Landesraumordnungskommission zum Brennerbasistunnel
Bozen (lpa) - Über die Abänderung der Bauleitpläne von Amts wegen für den viergleisigen
Ausbau der Brennereisenbahn München-Verona hat die Landesraumordnungskommission am Freitag (14. 11.)
mit den Bürgermeistern längs der Bahntrasse vom Brenner bis Salurn zum zweiten Mal beraten. Das heutige
Gutachten für die Eintragung ist mehrheitlich positiv ausgefallen. Für elf der 15 vertretenen Gemeinden
fiel das Gutachten der Kommission für die Eintragung des Projekts in den Bauleitplan positiv aus. „Vier Gemeinden
möchten ihre Kritikpunkte noch besser berücksichtigt wissen“, so Anton Aschbacher, der Berichterstatter
der Kommission.
Der Verkehr soll von der Straße auf die Schiene verlagert werden, das war auch heute der Grundtenor der Bürgermeister,
die alle ein Stimmrecht in der Kommission haben. Mit den prioritären Abschnitten, in die das Großprojekt
eingeteilt wurde, war jedoch keiner der Bürgermeister zufrieden. Kritikpunkt Nummer Eins ist, dass die Strecke
Waidbruck-Karneid nicht prioritär ist. Von der Landesgrenze bis Waidbruck bekommt die Bahn zu den zwei Geleisen
zwei weitere dazu, von Waidbruck bis Kardaun soll laut Projekt im bestehenden Bahntunnel auf zwei Gleisen weitergefahren
werden. Die Bürgermeister befürchten, dass so zu einem Engpass kommt. Sie fordern deshalb, dass auch
in diesem Bereich der Ausbau im ersten Baulos erfolgen soll.
Wie Aschbacher berichtet, ist das heutige Gutachten für die Eintragung mehrheitlich positiv ausgefallen. Die
Landesraumordnungskommission wird die Gutachten nun an die Landesregierung weiterleiten. Diese entscheidet dann
endgültig über die Eintragung in die Bauleitpläne. Das Gutachten der Kommission ist dabei nicht
bindend. Für elf der 15 betroffenen Gemeinden kam die Kommission zu einem positiven Gutachten für die
Eintragung des Projekts in den Bauleitplan. Kein positives Gutachten hat es hingegen für vier Gemeinden Feldthunrs,
Klausen, Leifers und Villnöß gegeben. Die Vertreter dieser Gemeidnen sehen im derzeitigen Projekt keine
Lösung für die besonderen Probleme, die der Tunnelbau in den jeweiligen Gemeinde mit sich bringen könnte.
Es muss garantiert sein, dass die Brücke über den Eisack am Eingang des Villnößtals eingehaust
wird, so ein Anliegen der Gemeinden Villnöß, Klausen und Feldthurns. Auf Feldthurner Gemeindegebiet
bereiten zudem zwei bereits gewidmete Gewerbezonen für die bis jetzt keine Ersatz angeboten wurde, Probleme.
Feldthurns spricht sich zudem gemeinsam mit Klausen für den Ausbau der Strecke Waidbruck-Kardaun aus. Die
Gemeinde Leifers will hingegen den Bauleitplan nicht verändern, weil sie Beeinträchtigungen in der Bauphase
durch den Fensterstollen fürchtet. Die Landesraumordnungskommission wird nun die entsprechenden technischen
Pläne ausarbeiten und diese zusammen mit den Gutachten in den kommenden Wochen an die Landesregierung zur
Genehmigung weitergeben. |