Schönborn würdigt Messners "tiefe Verwurzelung im Glauben" 
Auftakt des diözesanen Seligsprechungsverfahrens für den großen Sozialethiker
Wien (kath.net/PEW) - Johannes Messners "tiefe Verwurzelung im Glauben" hat der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, in der Wiener Franziskanerkirche bei der Eröffnung des diözesanen Seligsprechungsverfahrens für den großen Sozialethiker am 31. Oktober gewürdigt. Messner verdanke diese Verwurzelung seinen gläubigen Eltern, so Schönborn, der betonte, dass Messners geistliche Erfahrungen sein wissenschaftliches Werk maßgeblich befruchtet hätten.

Die Umwälzungen nach dem Ersten Weltkrieg und die Herausforderungen der dreißiger Jahre habe Messner bereits als junger Wissenschaftler erlebt, so Schönborn, "in der Auseinandersetzung mit den ideologischen Irrwegen seiner Zeit". Einschneidend und für ihn auch eine menschliche Katastrophe sei die Machtübernahme des Nationalsozialismus gewesen. Das Exil in England habe besonders auch Messners wertvolle geistliche Schriften geprägt, unterstrich der Kardinal weiter.

Messners sachlich nüchternes und umfassendes Denken habe viele Priesterstudenten, aber auch viele maßgebliche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stark beeinflusst. Messner habe sich mit allen Bereichen des sozialen Lebens, von der Familie bis hin zum Staat und zur Gesellschaft, auseinander gesetzt. Schönborn: "So kommt er zu einem umfassenden Verständnis des Menschen und einem ganzheitlichen Ansatz der Ethik, der heute, da alles in Gefahr ist, fragmentiert zu werden, große Bedeutung hat".