Betreuung soll flexibel, regional angepasst und nach den Bedürfnissen
der Eltern angeboten werden
Wien (bm:bwk) - „Niemand will einen neuen Zentralismus bei der Kinderbetreuung. Es gibt auch nicht
ein politisch richtiges Modell, wir müssen vielmehr verschiedenste Angebote schaffen. Für den schulischen
Bereich werden wir gemeinsam mit den Landesschulräten die bestehenden Angebote und den tatsächlichen
Bedarf an Nachmittagsangeboten erheben. Wenn dieser klar ist, werden wir konkret jene Angebote umsetzen, die vor
Ort wirklich notwendig sind. Jedes Kind braucht die beste Betreuung, die kann entweder im oder außerhalb
des Elternhauses erfolgen. Wichtig ist mir, dass die Eltern die Wahlfreiheit haben“, erläuterte Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer beim „Runden Tisch - Kinderbetreuung“ am Donnerstag (06. 11.) die
konkreten Umsetzungsschritte zur Erweiterung des Nachmittagsangebotes für die Schülerinnen und Schüler.
Derzeit führen die Landesschulräte eine Ist-Stand-Erhebung der schulischen Nachmittagsangebote durch.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse wird Ende November 2003 vorliegen. In einem zweiten Schritt wird das market-Institut
im Auftrag des Bildungsministeriums Wünsche und Meinungen der Eltern schulpflichtiger Kinder zu Betreuungsangeboten
im schulischen Bereich erheben. Darunter fallen neben dem tatsächlichen regionalen Bedarf an Nachmittagsangeboten,
auch die Bereitschaft der Eltern in Hinblick auf eine Kostenbeteiligung und die Nachfrage nach den verschiedenen
Betreuungsmodellen. Die Ergebnisse der Studie sollen bis Ende Dezember 2003 vorliegen.
Mit Jahresbeginn wird für Eltern ein Leitfaden zur Verfügung stehen, der Informationen zu den Nachmittagsangeboten,
den rechtlichen Rahmenbedingungen und den verschiedenen Formen der Nachmittagsbetreuung sowie Kontaktadressen und
Anlaufstellen in den Ländern beinhaltet. Auf Grundlage der Anmeldezahlen für das Schuljahr 2004/05 werden
die Landesschulräte schließlich in einem vierten Schritt den konkreten zusätzlichen Bedarf melden.
Für die notwendige Finanzierung werden neben dem Bund auch Schulerhalter, Länder und Eltern gefragt sein.
Der Bund stellt bis 2006 dafür zusätzlich 9 Mio. Euro zur Verfügung. Damit kann das Angebot um rund
20% oder 10.000 Nachmittags-Angebotsplätze ausgeweitet werden. Bis 2006 sollen so insgesamt 55.000 Schülerinnen
und Schüler entsprechende schulische Angebote nutzen können. |