Große Chancen für Österreich bei Infrastrukturprojekten und Umweltschutz
Wien (pwk) - Nach einer kurzen Abkühlung des Wirtschaftswachstums im Jahre 2001 auf 1,8 %
kann für dieses Jahr wieder mit einem Wachstum von 4,5 % gerechnet werden, berichtet der österreichische
Handelsdelegierte in Bangkok, Oskar Andesner. War das Wachstum vorerst nur von einer kräftigen Inlandsnachfrage
getragen, so zogen in den letzten Monaten auch die Exporte wieder stark an. Thailand entwickelt sich aufgrund einer
hohen politischen Stabilität, einer ausgezeichneten Infrastruktur, eines funktionierenden Rechtssystems, hoher
persönlicher Sicherheit und einer Preiswürdigkeit auf allen Sektoren vermehrt zu einer beliebten Produktionsplattform
und besten Alternative zu China.
Die österreichische Exportwirtschaft war besonders im Eisenbahnbereich sehr erfolgreich. Nach Lieferung des
Bangkok Skytrains erhielt die Firma Siemens SGP Verkehrstechnik GmbH einen weiteren Großauftrag zur Lieferung
von 19 U-Bahnzügen für die 20 km U-Bahnstrecke, die im August 2004 eröffnet wird. Aufgrund des vorrangigen
doppelgleisigen Ausbaus vieler Bahnstrecken ist die Firma Plasser & Theurer mit laufenden Aufträgen von
Gleisstopfmaschinen sehr erfolgreich. Aber auch auf dem Energiesektor behauptet sich die VA Tech Gruppe mit laufenden
Geschäften, sei es mit dem ersten Auftrag eines Kompakthydrokraftwerkes oder auch durch die Lieferung von
gasinsulierten Schaltern an die lokalen Energieversorgungsunternehmen. In nur wenigen Monaten hat die Firma Tyrolit
eine neue Fertigungsstätte für Diamantschleifscheiben am Eastern Seabord errichtet und Babyschnuller
der Firma MAM werden in Zukunft auch aus Südthailand kommen.
Die EU-gesponserte Veranstaltung ASIA INTERPRISE "Environmental Technology", die in Bangkok vom 14. -
15. November 2002 stattfindet, konzentriert sich auf die Zusammenführung europäischer, aber auch österreichischer
Firmen auf den Gebieten Abfallentsorgungstechnologien, Schmutzwasserbehandlung, Wasseraufbereitungstechnologien,
Luftverschmutzungskontrollsysteme und Alternativenergien, da gerade hier viele Möglichkeiten bestehen. Eine
weitere EU-Initiative, ASIA URBS, hat die Stadt Wien genützt, um eine Studie über die Reinigung der Kanäle
(Klongs) auszuarbeiten. Dies sind ausgezeichnete Möglichkeiten für österreichische Firmen, auf diesen
Gebieten vermehrt tätig zu werden.
Größtes Infrastrukturprojekt der kommenden Jahre ist der Bau des neuen, internationalen Flughafens in
Bangkok, der sehr viele direkte und indirekte Zuliefermöglichkeiten bieten wird. Auch hier kann die Außenhandelsstelle
Bangkok die richtigen Ansprechpartner ausfindig machen.
Die österreichischen Exporte nach Thailand erreichten 2001 einen Wert von 98,9 Mio Euro oder ein Plus von
30,7%, die Importe 212,5 Mio Euro (plus 6,4%). |