"Licht ins Dunkel"-Gala: Glanzvoller Auftakt zum 30-Jahr-Jubiläum
Neuer Spendenrekord: 2,497.603 Euro für Europas größte Spendenaktion und eine Lokomotive für "Lokführer" Kurt Bergmann
Wien (orf) - Auch die heurige "Licht ins Dunkel"-Gala, die am Samstag (30. 11.) live aus dem ORF-Zentrum übertragen wurde und traditionell den Auftakt der Aktion bildete, war wieder ein glanzvolles Defilée von prominenten Stars, Künstlern, Politikern und Großspendern, die sich bis zu vorgerückter Stunde am Wiener Küniglberg ein Stelldichein gaben. Präsentiert wurde die Sendung wie gewohnt von Peter Rapp, dem "Anchorman" der Aktion, der bereits 1979 die erste derartige Veranstaltung als "opening" für den großen Spendenmarathon am Heiligen Abend - damals aus der Wiener UNO-City - moderiert hat. Der Titel der damaligen Gala lautete noch "Auf dem Wege zum Licht". Inzwischen ist die Gala zum Beginn der Kampagne zu einem ebenso fixen Bestandteil des medialen Spendenengagements des ORF für die Aktion geworden wie die Sendung am 24. Dezember selber. Ihr Moderator seit Anbeginn ist Peter Rapp, der somit bald selber ein Vierteljahrhundert "Licht ins Dunkel"-Präsenz feiern darf.

Bundespräsident Thomas Klestil, der bereits seit 10 Jahren die Schirmherrschaft über diese europaweit einzigartige Hilfsaktion für behinderte und notleidende Menschen, insbesondere Kinder in Österreich hat, eröffnete die Sendung und entzündete gemeinsam mit seiner Frau und dem diesjährigen Friedenslichtkind aus Oberösterreich, dem zwölfjährigen Bernhard Puchner, die Friedenslichtkerze im Fernsehstudio. Im Gespräch mit Peter Rapp - die Sendung stand ja heuer auch insbesondere im Zeichen des Rückblicks auf 30 erfolgreiche Jahre der Aktion - gab das Staatsoberhaupt auch Einblicke in seine Vergangenheit preis und erinnerte sich an Jugendzeiten, in den denen er das Schlagzeug in der Band von Jugendfreund Joe Zawinul bediente. Danach begaben sich der Bundespräsident und Margot Klestil-Löffler zum "Dienst" an die Spendentelefone, wo sie sich in guter Gesellschaft von Prominenten wie Marianne Mendt, Catarina Valente, Barbara Wussow, Albert Fortell, Erwin Steinhauer, Christa Stampfer und Ernst Wolfram Marboe, Mitgliedern der ORF-Geschäftsführung, des Stiftungs- und des Publikumsrates sowie 220 Angehörigen des Bundesheeres befanden. Während die ambitionierten Telefonierer unter der Rufnummer 0800 24 12 02 - kostenlos aus ganz Österreich - laufend die Spendenzusagen entgegennahmen, erwartete die Zuschauer ein hochkarätiges Staraufgebot mit DJ Ötzi, Hubert von Goisern, Nockalm Quintett und Stephanie, Die Seer, Peter Maffay, Angelika Milster, Uwe Kröger, Ludwig Hirsch, Francine Jordi, Uschi Glas - die erstmals auch als Interpretin auftrat und ihren "Weihnachtslieder Medley" zum besten gab -, dem "No Problem Orchestra", dem "off balett special" und vielen anderen mehr.

Neben diesen Künstlern, die für Kurzweil und musikalische Unterhaltung sorgten, kamen wie immer die Großspender als Repräsentanten großer heimischer Firmen und Wirtschaftszweige, um Peter Rapp persönlich ihre Spendenschecks zugunsten von "Licht ins Dunkel" zu übergeben.

Darüber hinaus stand die diesjährige Gala aber auch im Zeichen des Rückblicks auf drei Jahrzehnte "Licht ins Dunkel". In einem Rückblick wurde gezeigt, wie aus einer kleinen, bescheidenen Radiosendung des Landesstudios Niederösterreich im Jahr 1973, in der erstmals für Spenden für das Behindertendorf in Sollenau aufgerufen wurde, die größte private Hilfsaktion in Europa wurde, die seit ihrem Bestehen 305 Millionen Euro an Spendengeldern lukriert hat. Als eine der Zeitzeugen der ersten Stunde erinnerte sich Karl Hiesz, der am Spendentelefon saß - heute ein anerkannter "Schrott"-Künstler aus dem Burgenland-, wie er als Lehrbub die erste Radiosendung aus Niederösterreich am Heiligen Abend 1973 verfolgte. Dem Waisenkind Hiesz, das selber eine harte Jugend hatte, gab diese Sendung viel Kraft und Zuversicht und er stellt sich bis heute immer wieder in den Dienst der guten Sache und unterstützt diese Aktion. Auch Elfriede Kopfinger, eine "Zeitzeugin" der ersten Stunde, war zu Gast in der Gala. Sie kam als junges Mädchen nach Sollenau, als das Dorf gerade erst im Entstehen war. Seit nunmehr 30 Jahren lebt sie dort und kann heute dank der Förderung und Unterstützung durch die Dorfgemeinschaft ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen. Sie wohnt in ihrer eigenen, kleinen Wohnung und arbeitet in der Kreativküche, einer der vielen "Werkstätten" des Dorfes. Als symbolischen Dank an die Aktion überbrachte sie Peter Rapp eine Schachtel des selbsterzeugten Backwerkes.

Für eine Überraschung in der Sendung war auch gesorgt: Großspender Anton Gebert von Roco-Modelleisenbahnen überreichte nicht nur einen Scheck über 40.000 Euro, sondern überraschte Kurt Bergmann mit der Nachricht, dass das Modell der Lokomotive mit der Kennnummer 11 16 100, die ab Juni 2003 in limitierter Auflage im Handel erhältlich sein wird, den Namen Kurt Bergmann tragen wird. Getoppt wurde diese "Zugstaufe" noch durch die ÖBB, die eine ihrer Lokomotiven gleichfalls auf den Namen Kurt Bergmann taufte. Die Lok wird ab Anfang nächsten Jahres auf der Westbahnstrecke, von Vorarlberg bis Wien, sowie im Ausland von Köln bis Bratislava unterwegs sein. Die Taufe wurde übrigens vorgenommen von zwei der insgesamt sechs Enkel Kurt Bergmanns, Jakob und Johannes, die dem sichtlich gerührten Großvater ein Modell der Lokomotive sowie das Video von der (geheimen) Taufe zur Erinnerung in der Sendung überreichten. Peter Rapps Kommentar zu Bergmann: "Nun bekommst du endlich das, was du wirklich bist, denn du bist eine Lokomotive."

Zum krönenden Abschluss der Sendung gab "Licht ins Dunkel"-Geschäftsführerin Christine Tschürtz das Spendenergebnis des Abend bekannt - der neue Rekord: 2,497.603 Millionen Euro lautet das Ergebnis des Abends. Damit haben sich die Österreicherinnen und Österreicher wieder einmal als Spendengroßmeister erwiesen und das Vorjahresergebnis (1,554.503 Millionen Euro) der Gala um fast eine Million Euro übertroffen.
 
zurück