Schausberger nimmt an Konferenz der Regionenpräsidenten in Florenz teil
Salzburg/Florenz (lk) - REG LEG – so bezeichnet sich ein Zusammenschluss von mehr als 70 europäischen
Regionen mit gesetzgeberischen Befugnissen. Als verfassungsrechtlich und damit politisch „starke" Regionen
wollen sie mehr Mitsprache für die Regionen in EU-Belangen erreichen und gemeinsam für mehr politischen
Gestaltungsraum für Regionen in der EU kämpfen. Am 14. und 15. November wird Landeshauptmann Dr. Franz
Schausberger an der dritten Konferenz der Präsidenten gesetzgebender Regionen in Florenz teilnehmen.
Eng verbunden mit der Arbeit von REG LEG sind die aktuellen Entwicklungen im EU-Verfassungskonvent, in dem über
die zukünftigen Spielregeln der EU diskutiert wird. Schausberger wird in seinem Statement vor den Regionenchefs
auf das Thema „Ergänzende Kompetenzen", das von den Konventsarbeitsgruppen behandelt wird, eingehen.
Neben regionalen Spitzenvertretern nehmen an der Konferenz unter anderem auch Michel Barnier, EU-Kommissar für
Regionalpolitik und institutionelle Reform, sowie der Vertreter der österreichischen Bundesregierung, Bundesminister
a.D. Dr. Hannes Farnleitner, teil. Schausberger wird gemeinsam mit dem toskanischen Regionspräsidenten Claudio
Martini am Freitag, 15. November, die Schlussfolgerungen der Konferenz präsentieren und das zukünftige
Engagement der Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen vorstellen.
Die Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen verlangen einen Sonderstatus innerhalb der Europäischen Union. So
soll zukünftig die Europäischen Kommission verpflichtend die Regionen konsultieren müssen, wenn
sie Vorschläge ausarbeitet, für die die Regionen innerstaatlich Verantwortung tragen. Regionen sollen
das Recht erhalten, in Kompetenzstreitigkeiten mit der Europäischen Union Klage beim Europäischen Gerichtshof
zu erheben. Und alle Vorschläge des derzeit laufenden EU-Verfassungskonvents für eine verstärkte
Einbeziehung der nationalen Parlamente in den europäischen Integrationsprozess sollen auch auf die regionalen
Parlamente erstreckt werden. Darüber hinaus fordern die „starken" Regionen, dass Aufteilung von Wahlkreisen
für die Wahl des Europäischen Parlaments die territoriale Gliederung der Regionen mit Legislativkompetenzen
berücksichtigt.
Das Ergebnis der Beratungen des Konvents werden die Präsidenten der gesetzgebenden Regionen bei ihrer vierten
Konferenz im Herbst 2003 in Salzburg diskutieren und daraus ihre Forderungen für die Regierungskonferenz entwickeln.
Lüttich: Regionen stärker im Konvent berücksichtigt
Die bisherigen Treffen haben bereits Wirkung gezeigt: In einer politischen Erklärung formulierten
rund 60 Vertreter von gesetzgebenden Regionen bei der vorangehenden Konferenz am 15. November 2001 in Lüttich
konkrete Anliegen für die Berücksichtigung der regionalen Interessen am Europäischen Rat von Laeken
und während der Arbeiten des Konvents. Die Erklärung wurde am selben Abend an den damaligen Ratspräsidenten,
dem belgischen Premierminister Guy Verhofstadt übergeben. Ergebnis: die Zahl der Beobachter des Ausschusses
der Regionen für den Konvent wurde von ursprünglich zwei auf sechs aufgestockt und es wurde festgehalten,
dass auch die Regionen mit Gesetzgebungszuständigkeiten vertreten sein müssen. |