Verein Sprungbrett zeichnet zum siebenten Mal Betriebe für Mädchenförderung aus
Wien (rk) - Die Mädchenberatungsstelle "Sprungbrett" hat Dienstag (12. 11.)
Abend zum siebenten Mal die Amazone verliehen. Dieses Jahr konnte Frauenstadträtin Mag. Renate Brauner den
Preis an zwei Betriebe überreichen, denn erstmals wurde die Amazone in den beiden Kategorien Klein- und Mittelbetriebe
sowie Großbetriebe vergeben. Brauner betonte die Wichtigkeit einer Mädchenförderung, die möglichst
früh ansetze. Mag. Margret Zimmermann, Sprungbrett- Geschäftsführerin, berichtete von positiven
Erfahrungen vergangener Preisträger-Betriebe, denen die Amazone sowohl neue KundInnen als auch verstärkte
Bewerbungen interessierter Mädchen eingebracht habe. Die Amazone 2002 wurde im Rahmen einer Veranstaltung
der Wirtschaftskammer Österreich und der Wirtschaftskammer Wien an die Betriebe Geberit und A.I.R. verliehen.
Noch immer entscheidet sich in Wien ein zu großer Anteil der Mädchen für die Lehrberufe Friseurin,
Sekretärin oder Verkäuferin. Den engagierten Mitarbeiterinnen des Vereins Sprungbrett und zahlreichen
anderen Mädchenberatungsstellen sei es zu verdanken, dass sich die Situation bereits merklich gebessert habe.
"Aber", so Brauner, "wir brauchen noch mehr Amazonen in Wien. Daher setzen wir mit der Beratung
und Unterstützung in einem Alter an, das für die Berufswahl entscheidend ist." Wichtig sei auch,
die überlieferten Geschlechterrollen in Frage zu stellen - und zwar bei Mädchen und Buben. "Mädchen
erhalten in vielen Betrieben in Wien eine gute, fundierte Ausbildung. Das wäre nicht möglich ohne die
engagierte Tätigkeit von Vereinen wie dem Sprungbrett und ohne die hervorragende Kooperation mit der Wiener
Wirtschaft", so Brauner.
Die Leistungen der Firma Geberit auf dem Gebiet der Mädchenförderung in nicht-traditionellen Lehrberufen
wurde mit der Amazone dafür gewürdigt, dass der Gleichheitsgrundsatz glaubwürdig in allen Bereichen
der Zusammenarbeit und der Ausbildung gilt. A.I.R., ein ArchitektInnenbüro punktete bei der Jury mit positiver
Diskriminierung, der Ausbildung in einer Doppellehre, durch ihren Einsatz für Mädchen aus Hauptschulen
und die Berücksichtigung von Bewerberinnen mit Migrations-Hintergrund. |