Nach ersten Erkundungsflügen: Mehr als 5.000 Hektar Waldfläche dürften betroffen
sein
Salzburg (lk) - Nachdem am Sonntag (17. 11.) erste Erkundungsflüge
und –fahrten in den vom Föhnsturm am stärksten betroffenen Gebieten durchgeführt worden waren, liegen
die ersten Grobschätzungen der vor allem an Wäldern angerichteten Schäden vor. Dies ist das Ergebnis
der Erhebungen der Einsatzleitungen in den vom Föhnsturm betroffenen Bezirken.
Vor allem im Lungau mussten die ersten Prognosen hinsichtlich der Waldschäden leider beträchtlich nach
oben revidiert werden, teilte Katastrophenschutzreferent Philipp Santner mit. Insgesamt dürften durch den
Föhnsturm rund 800.000 bis 900.000 Festmeter Holz geworfen worden sein. Die Schadensfläche beträgt
4.000 Hektar. Am stärksten betroffen sind im Lungau die Gemeinden Ramingstein, Thomatal, St. Michael im Lungau,
Muhr, Zederhaus und Mauterndorf. Kleinere Schäden gibt es in fast allen Lungauer Gemeinden. Der Schaden allein
an den Wäldern im Lungau wird auf 55 Millionen Euro geschätzt. Der Schaden, der an Häusern sowie
Infrastruktureinrichtungen, wie Straßen und Stromleitungen, entstanden ist, kann derzeit noch nicht beziffert
werden. Die Aufräumungsarbeiten werden heute fortgesetzt. Dafür stehen auch 140 Soldaten zur Verfügung,
100 vom Pionierbataillon 2 aus Salzburg und 40 von der Struckerkaserne in Tamsweg.
Im Pinzgau sind mindestens 1.400 Hektar Wald total zerstört. 800.000 Festmeter Schadholz müssen abgearbeitet
werden. Allein der Windwurf-Schaden wird auf rund 30 Millionen Euro geschätzt, teilte Franz Michel von der
Pinzgauer Einsatzleitung mit. Besonders große Verwüstungen wurden in den Gemeinen Piesendorf, Kaprun,
Uttendorf, Bruck, Fusch, Rauris, Zell am See (Erlberg), Bramberg und Neukirchen festgestellt. Aber auch die Gemeinden
Wald, Krimml, Stuhlfelden und Mittersill waren betroffen. Heute, Montag, 18. November, finden im Pinzgau weitere
Erkundungsflüge zur Ermittlung des Schadensausmaßes an Wäldern statt. Aber auch Bachbette werden
auf eventuelle Verklausungen untersucht. Zudem wird, so Michel, der Zustand von Schutzhütten, Almen, Güter-
und Forstwegen sowie Liftanlagen geprüft. Ebenso wie im Lungau werden auch im Pinzgau die Aufräumungsarbeiten
fortgesetzt.
Zur Hebung der Verkehrssicherheit wird die B311 Pinzgauer Bundesstraße zwischen Schwarzach und Lend/Mauth
wegen Sprengarbeiten zur Behebung von Steinschlaggefahr und wegen Abräumarbeiten bis Montag, 16. Dezember,
jeweils von Montag bis Donnerstag zwischen 22.30 Uhr und 01.30 Uhr für jeglichen Verkehr gesperrt. Dies gab
Verkehrsreferent Landesrat Walter Blachfellner am Montag (18. 11.) bekannt. In diesem
Zeitraum besteht keine Umleitungsmöglichkeit. Die Sperre wurde in Abstimmung mit den ÖBB unter Berücksichtigung
von Zugspausen im Sicherheitsbereich koordiniert.
Der Dank des Landes
Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger dankte heute, Montag, 18. November, erneut allen Mitarbeitern und Einsatzkräften
von Feuerwehren, Bundesheer (Katastrophenzüge der Struckerkaserne in Tamsweg und der Jägerschule Saalfelden,
2. Kompanie des Pionierbataillons 2 aus der Schwarzenbergkaserne), Gendarmerie, Rotem Kreuz, Salzburg AG, Telekom
Austria AG, ÖBB, der Bundesforste, der Bezirkshauptmannschaften Zell am See und Tamsweg, der Straßenmeistereien
und des Katastrophenschutzreferates für ihre wirksame Hilfe. |