Autonome Schwerpunktsetzung nun auch in der Oberstufe möglich
Wien (bm:bmk) - Die Gymnasien werden in Zukunft auch in der Oberstufe autonome Schwerpunkte setzen
können. Das ermöglicht die neue Lehrplanverordnung, die Bildungsministerin Elisabeth Gehrer erlassen
hat. „Die Lehrplanautonomie hat sich in den Hauptschulen und der Unterstufe der Gymnasien bewährt. Durch die
neue Lehrplanverordnung wird die Schulautonomie nun auf die AHS-Oberstufe ausgeweitet. Die bewährte breite
Allgemeinbildung bleibt erhalten“, erklärte Gehrer.
Die Oberstufenreform ermöglicht den Schulen, von den 138 Wochenstunden in der Oberstufe bis zu 24 Stunden
für autonome Schwerpunkte zu nutzen. Es bleibt der Schule freigestellt, entweder die bisherigen Stundentafeln
weiter zu verwenden oder schulautonom eine eigene Stundentafel mit der Fortsetzung der Schwerpunkte aus der Unterstufe
zu setzen. Diese können bei den Fremdsprachen, in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften, Wirtschaft,
Ökologie, Sport, Informations- und Kommunikationstechnologie und im humanistischen sowie musisch-kreativen
Bereich liegen. Die Entscheidung über die Schwerpunktsetzung trifft der Schulgemeinschaftsausschuss.
Die breite Allgemeinbildung bleibt gesichert, da alle bisherigen Unterrichtsgegenstände weitergeführt
und durch eine Mindeststundenanzahl, den so genannten Kernbereich, verbindlich festgelegt sind. Die allgemein bildende
höhere Schule wird weiterhin in den Formen Gymnasium, Realgymnasium und wirtschaftskundliches Realgymnasium
bestehen bleiben.
Nach der Unterzeichnung der Lehrplanverordnung überarbeiten nun Expertengruppen die Lehrplaninhalte und adaptieren
die Unterrichtsmaterialien der einzelnen Gegenstände. Im September 2004 werden die neuen Lehrpläne in
Kraft treten. „Mit der Oberstufenautonomie sichern wir das international hoch angesehene Maturaniveau und geben
den jungen Menschen jene Lebenskompetenz mit, die ihnen bestmögliche Zukunftschancen bieten“, so Gehrer abschließend. |