Berger für 5 Jahre zum neuen künstlerischen Leiter der Volksoper
ab 2003/04 berufem
Wien (bpd) - „Mit Rudolf Berger kommt ein Mann an die Spitze der Wiener Volksoper, der die Situation
vor Ort kennt, der den Beruf von der Pike auf gelernt hat und im In- und Ausland Erfolge feierte. Er ist ein Vollprofi,
dessen Konzept realistisch auf die Situation der Volksoper eingeht und ein Verständnis davon vermittelt, was
Volksoper heute heißen kann.“ Das sagte Kunststaatssekretär Franz Morak am Dienstag (05. 11.)
im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit Rudolf Berger und dem Chef der Bundestheaterholding Dr. Georg Springer
anlässlich der Bekanntgabe der neuen künstlerischen Leitung der Volksoper ab der Saison 2003/04.
Eine rasche Entscheidung sei im Sinne der Volksoper notwendig gewesen, so Morak, um „die Phase der Unsicherheit
und Destabilität zu beenden“. Durch die Entscheidung Direktor Menthas, seinen Vertrag vorzeitig zu lösen,
war eine neue Situation entstanden, die dadurch verschärft wurde, dass sich bei den Gesprächen im Zuge
der Vertragsauflösung herausgestellt hatte, dass die Saison 2003/2004 über weite Strecken noch nicht
geplant war. „Es geht darum, das Haus langfristig auf neue Schienen zu stellen, professionell im Wiener Musikbereich
zu repositionieren und das Publikum ans Haus zurückzuholen“, betonte der Staatssekretär. „Ich möchte,
dass im Haus Selbstbewusstsein und Hoffnung geweckt werden, dass der Volksoper durch einen Prinzipal wieder jene
Bedeutung in Wien zukommt, die das Haus am Gürtel verdient. Ein Warten bis nach der Wahl wäre fahrlässig
gewesen“, so Morak.
Morak betonte, dass er sich „im Sinne des Hauses“ für eine Lösung entschieden habe, bei der es „von vornherein
möglich sei, neue Weichen zu stellen“. Zur Wahl waren entweder eine Übergangslösung für die
Saisonen 2003/2004 und 2004/2005 und die Bestellung einer neuen Intendanz ab 2005/2006 gestanden oder aber bereits
ab nächstem Jahr eine Intendanz zu berufen. Rudolf Berger ist es möglich, bereits ab der nächsten
Saison 2003/04 die Intendanz für 5 Jahre anzutreten. „Eine Lösung ab 2005 wäre in jedem Fall nur
die zweitbeste Lösung gewesen“, so Staatssekretär Morak.
Basierend auf den Bewerbungen habe Morak mit großer Sorgfalt die in Frage kommenden Kandidatinnen und Kandidaten
sondiert und dabei auch zahlreiche Gespräche mit den Betriebsräten der Volksoper, dem Aufsichtsrat der
Volksoper, dem künstlerischen Personal der Volksoper und maßgeblichen Persönlichkeiten des Wiener
Musiklebens geführt, so der Staatssekretär.
Rudolf Berger, der seine Vorstellungen skizzierte, betonte, dass er „einen neuen Pakt mit dem Publikum“ schließen
und der Volksoper eine „neues Selbstbewusstsein“ geben möchte. Der erste Schritt werde die Premierenplanung
sein. Er sehe die Volksoper und die Staatsoper als „die führenden Opernbetriebe in Wien“ wobei die Volksoper
„ein gleichwertiger Partner“ sei und ein „eigenes Profil“ habe.
Abschließend gab Morak bekannt, dass der 2004 auslaufende Vertrag von Dr. Springer als Chef der Bundestheaterholding
auf weitere 5 Jahre verlängert wird. |