Ballettdirektor und Chefchoreograph der Wiener Staatsoper soll Musicalbühne
neu positionieren
Klagenfurt (lpd) - Die Klagenfurter Wörthersee-Bühne erhält mit Renato Zanella einen
künstlerischen Leiter. Der Ballettdirektor und Chefchoreograph der Wiener Staatsoper soll für eine Neupositionierung
der Bühne sorgen, erklärte Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider am Montag (03. 11.)
bei einem Pressegespräch in Wien. Mit über 20 Journalisten und mehreren Kamerateams stieß das Thema
auf reges mediales Interesse.
Ziel sei es, den langfristigen Aufbau von Wörthersee-Festspielen zu forcieren, sagte Haider. Der künftige
Sitz der Festspielorganisation soll in Klagenfurt sein, durch die Integration in die „Cine Culture Carinthia GmbH“
könnten außerdem vorhandene Ressourcen sowie Verbindungen zu verschiedenen Organisationen bzw. der Kärnten
Werbung optimal genutzt werden.
Zanella, der noch bis zum Jahr 2005 einen Vertrag mit der Wiener Staatsoper habe, werde vorläufig in Form
eines Konsulentenvertrages die künstlerische Leitung der Bühne tragen, erklärte Haider. Ab dem 1.
September 2005 soll er fix als Intendant bestellt werden. Der Landeshauptmann strich weiters hervor, dass Zanella
in der österreichischen Kulturszene aufgrund seiner großen Erfolge unumstritten sei. So habe unter seiner
Führung das Staatsopernballett in den vergangenen beiden Spielsaisonen das Seebühnenpublikum mit Tschaikowskis
„Schwanensee“ und „Wolfgang Amade“ begeistert. Zanella selbst betonte, dass er sich schon sehr auf seine neue Aufgabe
in Kärnten freue. Er sehe darin eine „Weiterentwicklung seiner künstlerischen Laufbahn“.
Renato Zanella wurde am 6. Juni 1961 im italienischen Verona geboren. Seit 1995 ist er Ballettdirektor und Chefchoreograph
der Wiener Staatsoper sowie seit 2001 künstlerischer Leiter der Ballettschule der Wiener Staatsoper. Zanella,
dessen Oeuvre 2002 rund 50 Titel umfasst, kreierte zahlreiche Werke für das 80köpfige Wiener Staatsopernballett,
Les Ballets de Monte Carlo, Introdans und das Ballett der Deutschen Oper Berlin. Seine Choreographien wurden u.a.
auch vom Staatsballett Istanbul, dem Königlich Schwedischen Ballett und dem Ungarischen Nationalballett ins
Repertoire aufgenommen. Zanella war außerdem Juror bei zahlreichen Internationalen Tänzer- und Choreographenwettbewerben
und ist Träger mehrerer Preise, u.a. des „Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst“.
Die Klagenfurter Wörthersee-Bühne startete 1999 mit dem Stück „It’s Showtime“ in seine erste Saison.
Von damals 8.000 Zuschauern habe sich die Bühne in den folgenden Jahren kontinuierlich bei den Besucherzahlen
steigern und auf einem hohen Niveau einpendeln können, sagte Haider. So seien es bei „Rocky Horror Show“ im
Jahr 2000 rund 22.000 Zuschauer, bei „Evita“ (2001) 55.000, bei „FMA – Falco meets Amadeus“ (2002) 62.000 und bei
„Grease – The Musical“ (2003) circa 50.000 gewesen, dokumentierte der Landeshauptmann den Erfolgsweg des Publikumsmagneten
Seebühne. |