Präsentation »Salzburg-Buch« von FENG Jicai
Peking (bmaa) - Am zweiten Tag ihres China Besuchs eröffnete Außenministerin Benita Ferrero-Waldner
am Dienstag (04. 11.) gemeinsam mit dem Vorsitzenden des "China Council for the
Promotion of International Trade" (CCPIT), Herrn WAN Jifei, den Roundtable für die aus Österreich
mitgereiste Wirtschaftsdelegation. Die Wirtschaftsdelegation besteht aus 53 Firmenvertretern und ist die größte
österreichische Wirtschaftsdelegation in China seit 2001. In ihrer Eröffnungsrede ging Ferrero-Waldner
darauf ein, dass China heute einer der wichtigsten Absatzmärkte Österreichs ist und nach den USA bereits
an 2. Stelle unter den österreichischen Überseemärkten rangiert.
Die österreichisch-chinesischen Handelsbeziehungen haben überdurchschnittlich von der positiven Entwicklung
der chinesischen Wirtschaft profitiert. Im Jahr 2002 importierte Österreich Waren im Wert von 1,4 Mrd. Euro
(+3,3 %) aus China, die Ausfuhren erreichten 1,17 Mrd. Euro (+38,6 %). Das Handelsbilanzdefizit betrug damit für
Österreich nur mehr 234,7 Mio. Euro, verglichen zu 515 Mio. Euro im Jahr 2001.
Als "Säulen der österreichischen Ausfuhren" nach China bezeichnete Ferrero-Waldner mit rund
70 % Maschinen, Industrieanlagen und Fahrzeuge. Schwerpunkte hierbei bilden Anlagen für die Eisen- und Stahlerzeugung
und -verarbeitung, Kraftstoffverarbeitung, Papierherstellung, Energieerzeugung und - verteilung und Umweltschutz,
insbesondere Abwasserreinigung sowie im Fahrzeugbereich: Spezialfahrzeuge, Fahrzeugkomponenten und Lieferungen
an die Eisenbahn. Die Einfuhren aus China bestehen überwiegend aus Konsumgütern, aber auch Elektronik
und Metallwaren.
"Der Beitritt Chinas zur WTO und die damit verbundene Verpflichtung zur Erleichterung des Marktzuganges wird
österreichischen Firmen mittel- und langfristig neue Chancen eröffnen. Auf dem Investitionsgüterbereich
gilt dies besonders für Chemikalien, Maschinen und Anlagen, z.B. im metallurgischen Bereich und der Holzbearbeitung
sowie in den Bereichen wassersparender Anlagen, Transport, Energie, Rohstoffe, Umweltschutz und Hochtechnologie.
China wird von ca. 300 österreichischen mittelständischen Industriebetrieben regelmäßig bearbeitet.
Über 50 österreichische Unternehmen produzieren bereits in China. Davon stehen inzwischen ca. 15 zu 100
% in österreichischem Eigentum. Insgesamt sind über 150 österreichische Unternehmen mit eigenen
Büros, Betrieben oder im Rahmen von Joint Ventures in China tätig", sagte Ferrero-Waldner.
Ferrero-Waldner präsentierte auch das "Salzburg-Buch" von FENG Jicai in der Residenz des österreichischen
Botschafters. Der Autor befasst sich in dem Buch nicht nur mit Klischees wie Mozartkugeln und "Sound of Music",
sondern beschreibt auch das alltägliche Salzburger Leben als traditionsbewusst und modern.
Bevor die Außenministerin nach Shanghai weiterreiste, traf sie noch mit ihrem persönlichen Freund, Staatsrat
TANG Jiaxuan, dem ehemaligen Außenminister und mit Ministerpräsident WEN Jiabao zu Gesprächen zusammen.
Am Mittwoch wird Ferrero-Waldner in Shanghai mit Vizebürgermeister JIANG Sixian Gespräche führen
und das neue technische Zentrum der Grazer Firma AVL-List in Pudong eröffnen. |