500 Mio. Euro-Investment in der Steiermark geplant
Wien (verbund) - Anlässlich des "Energiegipfels für die Steiermark" am Montag
(03. 11.), an dem wichtige Entscheidungsträger von Wirtschaft und Politik teilnehmen,
präsentierte der Vorsitzende des Vorstandes des Verbund, Dipl.-Ing. Hans Haider, eine Paketlösung für
eine sichere Energieversorgung der Steiermark. Kernpunkte dieses zukunftsorientierten Konzeptes sind die rasche
Realisierung der dringend notwendigen 380 kV-Steiermarkleitung, die Planung und Errichtung eines modernen, umweltverträglichen
Gaskraftwerkes im Süden von Graz und die planmäßige Außerbetriebnahme des Braunkohlekraftwerkes
Voitsberg. "Insgesamt bedeutet die Realisierung dieser Vorhaben nicht nur eine Sicherung der steirischen Stromzukunft.
Sie würden durch eine Gesamt-Investitionssumme von rund 500 Mio. Euro auch wesentlich direkt zur Belebung
des Wirtschaftsstandortes Steiermark beitragen", unterstreicht Haider die Vorteile des Steiermark-Paketes.
Im Detail betrachtet, bringt das zeitlich abgestimmte Energiepaket für die Steiermark wie für ganz Österreich
zahlreiche ökonomische und ökologische Vorteile. Durch den Fertigbau der 380 kV-Steiermarkleitung wird
eine Sicherheitslücke geschlossen, die bereits jetzt großen Anlaß zur Sorge für die sichere
Stromversorgung der Steiermark bietet. Der Lückenschluß, der bei optimalem Projektverlauf bis 2006 vollzogen
sein kann und von der VERBUND-Austrian Power Grid AG (APG) rund 130 Mio. Investitionsvolumen erfordert, bietet
den steirischen Stromkunden durch eine leistungsfähige Infrastruktur einen sicheren Zugang zur lebenswichtigen
Ressource Strom.
Zur Fragestellung der Zukunft des Braunkohlekraftwerkes Voitsberg über das Jahr 2006 hinaus betont Haider,
daß aus wirtschaftlichen Gründen wie auch aus Gründen des Umweltschutzes eine Fortführung
des Betriebes nicht zu rechtfertigen sei. Die Zuerkennung der Stranded Costs für Voitsberg wurde seitens der
EU mit der Schließung des Bergbaues bis 2004 und der Außerbetriebnahme des Kraftwerkes bis 2006 verknüpft.
Bei Nicht-Einhaltung des Schließungsplanes droht die Rückzahlung der bis dahin bereits eingehobenen
Betriebsbeihilfen. Auch aus Sicht der Erreichung der Kyoto-Ziele zur Verringerung des CO2-Ausstoßes sei ein
Weiterbetrieb des Kraftwerkes Voitsberg nicht vertretbar. Für die Mitarbeiter des Kraftwerkes Voitsberg werde
es jedenfalls sozial verträgliche Lösungen geben.
Es sei sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht weitaus vernünftiger, für eine
längerfristige Absicherung der Stromversorgung der Steiermark ein neues, den modernsten Umweltstandards entsprechendes
Gaskraftwerk im Süden von Graz neu zu errichten. Dieses Investment mit einer geschätzten Höhe von
über 300 Mio. Euro sei nicht zuletzt aufgrund des jährlich steigenden Strombedarfs eindeutig der Vorzug
zu geben, so Haider. Die Standortwahl werde aber auch die Anbindung an das Gas- wie an das Höchstspannungsnetz
berücksichtigen und eine Nutzung der ausgekoppelten Wärme für Graz möglich machen.
Mit der Vorlage des "Steiermark-Pakets für eine sichere Stromversorgung" unterstreicht der Verbund
einmal mehr seine aktive Rolle in der österreichischen wie in der steirischen Energiepolitik. "Durch
unser Engagement in der Steiermark haben wir schon bisher immer wieder bewiesen, daß uns die Zukunft dieses
Bundeslandes ein besonderes Anliegen ist. Dieser Haltung werden wir auch jetzt mit unseren Vorschlägen wieder
gerecht", betont Haider abschließend. |