz deutscher und schwedischer Firmen geprägt ist.
Das ganze Baltikum ist ein guter Standort für Investitionen. Die nordeuropäischen Staaten sind derzeit Hauptinvestoren in den drei Staaten, die laut internationalen Studien eine der bedeutendsten Wachstumsregionen der Zukunft darstellen. Für österreichische, ebenso wie deutsche Unternehmen, die dieses Faktum noch nicht in ihre Strategien miteinbezogen haben, ist hier noch einiges aufzuholen.

 
Pankl Racing Systems AG: Prognosen abermals erfüllt
Kapfenberg - Die steirische Pankl Racing Systems AG präsentiert die erfreulichen Zahlen für das per 30. September 2001 zu Ende gegangene Geschäftsjahr. Die Umsätze erklommen einen neuen Höchststand von 54,1 Mio Euro, das bedeutet einen Zuwachs von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Zurückzuführen ist dieses Ergebnis", so CEO Ing. Gerold Pankl "einerseits auf das wachsende Interesse nach Hoch-Technologie-Produkten mit Pankl-Qualität im Motorsport, andererseits auf die gesteigerte Nachfrage im Aerospacebereich."
Das operative Ergebnis (EBIT) beläuft sich im soeben abgeschlossenen Geschäftsjahr auf 9,3 Mio Euro und liegt somit um 19,2 Prozent über der Marke des Vorjahres. Die EBIT-Marge von 17,2 Prozent übertrifft das angepeilte Ziel von mindestens 15 Prozent deutlich. Und dies trotz der geleisteten Aufwendungen für die Entwicklung des Russpartikelkonverters für Dieselmotoren und dem Beginn der Implementierung der Europa-Standards bei der amerikanischen Pankl-Aerospace.
Das Finanzergebnis von 896 TEUR ist ob der negativen Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten als relativer Erfolg zu werten, selbst wenn die Zahlen des Vorjahres (1,3 Mio Euro) nicht ganz erreicht werden konnten. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) liegt für das abgelaufene Geschäftsjahr bei 10,2 Mio Euro. Das ergibt ein Plus von 12,1 Prozent gegenüber dem Wert aus 1999/2000. Der Jahresüberschuss stieg von 6,1 Mio Euro auf 6,7 Mio Euro. Aus diesem Wert resultiert ein Gewinn je Aktie von 1,74 Euro. (zuvor: 1,56 Euro).
Finanzvorstand Dr. Ernst Wustinger prognostiziert auch für den nächsten Jahresabschluss positive Zahlen: "Die Wachstumsrate der Pankl Racing Systems AG liegt im nächsten Jahr abermals bei mindestens 20 Prozent." Die EBIT-Marge des ersten Quartals liegt bei 12-15 Prozent - ein Wert, der bis zum Ende des Geschäftsjahres auf mindestens 15 Prozent gestiegen sein wird und sich somit per 30. September 2002 wieder innerhalb des definierten Pankl-Zielkorridors von 15-20 Prozent bewegt.
Die Übernahme und Konsolidierung von Pankl Aerospace - vormals Clark & Wheeler - drücken zwar die EBIT-Marge kurzfristig, sollen aber mittelfristig den Aerospace-Bereich zum zweiten Standbein des Pankl-Konzerns machen. Um die Chance zu ergreifen, sich durch den bereits vorhandenen Kundenstock rasch im globalen Luftfahrtgeschäft etablieren zu können, sind für die nächsten zwei Jahre 2,2 Mio Euro zur Umstrukturierung der im Sommer 2000 übernommenen amerikanischen Pankl-Aerospace vorgesehen. Dieser Betrag wird eingesetzt, um den nicht am modernsten Stand befindlichen Maschinenpark auf Pankl Niveau zu bringen. Ein weiteres Ziel ist die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu qualifizierten Fachkräften. Bereits durchgeführt wurde die Neuformierung des amerikanischen Managements.
Gerade das "Human Capital" sieht Pankl als Garant für seine prosperierende Zukunft. Der Anstieg von 302 auf 397 Mitarbeiter weltweit bedeutet für den Konzern ein erhöhtes Arbeitspotential aber auch eine größere Verantwortung: In Abstimmung mit dem langfristigen Konzernziel werden daher innerbetriebliche Weiterbildungsmodelle konzipiert um Mitarbeiter fachlich, methodisch und sozial zu schulen.
Ein richtungsweisendes Geschäftsjahr steht bevor: Fortführung der Tests für den Russpartikelconverter für Dieselmotoren und Vorbereitung für seine 2003 geplante Industrialisierung. Fest steht, dass das kommende Geschäftsjahr ein sehr richtungsweisendes für den Pankl-Konzern wird. Per Ende des ersten Quartals werden die ersten Prüfungsergebnisse des Russpartikelconverters für Dieselmotoren erwartet. Parallel zu den Tests beginnen die Vorbereitungsarbeiten für die für 2003 geplante Industrialisierung des innovativen Produktes.

