Betriebsergebnis wird 2002 um ein Drittel sinken – traditionelles Geschäft mit Ausleihungen,
Bausparern und Versicherungen wächst
Bregenz (twp.at) – Bei der Sparkasse Bregenz Bank AG werden heuer wie schon im Vorjahr zu Silvester
keine Sektkorken knallen. Das schlechte Wirtschafts- und Börsenklima hat auch das Bregenzer Finanzinstitut
erwischt. Das Betriebsergebnis soll 2002 von 3,8 auf 2,4 Millionen Euro sinken, ein Minus von 36 Prozent. "Das
Wertpapiergeschäft war in den Jahren zuvor für die guten Ergebnisse mitverantwortlich. Zwischen 2000
und 2002 ist es um mehr als 60 Prozent eingebrochen", erklärt Vorstandsvorsitzender Peter Mennel einen
der Gründe für den zu erwartenden Rückgang.
Mennel erwartet im Gespräch mit dem Wirtschaftspressedienst twp.at heuer Wertberichtigungen in allen Geschäftsbereichen
in Höhe von rund zwei Millionen Euro. Bereits im Vorjahr mussten Positionen um 2,5 Millionen Euro wertberichtigt
werden.
Im kommenden Jahr will Mennel aber das Ruder herumreissen und die wirtschaftliche Katerstimmung hinter sich lassen.
"Heuer haben wir vorsichtig geplant und ein solches Ergebnis erwartet. Für 2003 peilen wir ein Betriebsergebnis
von 3,5 Millionen Euro an, ein Zuwachs von über 45 Prozent." Für den Optimismus von Mennel ist weniger
die Bilanzsumme der Sparkasse Bregenz verantwortlich, die heuer um neun Prozent auf 350 Millionen Euro steigen
soll. Vielmehr ist es das traditionelle Bankgeschäft.
Im Provisionsgeschäft mit Bausparern und Versicherungen sowie bei Ausleihungen an Kunden kann das Finanzinstitut
schon in diesem Jahr Zuwächse verzeichnen. Im Versicherungsgeschäft erreichte die Sparkasse Bregenz laut
Mennel bereits im August 100 Prozent der Planungen. Ende des Jahres sollen die Versicherungen um 50 Prozent über
den Erwartungen für 2002 liegen. Auch bei den Bausparverträgen liege man gut im Plan. Mit ein Grund für
die Steigerungen in diesen Provisionsgeschäften sei die Flaute an den Finanzmärkten und die vorsichtige
Geldanlage der Kunden. "Die Bank macht natürlich auch vermehrt auf diese Produkte aufmerksam."
Der fehlende Optimismus an den Aktienmärkten habe den Fokus der Sparkasse Bregenz auch auf das Zinsgeschäft
zurückgebracht. Die Ausleihungen an Kunden seien bis Oktober um sechs Prozent gestiegen, bis zum Ende des
Jahres erwartet Mennel ein Plus von acht Prozent auf 230 Millionen Euro. "Wir haben die Akquisition auch in
diesem Bereich stark intensiviert", so Mennel. Weniger ausgeprägt ist der Anstieg der Primärmitteln
der Sparkasse Bregenz. Sie sollen bis Ende des Jahres um zwei Prozent auf 212 Millionen Euro wachsen.
Die Sparkasse Bregenz beschäftigt in acht Geschäftsstellen in Bregenz, Hard, Hörbranz, Lochau und
Wolfurt 100 Mitarbeiter – gewichtet nach Vollzeitbeschäftigung sind es 86. Derzeit wird eine neue Filiale
in Bregenz bei der Franz-Ritter-Kreuzung errichtet. Sie soll ab 2003 die derzeit in einem Privathaus untergebrachte
Geschäftsstelle ersetzen. (gübi) |