Wien (pk) - Im Rahmen der 702. Sitzung des Bundesrates am Donnerstag (06. 11.) wurden
zwei neue Bundesrätinnen und sieben neue Bundesräte aus den Bundesländern Tirol und Oberösterreich
angelobt. Für Tirol sind dies Helmut Wiesenegg (S) und Eva Konrad (G), für Oberösterreich Erich
Gumplmaier, Wolfgang Schimböck und Ewald Lindiger (alle S), Bernhard Baier, Georg Spiegelfeld und Ferdinand
Tiefnig (alle V) sowie Ruperta Lichtenecker (G).
Bernhard Baier wurde am 14. Februar 1975 in Bad Ischl geboren und studierte nach der Matura Rechtswissenschaften.
Seit 2001 ist Baier Magister iuris, als Jurist trat er 2002 in den oberösterreichischen Landesdienst ein.
Baier, der in Alois Mock und Helmut Kohl seine Vorbilder sieht, schloss sich früh der Jungen Volkspartei an,
wo er 1998 stellvertretender Bundesobmann wurde. Seit 2001 ist Baier zudem Landesobmann der JVP Oberösterreich.
Im Bundesrat will sich Baier vor allem in der Bildungs-, in der Sozial- und in der Jugendpolitik engagieren. Privat
schätzt der Vater eines Sohnes Kaiserschmarren und gespritzten Holundersaft, als Reiseziele erwärmt er
sich für Italien und Österreich. Baiers Lieblingstöne kommen von der Volksmusik und den Stones,
sein Lieblingsautor ist Johann Nepomuk Nestroy.
Georg Spiegelfeld wurde am 1. Juni 1957 in Grieskirchen geboren und ist seit seiner Promotion an der Universität
Salzburg 1984 ebenfalls Jurist. Seit 1980 war Spiegelfeld Landwirt, seit 1986 arbeitet er als Bauträger. Der
Wille zur Mitgestaltung, aber auch das Vorbild des als Bürgermeister tätigen Vaters brachte Spiegelfeld
in die Politik, wo er als Bezirksobmann der Wirtschaftskammer tätig ist. Im Bundesrat will sich Spiegelfeld,
dessen politisches Vorbild Christoph Leitl ist, besonders der Standortqualität annehmen. Privat ist Spiegelfeld
seit 1988 verheiratet und Vater zweier Söhne. Er schätzt Schweinsbraten und Bier aus seiner Heimat Grieskirchen,
Bayern und Südtirol sind seine liebsten Urlaubsdestinationen.
Neu in der ÖVP-Fraktion des Bundesrates ist weiters Ferdinand Tiefnig, am 17. Juni 1965 in Ostermiething geborener
Landwirt. Seit 1997 ist Tiefnig örtlicher Bauernbundobmann, seit 2001 steht er auch der Bezirksbauernkammer
vor. Tiefnigs Vorbild ist Altlandeshauptmann Josef Ratzenböck, im Bundesrat hat Tiefnig das Ziel, dazu beizutragen,
"den ländlichen Raum lebendig und lebenswert zu erhalten". Tiefnig ist verheiratet mit Ehefrau Sylvia
und Vater einer Tochter Tina und eines Sohnes Alexander. Er bevorzugt Rindsbraten und Wasser - manchmal darf es
auch ein Bier sein. In seiner Freizeit ist Tiefnig sportlich, er zählt Fußball und Schwimmen zu seinen
Hobbies.
Helmut Wiesenegg, geboren am Andreastag (30. November) 1947 in Breitenwang, ist seit 1998 Bürgermeister von
Reutte. Er erlernte in der Berufschule die Nachrichtentechnik, für die er beruflich für die ÖBB
zuständig ist. Aus einer sozialdemokratischen Familie stammend - bereits sechs Mitglieder seiner Familie bekleideten
das Reuttener Bürgermeisteramt -, war Wiesenegg bereits in der Sozialistischen Jugend aktiv und wurde früh
Funktionär der SPÖ. Im Bundesrat will der Kreisky-Fan Fragen wie innere Sicherheit, Arbeit und Wirtschaft
sowie Soziales ventilieren und auch dem Föderalismus seine Stimme leihen. Privat ist er mit Elisabeth verheiratet
und Vater eines Sohnes Andreas. Er mag Tafelspitz und Schweinsbraten und schätzt Wein und Bier. Wiesenegg
urlaubt am liebsten in Österreich und hegt eine Vorliebe für die Lieder von Katja Ebstein und Reinhard
Mey.