 
Factbook „Beteiligungskapital in Österreich“ 2002 erschienen
Gesamter heimischer Kapitalmarkt auf 350 Seiten dargestellt
Wien (pte) - Über 350 Seiten stark ist die neue Ausgabe des Factbooks "Beteiligungskapital in Österreich", das eine aktuelle Übersicht über den gesamten heimischen Kapitalmarkt sowie Perspektiven für diesen bietet. Der Nachholbedarf in sei Österreich zwar groß, "erstmals gibt es jedoch eine positive Entwicklung am Beteiligungskapitalmarkt", erklärte Factbook-Herausgeber Walter Springer, der das Werk heute, Dienstag, gemeinsam mit dem Aktienforum vor Journalisten in Wien präsentierte. Während Springer die "starke Regung" in der Venture-Szene und bei Unternehmens-Neugründungen hervorhob sowie die Träger der Wirtschaftspolitik lobte, stellten Vertreter des Aktienforums der Entwicklung des österreichischen Kapitalmarktes in den vergangenen Jahren ein vernichtendes Zeugnis aus.
Das Factbook soll Jungunternehmern, Kapital suchenden Unternehmen und deren Beratern bei der Auswahl geeigneter Kapitalquellen helfen. Das Spektrum reicht dabei von sämtlichen Anlaufstellen für die Unternehmensgründung über die Eigenkapitalaufbringung bis zum Gang an die Börse. Unter anderem ist die detaillierte Darstellung von über 100 Beteiligungsgesellschaften enthalten. Das Werk kann unter http://www.factbook.at/bestellung.htm bis 14.12. 2001 zum Subskriptionspreis von 998 Schilling bestellt werden, danach wird es 1.198 Schilling kosten.
"Die wirtschaftliche Struktur Österreichs, die durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gekennzeichnet ist, ist auch gleichzeitig die große Stärke", meinte Springer. Gerade das Segment der KMU werde in Zukunft besonders Beteiligungskapital brauchen, um sich zu bewähren. Der Druck der EU bringe Einiges in Bewegung, die Entwicklung hin zum Beteiligungskapitalmarkt lasse sich nicht aufhalten. Die Sparbuchanonymität sei der größte Feind des Kapitalmarktes gewesen. Die fehlende Aktienkultur sei nicht nur für Österreich, sondern für ganz Kontinentaleuropa bezeichnend. Die Zukunft der Wiener Börse sehe er optimistisch, da KMU nur am heimischen Markt unterzubringen sind". Großunternehmen würden sich dagegen weniger um regionale Börsen kümmern, da diese Konzerne "von großen Kapitalsammelstellen getrieben werden".
Der österreichische Kapitalmarkt brauche aufgrund der Gesetzgebung keinen Vergleich zu scheuen, erklärte auch Hellmut Longin, Präsident des Aktienforums. Allerdings sei der heimische Kapitalmarkt trotz verbesserter Rahmenbedingungen in den vergangenen zehn Jahren im internationalen Vergleich weit zurückgefallen, führte Aktienforum-Geschäftsführer Markus Fichtinger aus.
In vielen Ländern sei der Trend zur Kapitalmarktfinanzierung sichtbar, nicht so in Österreich. So ist der Anteil an der weltweiten Marktkapitalisierung inländischer Unternehmen von 0,28 Prozent (1990) auf 0,1 Prozent (2000) zurückgegangen. Die Börsenumsätze haben sich in Österreich sogar absolut von 11,2 auf 9,6 Mrd. Dollar vermindert, während sie sich weltweit in diesem Zeitraum von 5,8 Bio. auf 58,3 Bio. Dollar verzehnfachten. Auch habe sich die Zahl der börsennotierten Unternehmen in Wien seit 1990 verringert, so dass sogar an der Börse Teheran inzwischen mehr Werte gehandelt werden. Es sei an der Zeit, einen Riskokapital-Aktionsplan" für Österreich zu formulieren, meinte Fichtinger. Die Funktionsfähigkeit der Kapitalmärkte sei für die Zukunft sehr wichtig.

