Branchenumsatz sinkt 2002 um 1 bis 2 Prozent – Nachhaltige Erholung ab 2004
Wien (ba-ca) - Nach der Konjunkturverlangsamung 2001 werden Österreichs Metallwarenerzeuger
dieses Jahr Umsatzeinbußen von 1 bis 2 Prozent verzeichnen. Der Umsatz erreicht damit etwa 7 Milliarden Euro.
Darauf lassen laut jüngstem Branchenbericht der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) Konzernvolkswirtschaft
die schwache Investitionskonjunktur im Land, die schlechte Auftragslage und die seit Monaten rückläufige
Beschäftigung in der Branche schließen. Mit einer nachhaltigen Erholung der Branchenkonjunktur ist in
den meisten westeuropäischen Ländern erst ab 2004 zu rechnen. Allerdings wuchs die Branche in der zweiten
Hälfte der 90er-Jahre um insgesamt 38 Prozent. Österreichs Metallwarenerzeuger waren damit deutlich dynamischer
als der EU-Branchendurchschnitt, der im selben Zeitraum nur um 12 Prozent wuchs.
"Die angespannte Absatzsituation 2002 und die gleichzeitig steigenden Rohstoffpreise bringen die Erträge
der Metallwarenerzeuger unter Druck", so BA-CA Ökonom Günter Wolf. Nennenswerte wirtschaftliche
Schäden sollte der Abschwung aber nicht hinterlassen, da die Unternehmen ihre Ertragslage in den letzten Boomjahren
wesentlich verbessern konnten. Allerdings stehen vor allem die Hersteller von Metallwaren im unteren Qualitätssegment,
zumeist arbeitsintensiven, einfachen Produkten, unter Druck. So machen Niedrigpreisimporte den Firmen zu schaffen,
die etwa Blech-, Drahtwaren oder Schrauben und Nägel erzeugen. Der gesamte baunahe Bereich wiederum leidet
schon seit 2001 unter der schlechten Baukonjunktur. Die von der Baukonjunktur beeinflusste Sparte Stahl- und Metallbau,
war wesentlich dafür verantwortlich, dass der Umsatz der Metallwarenverarbeitung im ersten Halbjahr 2002 um
rund 1 Prozent zurückgegangen ist. Ohne die starke Exportnachfrage nach Stahl- und Alukonstruktionen wären
die Einbußen in der Sparte noch höher gewesen.
2003 wird der Aufschwung bei den Ausrüstungsinvestitionen auch den Absatz der Metallwarenerzeuger ankurbeln.
Nennenswerte Nachfrageimpulse fehlen allerdings, insbesondere aus der EU, die zwei Drittel der Branchenexporte
abnimmt. "Eine nachhaltige Erholung ist erst ab 2004 wahrscheinlich, wenn das Investitionswachstum in Österreich
mehr als 6 Prozent erreicht", so Günter Wolf von der BA-CA. Die baunahen Sparten werden auf ähnliche
Nachfragezuwächse länger warten müssen. |