Wien (rk) - Im Rahmen des Bioethik-Medizinethiksymposiums, das von der "Forschungsstelle
für Ethik und Wissenschaft im Dialog" vom philosophischen Institut der Universität Wien zusammen
mit der Stadt Wien am Freitag (29. 11.) veranstaltet wurde, präsentierten die beiden
Stadträte, Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny und Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker,
den neuen wissenschaftlichen "Wiener Beirat für Bio- und Medizinethik." Der Beirat geht auf die
Initiative von Univ.-Prof. Dr. Peter Kampits zurück.
Wien als größtes österreichisches Zentrum medizinischer und biotechnischer Forschung sieht durch
die Brisanz und Dringlichkeit aktueller bio- und medizinethischer Themen die Notwendigkeit, einen eigenen Wiener
"Beirat für Bio- und Medizinethik" zu konstituieren. Ähnlich wie in Deutschland mit seinem
Nationalen Ethikrat und den Ethikräten in den Bundesländern, soll der Wiener Beirat einerseits die Arbeit
der Bioethik-Kommission des Bundeskanzleramts ergänzen, andererseits regionale Anliegen in den öffentlichen
Diskurs einbringen.
Aufgabenstellung des Beirats
Aufgabe des Beirats ist es, die Entwicklung der Wissenschaften über die Gesundheit und Krankheit des
Menschen und ihrer Anwendungen zu verfolgen. Zu den damit verbundenen gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen
und rechtlichen Fragen nimmt der Beirat aus ethischer Sicht beratend Stellung und fördert die Diskussion über
ethische Fragen in der Gesellschaft: Neben den Forschungsergebnissen und Anwendungen der Bio- und Gentechnologie
in der Medizin (Embryonenforschung, therapeutisches Klonen, PID, somatische Gentherapie, Keimbahntherapie) gehören
hierzu auch Fragen der modernen Fortpflanzungsmedizin (PND, Eizellenspende, Leihmutterschaft) sowie sonstige Grenzbereiche
am Anfang und Ende des Lebens. Ergänzend dazu stehen insbesondere auch Verteilungsfragen auf den verschiedenen
Ebenen im Gesundheitswesen im Mittelpunkt. Die Problematik der Tierversuche soll in einer sachlichen Art ebenfalls
zur Diskussion gestellt werden. Stellungnahmen, Empfehlungen oder Berichte, die der Beirat zu verschiedenen Themen
erarbeitet, werden veröffentlicht. |