Kardinal Schönborn weiht Neupriester in Marchegg | ||
42-jähriger Belgier aus der Johannes-Gemeinschaft wird geweiht Wien (kath.net/PEW) - Am Sonntag (24. 11.) hat Kardinal Christoph Schönborn in der Klosterkirche der Johannes-Brüder in Marchegg einen Angehörigen dieser neuen Ordensgemeinschaft zum Priester geweiht. Der 42-jährige Belgier Br. Nicolas (Edy Janssens) ist ein Spätberufener; mit 35 Jahren war der frühere Buchhalter in Frankreich in die Johannes- Gemeinschaft eingetreten. Seit Juli 2000 lebt Bruder Nicolas in Marchegg, wo er nach seiner Weihe in der Pfarrgemeinde tätig sein wird. Der Weihegottesdienst fand um 9.30 Uhr statt. Das Priorat der Johannes-Brüder in Marchegg wurde 1994 auf Initiative von Kardinal Schönborn (der damals noch Wiener Weihbischof war) begründet. Die neue Klosterkirche wurde im September des Vorjahrs geweiht. Die Marchegger Johannes-Brüder widmen sich vorrangig dem Gebetsleben, bieten Einzelexerzitien an und betreuen die Pfarrgemeinde; außerdem arbeiten sie in der Studentenseelsorge mit. Die Johannes-Gemeinschaft gehört zu den dynamischen neuen Ordensgemeinschaften und hat keine Nachwuchsprobleme. Sie entstand 1975 im schweizerischen Fribourg unter Studenten der dortigen katholischen Universität, wo der französische Dominikanerpater Marie-Dominique Philippe Philosophie unterrichtete. Im Sommer entschlossen sich damals fünf seiner Studenten, ein religiöses Gemeinschaftsleben zu führen, und am 8. September 1975 weihten sie sich der Mutter Gottes. An diesem Tag hatte Papst Paul VI. auch das Rundschreiben "Evangelii Nuntiandi" über die Evangelisierung in der Welt von heute veröffentlicht, aus dem 1976 die Lebensregel der Gemeinschaft erarbeitet wurde. Sie bildet heute einen Teil der Konstitutionen der Johannes-Brüder, die 1982 nach Frankreich übersiedelten. Pater Philippe betreute die Gruppe zunächst nur sporadisch, da er nichts gründen wollte. Aber er änderte seinen Entschluss nach einem Treffen mit Marthe Robin. Sie hatte 1925 ihr Leben als 23-jährige ganz der Liebe Gottes geweiht; kurz darauf wurde sie gelähmt und empfing die Wundmale Christi. In ihrem gläubig durchgetragenen Leiden war sie Ermutigung für tausende Besucher und gab entscheidende Impulse für das Entstehen vieler neuen Gemeinschaften in Frankreich. Sie starb 1981. Die "Johannes-Gemeinschaft" wurde 1978 erstmals kirchenoffiziell anerkannt, als der Abt des Zisterzienserklosters von Lerins die Brüder für sieben Jahre an seine Abtei angliedern durfte. 1981 übergab der Bischof von Frejus-Toulon der Gemeinschaft das Wallfahrszentrum Notre-Dame-de- Graces in Cotignac. Es wurde das erste Priorat der Johannes-Brüder. 1986 erhielt die Gemeinschaft als Kongregation diözesanen Rechts ihren eigenen kirchenrechtlichen Status und untersteht seither dem Bischof von Autun. Heute gibt es 50 Priorate in 18 Ländern. Marchegg ist die erste Gründung im deutschsprachigen Raum. |
||
zurück |