Vorerst probeweise Präsentation der Skulptur als Leihgabe des Künstlers.
Finanzierung des Ankaufs und endgültiger Aufstellungsort noch ungeklärt
Innsbruck (rms) - Es war im September im Mailand. Bei einer großen Ausstellung von Rudi Wach
im "Palazzo Isibardi" begeisterte Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach eine 2,2 Meter hohe Bronzeskulptur
"Trionfante", die viel beachteter Mittelpunkt der Ausstellung war.
Hilde Zachs erster Gedanke: "Diese Skulptur müßt'mer nach Innsbruck kriegen". In Innsbruck
waren sich - nachdem Rudi Wach einverstanden war, diese Skulptur Innsbruck als Leihgabe zur Verfügung zu stellen
- Bürgermeisterin Hilde Zach, Landeshauptmann Dr. Herwig van Staa und der Sprecher der Investorengruppe "Rathaus",
Dr. Hans Rubatscher, einig: "Stellen wir sie in der stark frequentierten RathausGalerie auf, und schau'n wir,
wie's weitergeht."
Am 23. September war es soweit: In Anwesenheit zahlreicher Prominenz und Besucher der RathausGalerie konnte der
"Trionfante" von Prof. Rudi Wach, Landeshauptmann Dr. Herwig van Staa und Bürgermeisterin Hilde
Zach enthüllt werden.
Die Überraschung war groß: "Trionfante" entpuppte sich als eindrucksvolle Darstellung des
Minotaurus. Rudi Wach erläuterte: 15 Jahre habe er geistig an der Idee gearbeitet, eine neue Figuration zu
finden, um ausdrücken zu können, dass der Mensch vielfach in einer Isolation (Labyrinth) lebt und dabei
täglich versucht, auf den Kern seiner Existenz zu stoßen. "Jeder von uns lebt in seinem eigenen
Labyrinth und sucht die Befreiung", so Wach. Minotaurus mit den ausgestreckten, sensibel und kraftvoll gestalteten,
Händen schreit: "Ich möchte Mensch werden."
"Trionfante" steht nun als Leihgabe von Prof. Rudi Wach probeweise vor dem Kaufhaus Müller im Bereich
des Bürgerservice beim zentralen Eingang des Rathauses und will bewundert und vor allem erkannt werden.
Landeshauptmann Dr. Herwig van Staa, Bürgermeisterin Hilde Zach und Dr. Hans Rubatscher drückten in ihren
Ansprachen die Hoffnung aus, dass es gelingt, die notwendigen Geldmittel aufzubringen, damit diese Skulptur für
Innsbruck erworben werden könne. Auch der endgültige Aufstellungsort müßte noch überdacht
werden. Van Staa bezeichnete Rudi Wach als einen der angesehensten europäischen Künstler, der, obwohl
er seit vielen Jahren in Mailand lebt, mit seiner Heimat Tirol verbunden und verwurzelt ist.
Zum Künstler
Rudi Wach wurde 1934 in Hall geboren. 1953 schloss er die Kunstgewerbeschule Innsbruck bei Prof. Pontiller
ab. Ab 1956 besuchte Wach die Academia Brera di Milano. 1958 wechselte er an die Akademie der Bildenden Künste
in Wien, wo er bei Prof Wotruba studierte. Seine künstlerische Laufbahn prägten neben der Freundschaft
mit Wotruba auch die Bekanntschaften mit Negri und Giacometti. In seiner Kunst spielen Themen wie Mutter, Opfer,
Sphinx sowie Tierfiguren und christliche Symbole eine große Rolle. Der renommierte Künstler lebt derzeit
in Mailand, Pietrasanta und Innsbruck. Seine letzte Einzelausstellung in Innsbruck war unter dem Titel "Aus
der Unterwelt" Skulpturen und Zeichnungen) im Herbst 1999 im Barockkeller der Innsbrucker Hofburg zu sehen.
Im Jänner 2000 präsentierte die RLB-Kunstbrücke 12 ausgewählte Tiroler Künstler mit ihren
Positionen zum Thema "Zeitenwende", darunter auch ein Werk von Rudi Wach. Wach erhielt bereits 1962 den
Theodor-Körner-Preis, wurde 1970 mit dem Preis des Österreichischen Bundesministeriums für Unterricht
und Kunst ausgezeichnet und ist Inhaber des Pilgrampreises (1989) für die "Weiße Kapelle".
Eindrucksvolle Zeugen der Kunst Prof. Wachs begegnen uns in Innsbruck u.a. im Volkskunstmusem (der nackte Christus,
der eigentlich auf der Innsbrücke stehen sollte), die Spinx vor der Chirurgie, die "Wächter"
in der Raiffeisen Landesbank und "Der weiße Prinz" im Redaktionsgebäude der Tiroler Tageszeitung.
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