Wien (rk) - Bernd Weikl erhielt am Mittwoch (06. 11.)
im Wiener Rathaus das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien". Die Laudatio hielt
Peter Dusek, Präsident der Gesellschaft der Freunde der Wiener Staatsoper.
"Es freut mich ganz besonders, Bernd Weikl als großen Künstler und als großen Vertreter diesen
Gedankens heute mit dem "Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien" auszuzeichnen",
sagte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bei der Überreichung der hohen Auszeichnung.
Mailath-Pokorny ging auf Weikls Paraderolle des Hans Sachs in den "Meistersingern von Nürnberg"
ein: "Die Rolle des Hans Sachs findet ihre Parallele in Eigenschaften und Überzeugungen der Persönlichkeit
Bernd Weikls - in seinem Eintreten für ein sensibleres Menschenbild und in seiner Überzeugung, dass insbesondere
"die Melodie, Harmonie und die Emotionalität des Musiktheaters" einen positiven Einfluss auf das
Denken der Menschen und damit einen positiven Beitrag für die Zukunft unserer Welt leisten".
Mailath weiter: "In diesem Sinne sind wir auf dem richtigen Weg, wenn wir die Oper als großartiges multimediales
Schauspiel mit Gesang, Tanz, Malerei, Architektur und selbstverständlich der Musik einem noch breiteren Publikum
öffnen. Bestehende Zugangsbarrieren abzubauen bleibt ein wichtiges kulturpolitisches Ziel, um der Kunst, der
Oper, der Musik die Entfaltung ihrer positiven Kräfte zu ermöglichen".
Bernd Weikl gilt als einer der bedeutendsten und vielseitigsten Opern- und Liedsänger der Welt. Sein Repertoire
umfasst Werke von Komponisten der Romantik, Mozart, Verdi, Wagner, Strauss, die russische und französische
Oper, Rossini, Donizetti u.a. bis zur Operette und Moderne. Weltruhm erreichte er mit seiner Darstellung des Hans
Sachs in Wagners "Meistersinger von Nürnberg".
Bernd Weikl wurde 1942 in Wien geboren. Er studierte Gesang an der Musikhochschule in Hannover. 1968 debütierte
er in Berlin als Ottokar im "Freischütz". In Wien gab er 1971 sein Debüt an der Volksoper,
schon ein Jahr später trat er an der Wiener Staatsoper mit der Titelpartie in der Rossini-Oper "Il Barbiere
di Sevilla" auf. Seither war er kontinuierlich am Haus am Ring in zahlreichen Rollen zu hören. 1998 erhielt
er die selten verliehene Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper.
Besonders hervorzuheben ist das soziale Engagement Bernd Weikls: Gegenwärtig arbeitet Bernd Weikl an einem
Projekt des Pulmologischen Instituts der Stadt Wien, bei dem klassische Musik zur Therapie von Asthma-Kranken eingesetzt
wird. Gemeinsam mit Persönlichkeiten wie Michail Gorbatschow, dem Dalai Lama oder Peter Ustinov ist er Mitglied
des "Club of Budapest", der dem "Club of Rome" angeschlossen ist und sich mit wesentlichen
Zukunftsfragen der Menschheit auseinandersetzt. |