Am 20. November 1953 wurde Wolfgang Schimböck geboren. Nach der Absolvierung der Pflichtschulen besuchte er
die Polizeischule und tat Dienst in der Bundespolizeidirektion Wien. 1984 wurde er ÖGB-Sekretär, seit
1991 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Messen- und Kongresse GmbH. Bereits 1985 wurde Schimböck,
der gleich Wiesenegg in Bruno Kreisky sein Vorbild sieht, Gemeinderat der Landeshauptstadt Linz, im Bundesrat will
er sich nun der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Selbständige annehmen. Schimböck lebt in
einer Lebensgemeinschaft und ist Vater zweier Töchter. Erdäpfelnockerl sind sein Leibgericht, seine liebste
Urlaubsgegend ist der Attersee.
Ewald Lindinger wurde am 16. August 1956 geboren und absolvierte 1971 bis 1974 eine Ausbildung zum ÖBB-Fahrdienstleiter,
welchen Beruf er seitdem ausübt. Schon in der Gewerkschaftsjugend aktiv, wurde Lindinger in seinem Geburtsort
Micheldorf 1991 Bürgermeister. Von 1997 bis 2003 war Lindinger, dessen Vorbilder Bruno Kreisky und Willy Brandt
sind, Abgeordneter zum oberösterreichischen Landtag. Föderalismus, öffentlicher Verkehr und allgemein
eine Politik für die Schwächeren in der Gesellschaft sind Themen, die Lindinger nun in der Länderkammer
ansprechen will. Lindingers Ehefrau heißt Sylvia, seine Kinder Jasmin, Tobias und Kornelia. Bei Zwiebelrostbraten
und Tiroler Gröstl wird Lindinger schwach, dazu darf es ein Zweigelt sein. Seit 30 Jahren campt Lindinger
im Urlaub am Schwarzensee, er hört gerne Austropop und nennt Kochen sein Hobby.
Erich Gumplmaier, geboren am 13. Juli 1947 in Wels, studierte Sozialwissenschaften und promovierte 1987 an der
Universität Linz zum Doktor. Seit 1992 ist er Landessekretär des ÖGB Oberösterreich. Gumplmaier
nennt Rosa Jochmann sein politisches Vorbild und will in der Länderkammer Alternativen zum Neoliberalismus
entwickeln. Man sollte dem Sozialabbau Widerstand entgegensetzen, im Bildungsbereich Verbesserungen anstreben,
in die europäische Infrastruktur investieren und generell "mehr Demokratie wagen". Privat ist er
verheiratet mit Maria und Vater einer Tochter Doris. Er trinkt gerne Mango Lassi und schätzt indische Reisgerichte.
Gumplmaier träumt von einem Urlaub in der Südsee - "und in allen Ländern, in denen ich noch
nicht war" - fährt gerne Schi und schätzt neben Klassik die Jazzmusik von Jan Garbarek.
Ebenfalls neu im Bundesrat sind die beiden Grünpolitikerinnen Eva Konrad und Ruperta Lichtenecker. Konrad
wurde am 24. November 1979 in Kufstein geboren und studiert seit 1998 Anglistik an der Innsbrucker Universität.
2001 bis 2003 war sie dort ÖH-Vorsitzende. Konrad will sich im Bundesrat vor allem Bildungs-, Universitäts-
und Jugendfragen annehmen. Sie favorisiert persönlich die Thai-Küche und reist gerne in Städte.
Ihre Lieblingsmusik bietet ihr FM 4, ihre bevorzugte Lektüre ist die moderne angloamerikanische Literatur.
Lichtenecker wurde am 21. Juni 1965 in Bad Zell geboren und ist an der Linzer Universität Universitätsassistentin.
Sie will sich auch in der Länderkammer mit Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik befassen, der Wissenschaft
und Forschung Gewicht verschaffen und Gender-Fragen aufwerfen. Sie schätzt Tafelspitz und trinkt Mineralwasser
und Apfelsaft, gelegentlich verweigert sie sich auch einem Gläschen Chianti nicht. Sie reist bevorzugt in
spanischsprachige Länder und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihrer Familie. |