„Energiepolitik eines der wichtigen strategischen Themen für den
Wirtschaftsstandort“ – Neue „Klimaschutzplattform“ in der WKÖ gegründet
Wien (pwk) - Ein wichtiger Beitrag zur Erreichung des Kyoto-Zieles (Reduktion der CO2-Emissionen
um 13 Prozent bezogen auf das Basisjahr 1990) ist die sinnvolle Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien. Österreich
hat sich hier besonders ehrgeizige Ziele gesetzt. Dies eröffnet beachtliche Wachstumspotenziale, die durch
eine dynamische Exportentwicklung abgestützt werden, bringt aber auch zusätzliche Kostenbelastungen mit
sich.
Zur Bündelung der Kräfte in diesem Bereich hat die Wirtschaftskammer Österreich die Arbeitsgemeinschaft
„Energie – Klima“ eingerichtet. Diese neue „Klimaschutzplattform“ ist eine erste konkrete Folge der vor wenigen
Tagen zwischen Wirtschaftskammer und Umweltministerium abgeschlossenen Kyoto-Kooperation. Ziel dieser Zusammenarbeit
ist es, alle Initiativen zur Erfüllung der österreichischen Klimaschutzverpflichtungen im Sinne einer
„Win-Win“-Situation zu stärken, erklärte WKÖ-Präsident Christoph Leitl Montag (04. 11.)
Vormittag zur Eröffnung der ganztägigen Enquete „Energiepolitik und Wirtschaftsstandort – Neue Ziele,
neue Instrumente“ im Haus der Wirtschaft. Im Rahmen dieser Veranstaltung diskutieren mehr als 200 Experten aus
Politik, Wirtschaft und Verwaltung die Möglichkeiten des Einsatzes erneuerbarer Energien und deren Auswirkungen
auf die Wirtschaft.
Werner Wutscher, Generalsekretär des Umweltministeriums, referierte zum Thema „Klimapolitik als Beitrag zur
Standortpolitik“, Sektionschef Bruno Zluwa aus dem Wirtschaftsministerium sprach über „Schwerpunkte der österreichischen
Energiepolitik“, der Geschäftsführer der Energie-Control GmbH, Walter Boltz, gab einen Überblick
über die „Förderungen der erneuerbaren Energie in Österreich“ und der stv. Generalsekretär
der Wirtschaftskammer Österreich, Reinhold Mitterlehner, stellte die Aufgaben der neuen Arbeitsgemeinschaft
„Energie – Klima“ in der WKÖ vor.
Das neue Ökostromgesetz soll, wie berichtet, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf
78,1 Prozent erhöhen. „Damit liegt Österreich in der Nutzung erneuerbarer Energien nicht nur EU-weit
an erster Stelle, sondern nimmt auch weltweit einen Spitzenplatz ein“, betonte Präsident Leitl. Erneuerbare
Ressourcen, wie Wasserkraft, Biomasse und Wind, werden dadurch kräftige Impulse erhalten. Große Chancen
ergeben sich für die österreichischen Unternehmen in der Energie- und Umwelttechnik, die sich international
- von China über die arabischen Länder bis Russland – bester Reputation und bereits entsprechender Exporterfolge
erfreuen. Ein weiterer zukunftsträchtiger Bereich ist die Wohnbauförderung, die für thermische Sanierungen
geöffnet wurde. „Man ist hier vom quantitativen zum qualitativen Bereich übergegangen“, verweist Leitl
auf entsprechende Erfolge.
Bei all den positiven Aspekten und allem Bemühen um Förderungen dürfe man aber die Wettbewerbsfähigkeit
nicht aus den Augen verlieren. „Wir dürfen nicht vergessen, dass sich Österreich einem harten internationalen
Standortwettbewerb zu stellen hat“, unterstrich der WKÖ-Präsident. Auch würde es ja dem Klima- und
Umweltschutz wenig bringen, wenn energieintensive heimische Betriebe durch zu hohe Energiekosten zur Abwanderung
gezwungen würden. „Das Spannungsverhältnis zwischen Kyoto-Ziel und Standorterhaltung ist am besten dadurch
aufzulösen, dass wir fortschrittliche Best Practice Projekte an den geeigneten Standorten fördern und
in die Fördersysteme auch Sicherungen der Kosteneffizienz einbauen“, stellte Präsident Leitl fest: „Was
die Vorgangsweise betrifft, können wir als Wirtschaftskammer anbieten, dass der Ausgleich zwischen konkurrierenden
Interessen von uns in einer fairen, objektiven und transparenten Art und Weise durchgeführt wird“. |