Aktionswoche der Wiener Jugendzentren		erstellt am 04. 11. 03
Wien (rk) - In den Wiener Jugendzentren stellen die Themenbereiche Berufsorientierung und Arbeitsmarkt schon seit vielen Jahren einen besonderen Schwerpunkt dar. Die Frage der Lehrstellensituation ist traditionell im Herbst besonders aktuell. Bereits seit dem Sommer war absehbar, dass sich ab diesem September die Situation am Lehrstellenmarkt ganz besonders dramatisch darstellen wird. Um auf die alarmierende Zahl von Lehrstellensuchenden, die auch ganz besonders in den Einrichtungen der Wiener Jugendzentren spürbar ist, aufmerksam zu machen, wurde gemeinsam mit Jugendlichen eine Aktionswoche geplant. Mit dieser Aktionswoche versucht der Verein Wiener Jugendzentren einerseits die Situation von arbeitslosen Jugendlichen aufzuzeigen. Andererseits ist es Ziel der Aktionswoche, mit den Betroffenen das scheinbar "ganz persönliche Pech" der vergeblichen Lehrstellensuche in einen politischen und wirtschaftlichen Zusammenhang zu bringen und mit Jugendlichen zu diskutieren. Postkartenaktion Um Anknüpfungspunkte zu anderen, nicht-betroffenen Jugendlichen zu finden, aber auch um bei den Verantwortlichen Gehör zu finden, gibt es während der Aktionswoche eine Postkarten- Aktion ("Ich möchte gerne FacharbeiterIn werden, aber es gibt keine Lehrstellen! Tun sie doch was!"). Adressat für die Postkarten, die während der Aktionswoche als free card und in allen Jugendzentren aufliegen bzw. über die Wiener Jugendzentren bezogen werden können, ist die Wirtschaftskammer Österreich. Veranstaltungen in ganz Wien: "Ich möchte gerne ihre Pension sichern, aber man lässt mich nicht!" Bei fünf Events in ganz Wien - durchgeführt an öffentlichen Plätzen - wollen Jugendliche auf ihre Situation aufmerksam machen. Mit Informationen zur Lehrstellensituation und mit der Postkartenaktion werden Gespräche mit PassantInnen gesucht. Daneben bestreiten Jugendliche ein vielfältiges Programm: Den Verkauf von Arbeitslosen (mit Verlosung), Straßen- Beratungsgespräche mit ExpertInnen, Arbeitssuche im Internet mittels Laptops, Videofilme von und mit Jugendlichen zum Thema Arbeitslosigkeit, einen Live-Rap zur Lehrstellensuche, "wetthackeln" als Stationenspiel, Quizzes mit Testfragen aus Aufnahmetests uvm. Dienstag 11.11. ab 17 Uhr, 1110 Gasometer Block B Mittwoch 12.11. ab 17 Uhr, 1050 U4-Station Pilgramgasse Donnerstag 13.11. ab 14 Uhr, 1170 Elterleinplatz Donnerstag 13.11. ab 17 Uhr, 1210 Bahnhof Floridsdorf Freitag 14.11. ab 15 Uhr, 1100 U1 Keplerplatz Jugend fährt - Abschlussaktion in und um die U-Bahn: Flashmob mit Sinn! Am Freitag den 14. November werden ab 16 Uhr Gruppen von Jugendlichen im U-Bahnnetz für Aufmerksamkeit sorgen. Mit dem verbindenden Slogan "Ich würde gerne Ihre Pension sichern aber man lässt mich nicht" finden sich spontan Gruppen zusammen, versuchen mit PassantInnen ins Gespräch zu kommen, treffen sich mit anderen betroffenen Jugendlichen oder schaffen mit spontanen Auftritten Öffentlichkeit für ihre Anliegen. Ab 18 Uhr treffen die Jugendgruppen Ecke 2er Linie/Mariahilferstrasse zu einer gemeinsamen Aktion zusammen. Projekte in allen Jugendzentren Während der Aktionswoche finden in allen Jugendzentren Projekte und Aktionen zum Thema statt. Mittels verschiedenster Unterlagen (Plakate, Infomaterialien, Statistiken usw.) werden Statements erarbeitet und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die geplanten Projekte reichen von Diskussionsveranstaltungen mit PolitikerInnen und Fachleuten über künstlerische Projekte (Musik, Tanz) bis zu "Video-Portraits". Daten und Fakten zum Thema Lehrstellensuchende Im September 2003 stehen 1.856 beim AMS vorgemerkte Lehrstellensuchende (nicht erfasst sind hiermit Jugendliche KursteilnehmerInnen und TeilnehmerInnen von Beschäftigungsmaßnahmen) 241 offenen Lehrstellen gegenüber. Die Zahl der vorgemerkten Lehrstellensuchenden ist laut AMS-Report im Vergleich zum September des Vorjahres in Wien um 53% gestiegen, wobei der Anteil der lehrstellensuchenden Mädchen etwas stärker angestiegen ist, als der der Burschen. Informationen: http://www.jugendzentren.at/
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