Wien (rk) - Eine Bilanz der Entwicklung der letzten drei Jahre beim Klangforum Wien zog am Dienstag (12. 11.) in einem Pressgespräch Sven Hartberger, der am 1. November 1999 gemeinsam mit
Thomas Stelzer die Geschäftsführung des Klangkörpers übernommen hat. Hartberger verwies darauf,
dass das Klangforum Wien bereits zu diesem Zeitpunkt als international führendes Solisten-Ensemble für
Neue Musik anerkannt gewesen sei. Dieser Status als "primus inter pares" sei in diesem Zeitraum gefestigt
worden, im wirtschaftlichen Bereich habe es ebenfalls eine Konsolidierung gegeben, wenn er auch für die Weiterführung
des Ensembles ein zusätzliches Engagement der öffentlichen Hand erhoffe.
Die künstlerische Entwicklung beim Klangforum sei mehr als zufriedenstellend. Das Ensemble leiste nicht nur
in Wien einen führenden Beitrag im Bereich der neuen Musik, sondern sei auch international in aller Welt sehr
gefragt. In den letzten Jahren hat das Klangforum Wien mehr als 30 CD's eingespielt, drei Mal in Serie sind Klangforumproduktionen
mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet worden. Sylvain Cambreling hat seinen Vertrag als
erster Gastdirigent zwei Mal verlängert, derzeit bis Ende 2005, dem 20-Jahr-Jubiläum des Klangforum.
Ein Indiz für die gute Publikumsentwicklung, die das Klangforum mit seinem Programm erziele, sei der ausabonnierte
Konzertzyklus im Mozartsaal des Konzerthauses.
Zur finanziellen Seite bemerkte Hartberger, dass das Klangforum einen Eigendeckungsgrad von 70 Prozent erwirtschafte
und in den letzten Jahren auch eine Vervielfachung der Sponsorleistung erreicht habe. Die vor drei Jahren übernommenen
Schulden von rund drei Millionen Schilling seien abgebaut worden, für eine "Konsolidierung pro futuro"
seien seiner Rechung nach jährliche Subventionen von je 508.000 EUR von Stadt Wien und Bund nötig. Dies
sei auch notwendig, um die Musiker weiterhin an das Ensemble binden zu können. Hartberger verwies in diesem
Zusammenhang auf die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt Wien, die seit 1999 die Mittel für das Klangforum
kontinuierlich erhöht habe. Zuletzt habe Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny dem Klangforum mit einem Beitrag
von 436.500 EUR im Jahr 2002 einen Betrag zur Verfügung gestellt, der um knapp 60 Prozent gegenüber der
Subvention 1999 erhöht worden sei. Mit der Stadt Wien gebe es auch verheißungsvolle Gespräche zur
Änderung der derzeitigen schlechten Probensituation des Ensembles. Probleme gebe es mit dem Bund, bei dem
heuer noch ein Betrag von 36.500 EUR zur analogen Förderung zur Stadt Wien ausständig sei. |