Marion Mitterhammer, Erwin Steinhauer und Gregor Bloéb schwärmten von den Dreharbeiten
Wien (orf) - "Man muss einmal in seiner Karriere in einem Film wie diesem gespielt haben!"
Das war die einhellige Meinung von Marion Mitterhammer, Erwin Steinhauer und Gregor Bloéb, die kürzlich
für die bisher aufwendigste Gemeinschaftsproduktion von ORF und RTL, das Actionepos "Held der Gladiatoren",
vor der Kamera standen. Im topbesetzten TV-Event mit Stephan Hornung in der Hauptrolle geht es um Intrigen, Leid
und Liebe in der römischen Antike. Regie führte Jorgo Papavassiliou.
Sandalen-Epen: Die Formel 1 der Rollenangebote
Mitterhammer: "Meine Rolle ist wunderschön, ein Traum!", schwärmt Marion Mitterhammer, die
Albina, die bestechend schöne Frau des greisen Statthalters von Augusta Treverorum, spielt. "Albina ist
eine mächtige Frau, die ihre Macht und ihren Reichtum geschickt ausspielt - und sich so die besten Gladiatoren
holt", erklärt der "Liebe, Lügen, Leidenschaften"-Star. 'Held der Gladiatoren' ist genau
das, was ich als Kind als 'Sandalen-Film' bewundert habe", sagte Mitterhammer auf die Frage, ob sie ein Fan
des Genres ist. "Es war immer mein Traum, in solchen Filmen zu spielen, weil ich mir auch gerne die alten
Schinken und auch die neuen Umsetzungen, z. B. 'Gladiator', angesehen habe."
Gregor Bloéb spielt in "Held der Gladiatoren" Melampus, einen Kämpfer mit clownesker Ader.
Bloéb: "Er ist ein liebenswürdiges Großmaul mit dem Herz am rechten Fleck, der aber im Grunde
nichts kann". Auch für Bloéb war diese Produktion ein Must. "Das ist wie für Rennfahrer
die Formel 1." Einzig Erwin Steinhauer ist privat kein Fan des Genres. Für die Filmografie des "Polt"-Darstellers
ist seine Rolle als Sklavenhändler in "Held der Gladiatoren" aber dennoch wichtig: Man muss ganz
einfach einmal in einer Produktion wie dieser gespielt haben. So wie man auch einmal einen Cowboy- und Indianerfilm
gedreht haben soll. Schon allein wegen der Kostüme", sagte Steinhauer und schwärmt über sein
Kostüm als reicher Gladiatorenhändler: "Ich trug eine weite Toga. Sehr detailgenau und nur aus dem
besten Material - wie alles in dieser opulenten Produktion."
Mögen die Spiele beginnen: Schöne Menschen in schönen Stoffen
Das hoch qualitative Ambiente ließ auch für Marion Mitterhammer den Dreh zum Genusstrip werden:
"Die gesamte Ausstattung war von höchster Qualität, um dem Glanz der damaligen Zeit gerecht zu werden.
Es wurden nur feinste Stoffe für die Kostüme verwendet, für die Dreharbeiten auf Malta wurde alter
Schmuck aus Rom geholt und die Maskenbildner vollbrachten wahre Wunder", schwärmt Mitterhammer. Eines
widerfuhr der steirischen Actrice beinahe täglich: "Ich wurde von allen zwei Mal begrüßt.
Ein Mal in der Früh, als ich in Turnschuhen und Jogginganzug an den Set kam, und dann nochmals - nach der
Maske: "Es war eine derart große optische Veränderung, dass mich niemand erkannte: Ich sah aus
wie eine Kaiserin!"
Schwerter, Sandalen, schöne Frauen und harte Männer
"Die Dreharbeiten waren wie eine Klassenfahrt. Es herrschte immer gute Stimmung mit den Burschen",
sagte Marion Mitterhammer schmunzelnd und verrät, was (oder wer) ihr wirklich gefallen hat: "Alle Gladiatoren
waren sehr muskulös und schön, sehr schön sogar! Ich kann nur schwärmen!".
