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Thema Nationalratswahl – 21. November 2002
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EU-Erweiterung |
Swoboda
begrüßt positive Abstimmung über Erweiterungsbericht im Europaparlament
Wien (sk) - "Die heutige Abstimmung über den großen Erweiterungsbericht im
Europaparlament ist sehr erfreulich verlaufen", erklärte der Leiter der SPÖ-Delegation und SPE-Fraktionsgeschäftsführer
im Europaparlament, Hannes Swoboda, Mittwoch (20. 11.) gegenüber dem Pressedienst
der SPÖ. Swobodas Linie gegenüber der Türkei habe sich "voll durchgesetzt", stellte er
klar. Weder eine ausdrückliche Bestätigung des geplanten Beitritts der Türkei, noch die Ablehnung
der Kandidatur - wie sie von konservativer Seite gefordert wurde - hätten eine Mehrheit im Plenum des Europaparlaments
gefunden. Swoboda abschließend zur Frage der Benes-Dekrete: "Das Europäische Parlament hat im großen
Konsens zu einer zukunftsweisenden Formulierung gefunden."
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Stenzel:
Hans-Peter Martin als Außenseiter im EP
Gegner der Erweiterung - In einem Boot mit Le Pen
Straßburg (övp-pk) - Hans-Peter Martin, vormals Spitzenkandidat der SPÖ, hat sich
am Mittwoch (20. 11.) als Europaparlamentarier endgültig in die Bedeutungslosigkeit
katapultiert. In illustrer und elitärer Gesellschaft - gemeinsam mit Le Pen und seinen Kumpanen sowie griechischen
Kommunisten - stimmte Martin heute GEGEN den Erweiterungsbericht des Europäischen Parlaments. "In der
offiziellen Abstimmungsliste fristet Martin als einziger Sozialdemokrat des Parlaments sein Dasein unter Rechts-
und Linksextremen. Die SPÖ hatte ja nie besonders viel Glück mit Quereinsteigern. Diese Fehlleistung
ist aber ebenso einzigartig wie sein Auftritt heute morgen, als er die französischen Polizisten, die zum Schutz
des Europaparlaments eingesetzt sind, im Plenum wörtlich als 'mit der SS vergleichbar' bezeichnete",
sagte die ÖVP-Delegationsleiterin Ursula Stenzel.
Martin überhole damit sogar die FPÖ-Mannschaft, die wenigstens bereit war, sich bei der Schlussabstimmung
zu enthalten. "Ich kann mir dieses Stimmverhalten nicht erklären. Martin ist als Vorsitzender des Ausschusses
EU-Slowakei rücktrittsreif, wenn er in der entscheidenden Abstimmung über die Beitrittsländer so
prominent gegen die Erweiterung Stellung bezieht", so Stenzel weiter. "Martin war immer ein Einzelgänger
im Europaparlament. Mit dieser Aktion wird es wohl endgültig bleiben", schloss Stenzel.
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Raschhofer:
Enthaltung der FPÖ EU-Delegation bei Erweiterungsabstimmung im EP
Optimale Erweiterungsvorbereitung bis zur Ratifizierung notwendig
Wien (fpd) - "Für die freiheitliche EU-Delegation steht das Bekenntnis zum gemeinsamen
Friedensprojekt Europa und zur Notwendigkeit der künftigen Erweiterung außer Frage. Ich bin aber immer
dafür eingetreten, offene Probleme beim Namen zu nennen, ohne damit das "Große Ganze" an sich
in Frage zu stellen. Dass wir uns bei der Endabstimmung des Erweiterungsberichtes Brok der Stimme enthalten haben,
hat daher weder mit einer von ÖVP-Delegationsleiterin Stenzel georteten Gesinnungslosigkeit in Erweiterungsfragen
noch mit dem angeblichen Unwillen für das Finden konstruktiver Lösungen in der Benes-Frage zu tun. Die
Ablehnung des Benes-Antrages unterstreicht vielmehr meine konsequente Position in dieser Angelegenheit, während
sich die ÖVP schon vor Monaten auf einen Benes Zick Zack Kurs eingeschworen hat", so die Reaktion von
Daniela Raschhofer, FP-Delegationsleiterin im EP, am Mittwoch (20. 11.) zur Abstimmung
des Erweiterungsberichtes Brok, der heute im Straßburger Plenum mehrheitlich angenommen wurde.
Raschhofer weiter: "Die Qualität der Erweiterungsvorbereitungen ist für mich von wesentlicher Bedeutung.
Deswegen werde ich die Vorbereitungen bis zur Ratifizierung der Beitrittsakte sehr genau beobachten. In einigen
Punkten des Brokberichts vermisse ich verbindliche Worte. Dazu zähle ich vor allem den von Frau Kollegin Stenzel
als Maß aller Dinge präsentierten Benes-Antrag. In einer europäischen Wertegemeinschaft, die sich
dem Schutz der Grund- und Menschenrechte verschreibt, hat eine Regelung wie das tschechische Straffreistellungsgesetz
keinen Platz. Gerade in dieser Hinsicht ist der vom EP angenommene Antrag viel zu vage. Explizite Forderungen im
Bericht, Probleme in den Bereichen Betrug, Korruption und Diskriminierung bis zum Beitritt zu bewältigen,
bewerte ich dagegen sehr positiv".
"In der Türkei-Frage haben wir uns jenem Antrag angeschlossen, der die Schaffung einer besonderen Partnerschaft
zwischen der EU und der Türkei vorsieht und eine künftige EU-Mitgliedschaft der Türkei ablehnt.
Dass wir alle Anträge, die die Stillegung nicht nachrüstbarer AKW und ein höchstmöglichen Maß
an atomarer Sicherheit in Europa fordern, unterstützt haben ist selbstverständlich", so Raschhofer
abschließend. |
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