Wien (bmlv) - Seit Dienstag (12. 11.) sind Teile des Bundesheeres in Alarmbereitschaft.
Das Bundesheer übt den Objektschutz. Rund 2600 Soldaten bewachen wichtige Gebäude in Wien, Kärnten
und Salzburg, wie zum Beispiel ein Draukraftwerk, berichtet Übungsleiter Christian Segur-Cabanac. Die Luftstreitkräfte
sind in Nieder- und Oberösterreich eingesetzt. Die Zusammenarbeit mit den Behörden, insbesondere mit
dem Innenministerium, ist dabei besonders wichtig. Das Bundesheer will bestmöglich auf terroristische Angriffe
vorbereitet sein.
Verteidigungsminister Herbert Scheibner sieht die Übungsannahme durch die Medienmeldungen der letzten Tage
bestätigt. Der britische Minister David Blunkett sprach sogar von terroristischen Anschlägen mit „schmutzigen
Bomben“, die mit chemischem oder gar nuklearem Kampfstoff bestückt sind. Der britische Regierungschef spekulierte
ob der Fülle der einlaufenden Terrordrohungen mit dem Sperren von „Flughäfen, Bahnhöfen, Kaufhäusern
und Vergnügungslokalen“. Für Verteidigungsminister Scheibner handelt es sich bei solchen Übungen
um „realistische Einsatzvorbereitungen“.
Im Rahmen einer Vorführung (Simulation) vor Medienvertretern zeigten Bundesheer-Spezialkräfte, Jagdkommandos
und Soldaten der ABC-Abwehrtruppe, worauf es beim Objektschutz ankommt. Eine „schmutzige Bombe“, also ein mit radioaktivem
Material versetzter Sprengkörper, war in einer Lagerhalle versteckt. Jagdkommando-Soldaten stürmten das
Gebäude, Entminungsexperten entschärften die Bombe, Verletzte wurden geborgen und ABC-Spezialkräfte
kümmerten sich um das radioaktive Material.
Übungen müsse immer ein realistisches Szenario zugrunde liegen, sagte Scheibner. Der Verteidigungsminister
will die Zahl der für Objektschutz ausgebildeten Soldaten stetig erhöhen. „In Zukunft werden Rekruten
in der Ausbildung vermehrt Sicherungsaufgaben in verbautem Gelände zu absolvieren haben“, sagte Scheibner.
Auf die Kooperation mit dem Innenministerium werde großer Wert gelegt. Die Alarmübung des Bundesheeres
ging am Donnerstag (14. 11.) zu Ende. |