Hartes Training im kalten Norden
Doch bis zum stattlichen Anblick der kämpfenden Gladiatoren war es ein weiter Weg, denn nur die wenigsten
Darsteller erfüllten beim Casting die perfekten körperlichen Voraussetzungen. Auch der gut gebaute Tiroler
(zuletzt in "Andreas Hofer - Die Freiheit des Adlers" im ORF) musste sich einem harten Training unterziehen:
"Aber mich hat es zum Glück eh am wenigsten erwischt", verriet Bloéb nach Ende der Dreharbeiten
erleichtert. Dennoch war er trotz 15 effektiven Tagen vor der Kamera beinahe drei Monate nicht zu Hause. "Ich
trainierte zuerst mit Gerhard Außerlechner, dem Kraft- und Konditionstrainer vieler österreichischer
Spitzensportler, um Muskelmasse aufzubauen. Dann absolvierte ich in Berlin ein einmonatiges Gladiatorentraining.
Jetzt bestehe ich aus 80 Kilogramm reinster Muskelmasse", sagte Bloéb stolz beim Telefoninterview.
Und wofür die Strapazen? "Um von Ralf Möller niedergeknüppelt zu werden", lacht er. Bei
Moeller, neben Russell Crowe eines der kämpfenden Muskelpakete in Ridley Scotts fünffach Oscar-gekröntem
Hollywood-Epos "Gladiator", sei alles riesig", verriet Bloéb mit ehrfürchtiger Stimme.
"Allein seine Hände waren doppelt so groß wie meine. Aber wir haben die Kampfszenen super hingekriegt."
Davon - und vom gesamten Meisterwerk des Regisseurs Jorgo Papavassiliou können sich die Zuseherinnen und Zusehern
des ORF voraussichtlich im Herbst 2003 überzeugen. Dann steht "Held der Gladiatoren", eine Koproduktion
von ORF und RTL, hergestellt von Grundy UFA, laut Planung auf dem ORF-Programm - und glänzt mit eindrucksvollen
Bildern.
"Held der Gladiatoren": Superlative en masse
In rund 40 Drehtagen entstand der opulente TV-Event in Westfrankreich und auf Malta, in dem Stephan Hornung
die Hauptrolle des Sklaven Germanus bekleidet. Neben Mitterhammer, Steinhauer und Bloéb spielen Henning
Baum ("Sinan Toprak ist der Unbestechliche"), Ex-"Mr. Universe" Ralf Moeller ("Gladiator"),
sowie Laszlo Kish, Dierk Prawdzik, Tanja Wenzel, Zsolt Bács, Andrea Cleven und Alexander Radszun die weiteren
Rollen. Regisseur Jorgo Papavassiliou dirigierte während des Drehs rund einhundert Crewmitglieder, 1.500 Komparsen
sowie Löwen, Tiger, Bären, Pferde und eine Vielzahl von Kleintieren. In Frankreich wurden monumentale
Kampfszenen in einer 6.000 Zuschauer fassenden Arena nachgestellt, wobei erstmals das Kolosseum von Rom in Originalgröße
nachgebaut wurde. Zusätzlich transportierte die Crew 300 Jahre alte Olivenbäume aus Süditalien in
die französische Vendée, um so detailgetreu wie möglich zu arbeiten. Eine 30-köpfige Stuntcrew
ließ grausame Gladiatorenspiele, spannende Wagenrennen und faszinierende Raubtiervorführungen - martialische
Sportarten der Antike - wieder lebendig werden.
Auf Malta, der zweiten großen Drehlocation, errichtete der Produktionsdesigner Jerome Latour-Burkhardt mit
aufwendigen baulichen Maßnahmen jene antiken Forts, die die Gladiatoren als Übungsstätte für
ihre Kämpfe nutzten. Und natürlich durfte ein historischer Sklavenmarkt, von dem aus die Sklaven in eine
ungewisse Zukunft verschifft wurden, nicht fehlen. Für diesen Zweck diente der maltesische Hafen von Vittoriosa
als Kulisse. |