 
Ist-Löhne im Metallgewerbe steigen um 2,7 Prozent
Wien (pwk) - Bei den Verhandlungen über die Löhne und Gehälter für die rund 110.000 Beschäftigten im Metallgewerbe konnten die Sozialpartner am Freitag in den späten Abendstunden im dritten Anlauf ein Ergebnis erzielen: Die Ist-Löhne und die Lehrlingsentschädigungen werden ab 1.1.2002 für 10 von 11 Bundesinnungen um 2,7 Prozent angehoben. Die KV-Löhne steigen um 3,0 Prozent, während die Zulagen um 2,4% angehoben werden. Die Vereinbarung über flexible Arbeitszeiten wurden um ein weiteres Jahr verlängert. Keine Änderungen gibt es beim Rahmenrecht. Für die Bundesinnung der Schlosser, Landmaschinentechniker und Schmiede steht noch ein weiteres Modell zur Debatte. Die Landesinnungen haben nun eine Woche Zeit, sich für eine der beiden Varianten zu entscheiden.
Alois Edelsbrunner, Chefverhandler der Arbeitgeberseite, und Rudolf Nürnberger (Gewerkschaft Metall-Textil) für die Arbeitnehmerseite bezeichneten das Ergebnis angesichts der angespannten Konjunktursituation im Metallgewerbe und den Prognosen für 2002 als "gerade noch vertretbaren Kompromiss unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen". Im Vorjahr einigten sich die Sozialpartner auf eine Erhöhung der Ist-Löhne um 2,7 Prozent und der kollektivvertraglichen Mindestlöhne um 3,7 Prozent per 1. Jänner 2001.
Der KV-Gemeinschaft des Metallgewerbes gehören 11 Bundesinnungen mit insgesamt 16.000 Mitgliedsbetrieben an: Augenoptiker, Bandagisten und Hörgeräteakustiker, Orthopädietechniker; Elektrotechniker; Gold- und Silberschmiede, Juweliere und Uhrmacher; Karosseriebauer; Mechatroniker; Metallgießer, Gürtler, Graveure, Galvaniseure, Metalldrücker und -schleifer; Kfz-Techniker; Modelltischler; Sanitär- und Heizungsinstallateure; Schlosser, Landmaschinentechniker und Schmiede; Spengler und Kupferschmiede.

 
VAI errichtet Brammenstranggießanlage in VR China
Linz - Voest Alpine Industrieanlagenbau (VAI), ein Unternehmen der börsenotierten VA Technologie AG, und WUHAN Iron & Steel unterzeichneten einen Vertrag über die Lieferung einer zweisträngigen Breitbrammenstranggießanlage für das Stahlwerk Nr. 3 in Wuhan, Provinz Hubei, VR China. Der Auftragswert beträgt ca. EUR 20 Mio (ca. ATS 275 Mio).
Die Anlage ist für eine Jahresleistung von bis zu 2.500,000 t ausgelegt. Die Produktpalette reicht von Band- bis Blechqualitäten und kohlenstoffarmen bis kohlenstoffreichen Stählen. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für das 4. Quartal 2002 geplant.
Der Lieferumfang von VAI umfasst das Basis- und Detailengineering für die gesamte Gießanlage, die Lieferung von Ausrüstung für Anlagenteile, die Automation mit einer Reihe von Prozessmodellen und Technologiepaketen sowie das von VAI entwickelte VAI-Q-Qualitätssicherungssystem.
Weiters wird VAI für die theoretische und praktische Schulung des Personals von WUHAN sowie für Beratungsdienste bei der Montage, Inbetriebnahme und beim Leistungstest verantwortlich sein.
Dieser Auftrag ist ein weiterer Beweis für die führende Position der VAI-Stranggießtechnik und eine Bestätigung der weltweiten Marktführerschaft von VAI.

 
Truthahn entwickelt sich zur Marktnische
Niederhollabrunn (nöwpd) - US-amerikanische Bräuche kommen in Österreich offenbar verstärkt in Mode: Nach dem Rummel um "Halloween" verlangen jetzt immer mehr heimische Konsumenten nach Truthahn-Fleisch. Anläßlich des Erntedankfestes Ende November steht in den USA der "Thanksgiving-Turkey" auf dem Speiseplan von nahezu allen Haushalten. Das Landwirteehepaar Karl und Maria Schwarz aus Niederhollabrunn im Bezirk Korneuburg kommt jedenfalls mit der Aufzucht der immer beliebter werdenden Truthühner kaum mehr nach.
Pro Jahr verkauft es nahezu 1.000 Puten. "Doch die Nachfrage steigt ständig. Die Tiere wachsen gar nicht so schnell heran, wie wir sie verkaufen könnten", teilte Karl Schwarz dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Seit 1990 beschäftigt sich das Weinviertler Ehepaar mit der Mast von Puten. Zuerst nur für die Weihnachtszeit. Bald aber war die Nachfrage so gestiegen, daß Schwarz beschloß, das gewichtige Federvieh - ein Truthahn wiegt bis zu 17 Kilo - ganzjährig anzubieten. Maria und Karl Schwarz kaufen die Puten im Alter von vier bis sechs Wochen und mästen sie. Rund fünf Monate werden die Tiere mit biologischem Futter aus der eigenen Landwirtschaft großgezogen. "Leider kann ich sie nicht als Bio-Puten verkaufen, weil ich keinen Freilauf habe", so Schwarz. Bei ihm werden 200 Tiere in drei Ställen, jeder etwa 80 Quadratmeter groß, gehalten. Wer bei Schwarz Putenfleisch kauft, bekommt es je nach Wunsch im Ganzen oder küchenfertig als Schnitzel, Keulen oder Bruststück. Daneben bietet der Landwirt auch Pasteten, Laibchen und Suppenpakete an. Wer Putenleber haben möchte, muß sie mindestens 14 Tage vorbestellen. Tiefkühlfleisch bekommt man bei Schwarz nicht. "Wir verkaufen nur Frischfleisch. Und dies ab Hof oder in Bauernläden", sagt Schwarz, der mit seiner Frau und einem Sohn auch eine 43 Hektar große Landwirtschaft betreibt.