EU-China Gipfel, UN-Reform im Zentrum der politischen Gespräche
Peking (bmaa) - Zu Beginn ihres China-Besuches traf Aussenministerin Benita Ferrero- Waldner am Montag (03. 11.) in Peking mit Aussenminister Li Zhaoxing zu Gesprächen zusammen.
Im Zentrum der politischen Gespräche standen der jüngste EU-China Gipfel in Peking (30. Oktober 2003),
die Reform der Vereinten Nationen, die Situation im Nahen Osten, im Iran und im Irak, sowie bilaterale Fragen und
Fragen der Menschenrechte.
Die beiden Aussenminister waren sich in den Gesprächen einig, dass die Beziehungen zwischen der
AM Ferrero-Waldner in China / Treffen mit chinesischem AM LI Zhaoxing
Foto: Hopi-Media |
Volksrepublik China und der EU noch nie so gut waren wie heute. Das Mitte Oktober veröffentlichte erste "EU-Politik
Papier" des chinesischen Aussenministeriums unterstreicht, welch wichtigen Stellenwert China der weiteren
Entwicklung der Beziehungen mit Europa beimisst. "Dies wurde beim EU-China-Gipfel in Peking letzte Woche eindrucksvoll
bestätigt. Auch das von der EU-Seite vorgelegte Papier, das wir als EU-Außenminister beim EU-Aussenministerrat
am 13./14.10. in Luxemburg angenommen haben, bekräftigt nachhaltig, dass China ein wichtiger strategischer
Partner für die EU geworden ist", sagte Ferrero-Waldner. Nach Ansicht der beiden Aussenminister wurde
auch mit der Unterzeichnung des Abkommens betreffend die Teilnahme Chinas am europäischen Satellitennavigationssystem
Galileo eine wichtige Weichenstellung für eine engere Kooperation in Bereich der Hochtechnologie vorgenommen.
Ferrero-Waldner verwies in diesem Zusammenhang auch darauf, dass es mit der am EU-China-Gipfel letzte Woche erfolgten
Paraphierung des ADS-Abkommens ("Approved Destination Status") chinesischen Touristengruppen in Kürze
möglich sein wird, alle EU-Staaten zu besuchen. "Dies wird China und die EU auf der Ebene der menschlichen
Kontakte näher bringen. Die EU wird innerhalb der nächsten fünf Jahre Chinas größter
Handels- und Investitionspartner werden. Aber auch der Ausbau der wissenschaftlichen, technologischen und kulturellen
Kooperation im Sinne einer echten strategischen Partnerschaft, wie in den jeweiligen Positionspapieren vorgesehen,
wird von Österreich sehr begrüßt", so die Aussenministerin.
Bezüglich der Reform des UN-Sicherheitsrates teilten die beiden Aussenminister die Meinung des Generalsekretärs
der Vereinten Nationen, dass eine Reform des Sicherheitsrates von großer Bedeutung für die künftige
Effektivität und Relevanz der Vereinten Nationen ist. "Wir sehen den Arbeiten des vom UN-Generalsekretär
vorgesehenen hochrangigen Panels mit Interesse entgegen. Wie jeder Verfassungsdiskurs, der letztlich alle Bürger
der Welt betrifft, ist jedoch ein breiter in allen Gesellschaften und Strukturen der Wissenschaft verankerter Meinungsaustausch
wohl unabdingbar. Dabei ist die Entwicklung allgemeiner charta-politischer Kriterien wichtig. Wir denken dabei
an die Grundsätze wie Repräsentativität, Legitimität durch Wahlen, Verantwortlichkeit gegenüber
der Staatengemeinschaft, die ja letztlich in dieses bedeutendste Gremium der Vereinten Nationen entsendet, und
Effektivität der Entscheidungsabläufe, d.h. dass gewisse Grundsätze betreffend die Größe
des Gremiums und dessen Entscheidungsfähigkeit wesentlich sind", sagte Ferrero-Waldner. |